X-Wing 03 - Die teuflische Falle
es war unmöglich, Coruscant ohne dieses Netz zu regieren, also ging man Kompromisse ein.
Der imperiale Agent in der Sonderstaffel hatte sich einer der einfachsten Lücken im System bedient, um die Botschaft abzusetzen. Eine codierte Botschaft wurde erfaßt, wie üblich gesichert und dann gelöscht. Der Befehl zur Löschung der Botschaft war ein Batch-Befehl, einer, mit dem man im allgemeinen die alten Botschaften eines gesamten Monats entfernte.
Wenn der Computer nach dem Datum fragte, ab dem mit dem Löschen begonnen werden sollte, gab der Agent auf die Sekunde genau die Zeit ein, in der die Eingabe dieser Botschaft erfolgt war. Das Enddatum für die Löschaktion war dasselbe.
Das Löschprogramm des Systems übernahm diese Information und begann mit einem bestimmten Prozeß: Eine Kopie der Botschaft wurde zu einem zufällig ausgewählten Speicher verschickt und dort verschlüsselt. In dem ursprünglichen Speicher erschienen dafür Nullen, um alle Spuren der Botschaft zu vernichten, dann wurden beschädigte Kopien anderer Dokumente an dieser Stelle erfaßt. Eine Überprüfung der Akten würde nur Dokumente zeigen, die wegen Schäden überschrieben worden waren.
Im Originalspeicher war keine Spur der codierten Botschaft zurückgeblieben. Der Agent war in Sicherheit.
Die verschlüsselte Botschaft wurde durch eine Reihe von Speichern geschleust und tauchte schließlich auf einer Diskette auf, die in einem toten Briefkasten landete. Einer von Loors Agenten holte sie ab und brachte sie zu ihm. Loor entschlüsselte und dekodierte sie selbst. Er sagte sich, daß er es deshalb tat, weil die Meldungen dieses Agenten für gewöhnlich direkt an Ysanne Isard weitergeleitet wurden. Die Tatsache, daß er überhaupt eine Kopie erhalten hatte, bedeutete, daß die üblichen Kommunikationskanäle verschlossen sein mußten, und er wollte sich überzeugen, daß die Verspätung nicht verhinderte, daß aus der Botschaft irgendwelches Kapital geschlagen werden konnte.
Hätte ich sie blind an die Isard weitergeleitet, würde ich nicht in dieser Falle sitzen. Weil die Sonderstaffel sich schon in drei Tagen mit den Frachtern treffen würde, war es offen, ob die Botschaft Ysanne Isard rechtzeitig erreichen würde, damit sie etwas unternehmen konnte. Loor war ziemlich sicher, daß sie es anstreben würde, den Konvoi zu zerstören, und seine eigene Staffel hatte zweifellos genug Feuerkraft dazu. Ein paar Protonentorpedos würden zweifellos die meisten Frachter zerstören, was bedeutete, daß man schon beim ersten Angriff ein volles Dutzend erledigen konnte. Die nächste Salve würde dann die restlichen Frachter vernichten, und falls es noch Überlebende gab, konnten die X-Flügler diese mit Lasern beseitigen.
Das wäre ihr vermutlich nicht auffallend genug, aber meine X-Flügler wären als Sonderstaffel getarnt - und die Nachrichten waren in letzter Zeit voller Beispiele, die es ermöglicht haben, auch die letzten Veränderungen an der Lackierung vorzunehmen -, und das würde weiteres Mißtrauen innerhalb der Rebellion säen. Was der Isard zweifellos gefiele.
Das Problem dabei war, daß diese Operation ihm nicht helfen würde, Vorru loszuwerden. Falls er den Konvoi, statt ihn zu zerstören, in ein anderes System entführte, hätte er die Kontrolle über eine große Ladung lebenswichtigen Bacta. Vorru hatte den Schwarzmarkt in Imperial City zwar fest in der Hand, aber es gab andere Planeten, die das Heilmittel ebenfalls dringend benötigten. Wenn er diese Vorräte entsprechend einsetzte, würde er sich bereichern können. Er würde Vorru an die Rebellen verraten - nicht an die Regierung in Imperial City, aber an die Regierungen der diversen einzelnen Rebellenplaneten, und damit das Mißtrauen zwischen ihnen und den Regierenden in Imperial City vergrößern.
Oder ich könnte soviel Geld scheffeln, daß ich mir meinen eigenen Planeten kaufen und Boba Fett darauf ansetzen könnte, meine Feinde umzubringen. Dieser Gedanke ließ Loor lächeln. Die Liste wäre nicht sonderlich lang, aber es wären keine einfachen Ziele. Eine fassende Herausforderung für einen Mann mit seinen Fähigkeiten.
Loor schloß die Augen und rieb sich leicht darüber. So befriedigend es wäre, sich zu bereichern, so wußte er doch, daß er sehr vorsichtig sein mußte. Vorru und Ysanne Isard umzubringen würde ihm zwar kurzfristig helfen, aber er mußte langfristige Perspektiven ins Auge fassen. Der erste Schritt bestand darin, sein Überleben zu gewährleisten, der
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