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Zeitschaft

Zeitschaft

Titel: Zeitschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gregory Benford
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angemieteten Haus der Markhams und beobachtete Jan. Sie war in der Erwartung gekommen, die behutsame und zugleich tüchtige Helferin für eine verzweifelte, trauernde Freundin zu spielen, aber ihre Rollenverteilung war fast umgekehrt. Jan packte systematisch ihre Sachen. Marjorie hatte ihr angeboten, das für sie zu tun. Sie hatte das Gefühl, Jan sollte jetzt die Freiheit haben, sich aufs Bett zu legen und das Gesicht in den Kissen zu vergraben, wenn ihr danach war. Jan hatte ihre Hilfe abgelehnt; wenn sie nicht selbst packte, hatte sie gesagt, würde Marjorie nichts finden. Marjorie hatte angeboten, Tee aufzugießen. Starker, süßer Tee wirkte immer beruhigend. Aber Jan hatte keinen gewollt. Geschäftig packte sie weiter. Marjorie, ein wenig beleidigt, dachte, sie könnte sogar ein Lied bei der Arbeit summen. Marjorie wünschte, Jan würde ihr einen Drink anbieten. Unvermutet setzte sich der Gedanke in ihr fest. Herrgott, es war erst Vormittag.
    »Kann ich denn gar nichts tun?« fragte sie verzweifelt.
    Jan hielt inne und wischte sich eine Haarsträhne aus den Augen.
    »Ach ja, du könntest Gregs Kleider zusammenpacken. Warum nimmst du nicht den großen Karton und gehst nach oben? Nur die Kleider und Schuhe. Ich werde versuchen, sie in dem Secondhand-Laden am Peety Cury zu verkaufen. Und schau mal im Garderobenschrank in der Diele nach. Ich glaube, sein Regenmantel hängt dort noch. Und sein Morgenmantel hängt an der Badezimmertür.« Sie lächelte flüchtig. »Ach, guck besser in allen Zimmern nach. Ich habe es ihm nie abgewöhnen können, seine Sachen überall rumliegen zu lassen.«
    Ungläubig starrte Marjorie sie an. Sie selbst hatte es sorgsam vermieden, Gregs Namen zu erwähnen.
    »Wie kannst du nur so ruhig sein?« platzte sie heraus.
    Jan dachte darüber nach. »Ich glaube, es liegt daran, daß es so viel zu tun gibt. Ich habe keine Zeit zusammenzubrechen. Mach dir keine Sorgen, Marjorie, früher oder später wird es mich erwischen. Ich nehme an, bisher habe ich es noch gar nicht richtig begriffen.«
    Marjorie bemerkte, daß Jan ihre Kleider in einem strengen Ritual packte. Zuerst Röcke, sorgfältig längs gefaltet und dann quer. Die Strumpfhosen ordentlich gerollt. Jan konzentrierte sich auf ihre Aufgabe mit absoluter Energie. Sie breitete die Blusen mit präzisen Bewegungen aus, die Ärmel parallel an den Seiten. Sie schloß jeweils den obersten und untersten Knopf mit rhythmischen Fingerbewegungen. Dann wurden die Ärmel gefaltet. Geschickt glättete sie Falten und Kniffe und legte den weichen Stoff zu präzisen Rechtecken zusammen, jedes ein kleines Päckchen. Dann stapelte Jan die Kleidungstücke systematisch im Koffer. Der Deckel schloß sich.
    »Möchtest du bei uns wohnen, bis du einen Flug bekommst? Ich habe das Gefühl, du solltest hier nicht allein bleiben.«
    »Ich komme schon klar. Ich fahre nach London, um mich für einen Flug anzustellen. Inzwischen gibt es Belege, daß bei Gregs Flug eine giftige Form der Wolkensubstanz eingedrungen ist – man glaubt, der Pilot sei davon krank geworden. Natürlich gibt es keine hundertprozentigen Beweise. Aber es bedeutet, daß die Fluggesellschaften ihre Linienflüge reduzieren, bis der Rat die Beschränkungen wieder aufhebt. Sie haben alles gestrichen, was in die Nähe der wirklich dichten Wolkenfelder geraten könnte.« Jan zuckte die Achseln.
    »Willst du ganz bestimmt nach Hause? Nach Kalifornien?«
    »Wieso nicht.« Ein müder Ausdruck erschien auf Jans Gesicht. »Hier bin ich nicht von Nutzen.«
    »Trotzdem meine ich, du solltest erst einmal bei uns bleiben. Die Kinder sind zu Hause – die Schulen sind ja geschlossen –, und wir könnten Picknicks machen und…«
    »Nein, tut mir leid, nein. Trotzdem danke.« Jan hob den Karton und starrte einen Moment hinein. »Ich hoffe, ich schaffe es.«
     
    Unruhig ging Renfrew durchs Labor und schlug mit der geballten Faust in die Handfläche. Sein Assistent Jason lehnte an einem grauen Schrank und starrte mit düsterer Miene zu Boden.
    »Wo ist George?« fragte Renfrew plötzlich.
    »Zu Hause. Krank.«
    »Spielt wohl auch keine Rolle. Wir können sowieso nichts tun. Diese verdammten Stromausfälle! Und Peterson habe ich auch noch nicht erreichen können. Seine Sekretärin sagt, er sei krank. Wie kann er jetzt nur krank sein?«
    Wieder nahm er seine Wanderung auf. Die Pumpen standen still. Das Labor war düster, nur vom Zwielicht der Nachmittagssonne erhellt.
    »Verflixt, morgen wäre Markham

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