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Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Zwei Neue auf Burg Schreckenstein

Titel: Zwei Neue auf Burg Schreckenstein Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Oliver Hassencamp
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Idee!“ sagte sie. Auch der Doktor verstand sofort. „Ausgezeichnet, dann könnt ihr noch miteinander reden.“ Er zwinkerte Stefan zu.
    Im Boot kam Sonja gleich zur Sache: „Du weißt also schon, dass Beni fliegen soll? Die Horn besteht darauf.“
    „Was geht denn das die Horn an?“ wollte Stefan wissen.
    „Darüber kann doch nur der Rex...“
    „Wir haben ein Gespräch aufgezeichnet“, unterbrach sie ihn, „kürzlich, als Mauersäge zum Tee bei ihr war. Ingrid hatte mal wieder rein zufällig ein Mikrofon im Zimmer stehen, von einer Hausmusik am Abend vorher, und das war auch wieder rein zufällig an ein Tonband in Ingrids Zimmer angeschlossen, eine Etage tiefer.“
    „Und was hat die Horn gesagt?“ fragte Stefan.
    „Wenn Beni nicht fliegt, will sie das Jugendamt einschalten.“
    „Die spinnt ja komplett“, schimpfte Stefan. Doch Sonja schüttelte den Kopf. „Ausnahmsweise nicht“, sagte die junge Lehrerin von ihrer Direktorin.
    „Beni hat bei uns auf Rosenfels eine Schnapsbrennerei eingerichtet. Das geht einfach zu weit.“
    „Dieser Beni!“ Jetzt schüttelte Stefan den Kopf. „Aber da steckt sicher seine Schwester dahinter. Warum fliegt die dann nicht?“
    „Martina ist sehr beliebt“, antwortete Sonja, „und die Horn will natürlich dem Jugendamt beweisen, dass ein Mädchen aus zerrütteten Familienverhältnissen in ihrer Schule aufblüht, wie ein Rosenbeet, während bei euch...“
    „Der alte Pädagogenkrieg!“ Stefan winkte ab. „Beni und seine Schwester Martina haben doch Krach mit ihren Alten.
    Dann sind sie einfach getürmt und Benis Freund Jerry hat das überhaupt erst möglich gemacht. Und jetzt soll einer schlechter sein als die beiden anderen?“
    Plötzlich lehnte sich Sonja leicht zur Seite und schaute haarscharf an ihm vorbei zum Ufer.
    „Wenn man den Beni nennt, kommt er... gerudert“, sagte sie. Stefan drehte sich um. Tatsächlich war es Beni, der da aus dem Rosenfelser Hafen herausfuhr.

    Die beiden erkannten sofort, dass es diese Gelegenheit zu nutzen galt.
    „Warte auf mich“, sagte Stefan, als die Boote fast auf gleicher Höhe waren, „ich setze nur rasch Sonja an Land.“
    „Okay“, rief Beni herüber und bremste mit den Rudern ab, während Stefan mit gesteigerter Schlagzahl dem Hafen zustrebte.
    „Bereitwillig ist er, das muss man ihm lassen“, meinte Sonja, als sie außer Hörweite waren, „aber ein Dickkopf! Was ihm nicht passt, das tut er nicht.“
    Beide duckten sich. Unter den tiefhängenden Asten der Trauerweide hindurch glitt das Boot in den Hafen. Kurzer Abschied, und schon stach Stefan wieder hinaus in den See. Beni erwartete ihn.
    „Schade, dass es keine Ruderregatta gab in Neustadt“, flachste Stefan, als er längsseits kam. „Mit dir hätten wir doch noch gewonnen. Du bist ja ständig im Training.“
    „Geschäftlich, Mann!“ antwortete Beni. „An sich nervt mich Rudern ungeheuer.“ Ohne dass Stefan mit Fragen oder gutem Zureden hätte nachhelfen müssen, erzählte Beni genau das, was Stefan von ihm wissen wollte, vielleicht sogar noch etwas mehr.
    „An sich gefällt es mir ja gar nicht so schlecht bei euch“, sagte er. „Nur komm ich mit dem Taschengeld nicht rum. Die Zigaretten sind einfach zu teuer und ich bin nun mal Raucher.“
    Sie ruderten nebeneinander her.
    „Weißt du, wenn du zu Hause immer Dresche kriegst, dann brauchst du einfach etwas, auf das du dich freuen kannst, etwas, das dich ablenkt. Verstehst du? Und dann bist du auf einmal mittendrin und wirst unruhig, wenn du nichts zu paffen hast. Zuerst habe ich Martina angepumpt. Sie hat mir erzählt, wie’s bei ihr ist, was sie so macht, dass sie in Chemie gerade lernen, wie man destilliert. Oder lernt man das in Physik? Auf einmal schalte ich: Mann! Das ist ja die Idee! Ich brenne Schnaps und tausche ihn gegen Zigaretten. Der Wirt in Wampoldsreuthe ist einverstanden.“
    „Aber das Obst ist doch geklaut!“ entgegnete Stefan.
    „Quatsch mit Soße!“ Beni grinste über das ganze Gesicht.
    „Die lernen doch nur brennen, weil sie nicht wissen, wohin mit dem vielen Obst. Und so kommt es der Allgemeinheit zugute.“
    Was dieser Beni tat, das tat er hundertprozentig, und er war grundehrlich dabei. Stefan hatte ihn von Anfang an richtig eingeschätzt.
    Ich muss ihm helfen, dachte er. Aber wie? Wenn nur mit Ottokar wieder zu reden wäre!
    Mit Ottokar war noch nicht zu reden. Am Abend, als die kleinen Ritter schon ins Bett mussten, saßen die Großen in der Folterkammer und

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