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Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Robert und die Ritter - Das Zauberschwert

Titel: Robert und die Ritter - Das Zauberschwert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: dtv
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behalten, das hätte ich dann davon.
    »Schon gut«, sagte ich, »war nicht so gemeint.« Es war mir auch wirklich nur so rausgerutscht.
    Und dann hat er erzählt: wie er das Schwert mit auf sein Zimmer genommen hat, als der Onkel ziemlich spätabends wieder weg war, wie er sich damit abschleppen musste, dass er’s überhauptdie Treppe hochkriegte, und wie er’s erst gar nicht richtig benutzen konnte, auch nicht mit zwei Händen, weil es so unheimlich schwer war. Er kriegte immer nur die Spitze ein Stück vom Boden weg, wenn er’s wie zum Kämpfen hochheben wollte, dann musste er’s gleich wieder absetzen. Einmal hat er’s mit aller Kraft doch bis zum Bauchnabel hochgebracht, dafür ist es dann mit einem solchen Bums wieder runtergekracht, dass seine Mutter die Treppe hochgerufen hat, ob was passiert ist.
    »Nö!«, hat Robert zurückgerufen, aber das hat nicht gestimmt. Das Schwert war ihm nämlich aus den Händen gerutscht und mit der Spitze imschönen Parkettfußboden stecken geblieben. Es hat noch eine Weile gezittert, hat Robert erzählt, aber es ist nicht umgefallen. Und wie es so schräg im Fußboden steckte, ist genau im richtigen Winkel das Licht von Roberts Schreibtischlampe draufgefallen, und da hat er die Schrift entdeckt, ganz klein mitten auf der Schneide, da wo die Blutrinne aufhört, nicht weit vom Griff. (Falls jemand nicht weiß, was an einem Schwert die Blutrinne ist, kann er es sich vielleicht denken.) »Whirlwind« stand da, das ist Englisch und heißt auf Deutsch »Wirbelwind«. Robert hat es gleich im Wörterbuch nachgeschlagen.

    » Whirlwind «
, sagte Robert. »Verstehst du?«
    »Klar«, sagte ich. »Du hast es ja gerade übersetzt.«
    »Oh Mann!«, sagte Robert. »Du kapierst mal wieder gar nichts.«
    Das stimmte sogar, und wenn ihr es genau wissen wollt: Das geht mir öfter so bei Robert, und es macht mir überhaupt nichts aus. Den meisten anderen, die ich kenne, geht es nämlich genauso, sogar Frau Knöpfel. Die zuckt manchmal nur mit den Achseln, wenn er ihr was erklärt, und sagt, dazu könne sie jetzt gar nichts sagen, darüber müsse sie erst nachdenken.
    »Pass auf, ich erklär’s dir«, sagte Robert (zu mir jetzt). »Das Schwert heißt Wirbelwind, und man kann’s nicht normal zum Kämpfen hochheben, nicht mal mit zwei Händen. Man
muss
aber doch damit kämpfen können, sonst hat’s ja keinen Sinn. Da musste also ein Geheimnis sein – logisch?«
    »Logisch«, sagte ich, obwohl mir irgendwas an der Erklärung gar nicht logisch vorkam. Irgendwo weit hinten in meinem Kopf spukte eine Frage herum, die ich nur nicht richtig zu fassen kriegte.
    »Und darum hab ich überlegt«, sagte Robert. »Wirbelwind – vielleicht hatte ja der Name was zu bedeuten. Vielleicht sollte man mit dem Schwert gar nicht normal kämpfen, so mit Stechen und Von-oben-auf-den-Helm-Hauen, wie man’s in Ritterfilmen sieht. Vielleicht sollte man es herumwirbeln, so im Kreis, verstehst du?«
    »Und das hast du dann gemacht?«, fragte ich.
    »Logisch«, sagte er.
    »Und?«, fragte ich.
    »Das ging gleich viel leichter«, sagte er. »Ist auch klar: Wenn man sich mit was Schwerem im Kreis dreht, wirkt eine Kraft, Fliehkraft nennt man die   …«
    »Was dann
passiert
ist, wollte ich wissen«, unterbrachich ihn, obwohl ich das ja eigentlich nicht sollte. Aber irgendwelche Kräfte, die wir wahrscheinlich irgendwann in Sachkunde kriegen, waren bestimmt nicht das Geheimnis, von dem er mir erzählen wollte.
    »Das wollte ich dir ja gerade erklären«, sagte Robert. »Da wirkt also diese Fliehkraft, und bei dem Schwert ist sie scheinbar besonders stark. Erst ist mir davon nur schwindlig geworden, aber dann war mir auf einmal schwarz vor Augen, und ich hab sie zugemacht, weil ich ja sowieso nichts mehr gesehen habe, und wie ich sie wieder aufgemacht habe, stand ich in einer Ritterburg, mitten auf dem Hof, und drum herum war eine hohe Mauer mit oben solchen Zinnen. Richtig gruselig war das, kein Mensch war da, nur so ein ganzdünner Mond stand am Himmel, ein paar Sterne haben geblinkt, und irgendwo in der Ferne heulten Wölfe oder was   …«

    »Wow!«, sagte ich. »Dann ist das Schwert ein Traumschwert – klasse!«
    »Wieso Traumschwert?«, sagte Robert.
    »Na, weil man scheinbar träumt, wenn man’s im Kreis herumwirbelt – hast du doch gerade erzählt«, sagte ich.
    »Das war kein Traum«, sagte Robert. »Ich war da
wirklich

    »In der Ritterburg?«, sagte ich.
    »Ja«, sagte Robert. »Das Schwert ist ein

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