Zauberhaft verliebt: Roman (German Edition)
würde mich nie auf eine Beziehung mit einem verheirateten Mann einlassen. Genauso wenig könnte ich Tom ein Ultimatum stellen. Ich meine, er und Gabby mögen eine kreuzunglückliche Ehe führen, aber die beiden sind ja durch weitaus mehr als ihr Eheversprechen aneinander gebunden. Sie sind riesig im Geschäft. Ich hätte ihn niemals gebeten, das eine oder das andere für mich aufzugeben.«
»Aber das hat er jetzt getan?«
»Aus freien Stücken, ja«, sagte Onyx nahezu überschäumend vor Glück. »Was Gabby heute Abend nicht gesagt hat – aber die Presse morgen verkünden wird –, ist, dass die Dewberrys sich geschäftlich und privat voneinander trennen. Sie lassen sich scheiden. Er lässt sich von ihr scheiden. Und er hat ihr von mir erzählt.«
»Wirklich?« Ella blieb der Mund offen stehen. »Ogottogottogott – und sie hat nicht vor, dich zu ermorden?«
»Juckt sie nicht im Geringsten, wie es aussieht. Gabby ist nicht nur eine Zicke mit Haaren auf den Zähnen, sie ist auch eine Serien-Fremdgeherin. Sie hat jede Menge Ersatzmänner für Tom auf der Wartebank.«
Oh Gott, dachte Ella, Ash gehörte eindeutig auch dazu …
Onyx seufzte. »Sie betrügt ihn schon seit Jahren. Aber Tom ist ein anständiger Mann – und hat sie immer wieder zurückgenommen.«
»Aber jetzt nicht mehr? Und jetzt trennt er sich auch geschäftlich von ihr?«
Onyx nickte. »Ich hätte ihn darum nicht gebeten, das hätte ich weder gekonnt noch gewollt. Er musste das tun, weil er es wollte, nicht weil ich Forderungen stelle. Mir lag daran, dass er es seinem eigenen zukünftigen Glück zuliebe tut, nicht nur meinetwegen.«
Mannomann. Ella schüttelte erneut den Kopf. Das war alles viel zu heftig, als dass sie es hätte fassen können. Dann grinste sie auf einmal. »Also wolltest du mit diesem Küchenlatein, nach dem du mich gefragt hast, Tom beeindrucken?«
»Ganz genau. Wir hatten uns über Gott und die Welt unterhalten«, sagte Onyx und nickte. »Aber ich kam mir so ignorant vor, dass ich so gar nichts über sein Metier wusste, und wollte ihm aber doch auf allen Bereichen eine ebenbürtige Gesprächspartnerin sein. Ich meine, ich habe jahrelang mit Ash abgehangen und fand immer toll, was er kocht, wusste aber nichts über die Vorgänge hinter den Kulissen, bevor das Essen auf den Teller kommt. Und Ash hätte ich nicht danach fragen können, weil zu dem Zeitpunkt kein Mensch von Tom und mir wusste, und weil Ash mich so gut kennt, hätte er es ganz sicher erraten.«
»Wow! Und was wird jetzt? Nun wird wohl doch nichts aus dem Bauchtanz-Kurs im Gemeindesaal von Hazy Hassocks? Nun wirst du dich wohl mit Tom in irgendeinem schicken Londoner Penthouse niederlassen?«
»Zweimal falsch geraten!« Onyx schmunzelte. »Tom ist im Herzen ein Junge vom Dorf. Ist auf einer Farm aufgewachsen. Liebt das Leben auf dem Land. Wir suchen uns etwas in der näheren Umgebung – in einem der Dörfer. Ich mache weiter mit Tanzen, bis ich das Gefühl habe, dass es wirklich Zeit wird, aufs Unterrichten umzusatteln, und er nimmt sich eine Auszeit, um noch ein paar Kochbücher zu schreiben und in unserem kleinen Garten zu werkeln und alles Mögliche anzubauen und sich vom Promidasein zu erholen, das er ganz scheußlich fand, der arme Schatz. Und vielleicht, eines Tages, wenn sich der Wirbel gelegt hat, könnten Ash und er sich in Sachen Gastronomie zusammentun – wer weiß …«
In der Tat, wer weiß? Ella atmete tief durch. Das war alles zu viel auf einmal. Plötzlich fühlte sie sich völlig ausgelaugt. Unter gar keinen Umständen würde sie sich ins städtische Nachtleben stürzen und bis in die frühen Morgenstunden feiern können. Sie wollte eigentlich nur noch nach Hause.
»Aber jetzt weiß Ash Bescheid? Über dich und Tom?«
»Oh ja. Ich hab ihm heute Abend eine SMS geschickt. Als ich wusste, dass Tom und Gabby ihre Trennung öffentlich machen, war klar, dass auch ich jetzt damit rausrücken kann. Er hat sich unheimlich für mich gefreut.« Ihr Lächeln wurde breiter und sanfter, als Tom zu ihnen trat. »Hi!«
Tom sah ihr tief in die Augen. »Hallo, meine Schöne. Hast du es Ella erzählt?«
Onyx nickte.
»Ähm, herzlichen Glückwunsch«, murmelte Ella. »Ich finde es wundervoll. Ich freu mich unheimlich für euch beide und hoffe ehrlich, dass ihr sehr glücklich miteinander werdet.«
»Oh, ganz bestimmt!«, sagte Tom sanft und nahm Onyx diskret an der Hand. »Das werden wir.«
Er ist ein liebenswerter Mann, dachte Ella, und Onyx war
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