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Zeit der Heimkehr

Zeit der Heimkehr

Titel: Zeit der Heimkehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Ich habe Dämonen mit Kräften geschlagen, die dein Vorstellungsvermögen übersteigen, habe verirrte Wanderer befreit, damit sie ungehindert zwischen den Sternen umherziehen können, habe mit Zauberern von anderen Welten gekämpft und gegen ganze Heerscharen von Gepanzerten. So sammle denn deine schwächlichen Gefolgsleute und troll dich, auf daß ich nicht meinen Zorn über euch alle ergieße!«
    Als Drohung war es zwar wunderbar dick aufgetragen, leider aber wirkungslos. Das Meerschweinchen gestikulierte mit dem Messer und drehte die Klinge in der Luft.
    »Wie wäre es, wenn ich statt dessen das Blut in deinen Venen über dich ergieße? Da dein Hals außer Reichweite ist, werde ich wohl lieber mit deinen Beinen anfangen.«
    »Da dünkt mir eine kleine Serenade doch angebracht.« Jon- Tom hob zu singen an. Monate des Übens im Baum, während die Welt um ihn herum von Kälte und Schnee bedeckt gewesen war, hatten sein Können geschärft. Schon nach den ersten Noten roch die Luft nach Magie.
    Er hatte den Song sorgfältig ausgesucht. Er war dazu gedacht, die Waffen der Eindringlinge gegen diese selbst zu kehren. Das tat er auch. Leider tat er es aber nach unberechenbaren Auswahlkriterien, die Jon-Tom zu fürchten gelernt hatte. Es gab hier zahlreiche Waffen, auf die die Magie sich konzentrieren konnte: die Streitaxt des Wolfs, das Messer des Meerschweinchens, das Schwert des Zibetkaters. Zusätzlich zu seinem Schwert besaß der Zibetkater auch noch eine natürliche Waffe, die allen anderen Waffen im Raum zusammen überlegen war. Diese bestand aus den stinktierähnlichen Drüsen rechts und links seines Afters. Diese Waffe war es auch, welche der Banngesang gegen Diebe und Unschuldige gleichermaßen richtete, und das Eßzimmer wurde mit dem furchtbarsten Gestank durchflutet, den man sich nur vorstellen konnte.
    Nachdem er die gewaltige Axt beiseite geworfen hatte, legte der Wolf beide Hände vors Maul und rannte auf die Tür zu. Mit erhobenem Messer erstarrte das Meerschweinchen plötzlich, als sei es voll gegen eine Ziegelmauer gerannt, beugte sich vor und erbrach das Abendessen auf den Boden. Dazu noch das Mittagessen, das Frühstück und die unverdauten Überreste eines Salats vom Vortag. Da er der einzige im Raum war, der seine eigene Ausdünstung ertragen konnte, packte der Zibetkater seinen Anführer am Kragen und zerrte ihn hinter dem Wolf her.
    Clodsahamp hatte sich inzwischen in seinen Panzer zurückgezogen, um wenigstens das bißchen Schutz zu genießen, den ihm dieser gegenüber dem heimtückischen Angriff gewährte, während Sorbl in seinen Fesseln unbeherrscht würgte. Jon-Tom mühte sich ab, um mit einem Lied zu folgen, das von Lieblichkeit und Zucker kündete. Er hatte die Eindringlinge zwar besiegt, ohne auch nur einen Tropfen Blut zu vergießen, dennoch hatte der Sieg sich als arge Schweinerei herausgestellt.
    Zibetkater, Wolf und Meerschweinchen waren geflohen, und er glaubte nicht, daß sie bald wiederkehren würden. Während er den Gestank fortsang, beruhigte sich sein eigener Magen wieder. Schließlich kam Clodsahamps Kopf aus dem Panzer hervor. Mit tränenden Augen streckte er Hände und Füße vor. Seine Worte waren zittrig, aber lobend.
    »Das hast du sehr hübsch gemacht, mein Junge. Zwar gibt es im Krieg keine Regeln, doch wäre es besser, wenn du dir beim nächsten Mal eine andere Methode aussuchen könntest, um unsere Angreifer in Panik fliehen zu lassen.« Aus Sorbls Umkreis ertönten unverständliche Geräusche inneren Mißbehagens. Das Gefieder des Eulerichs troff von Erbrochenem. Das Eßzimmer stank nach irgend etwas, das schon lange tot gewesen und erst kürzlich wieder exhumiert worden war.
    Auf zittrigen Beinen torkelte Jon-Tom zu seinem Mentor hinüber. »Tut mir leid. Es war zwar nicht genau das, was ich eigentlich vorhatte, doch mit diesem fuchtelnden Messer direkt vor meiner Nase hatte ich keine Zeit mehr, wählerisch zu sein.« Der Hexer nickte weise. »Was du vorhast, scheint nie so genau das zu sein, was dann auch tatsächlich geschieht. Komm, hilf mir aus diesen Fesseln!« Er kämpfte, um die Fesseln zu lockern, die seinen Panzer an der Rückenlehne des Stuhls festhielten, und wies dabei mit einem Nicken auf eine Kommode. »Die Tranchiermesser sind in der untersten Schublade. Die werden diesen Fesseln schneller den Garaus machen als meine dicken Finger.« Er blickte zu der Tür zurück, die in die Eingangshalle führte, und grinste leise.
    »Sieht so aus, als wären unsere

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