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0004 - Im Totenreich der Ghouls

0004 - Im Totenreich der Ghouls

Titel: 0004 - Im Totenreich der Ghouls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F. Morland
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Noch nicht getragene Socken.
    Und eingebettet in eine rote Samtschatulle, fand Joanne Cannon ein blitzendes silbernes Amulett.
    Es wies in der Mitte ein seltsames Zeichen auf. Einen Drudenfuß. Darum herum schloß sich ein Ring mit den Tierkreiszeichen. Ein äußerer Ring zeigte mehrere geheimnisvolle Hieroglyphen. Mit Hilfe einer dünnen silbernen Kette konnte man diesen Talisman um den Hals tragen.
    Joanne Cannon wurde das Gefühl nicht los, daß von diesem Amulett eine seltsame Ausstrahlung ausging, die sie sich nicht erklären konnte.
    Selbstverständlich sagte sie sich, daß sie sich dieses Gefühl nur einbildete, schließlich hatte sie ja keine Ahnung, welche Bewandtnis es mit diesem kostbaren Amulett wirklich hatte. [1]
    Sie nahm das Telefonbuch zur Hand und suchte die Nummer des Flughafens heraus. Als sie aus einer ganzen Reihe von Telefonnummern eine ausgewählt hatte, nahm sie den Hörer von der Gabel und drehte die Wählscheibe mit der ihr angeborenen Sorgfalt.
    Joanne Cannon war Einkäuferin für ein Londoner Großkaufhaus, und ihr Beruf brachte es mit sich, daß sie viel reiste. Doch in all den Jahren, die sie nun schon per Bus, Schiff, Bahn und Flugzeug unterwegs war, hatte sie noch nie einen zweiten Koffer ungewollt nach Hause gebracht.
    Endlich klappte es mit der Verbindung.
    Joanne Cannon trug ihr Anliegen vor. Man verband sie. Sie mußte wieder sagen, was sie wollte. Man verband sie weiter. Man hörte sich immer wieder kurz an, was sie zu sagen hatte, um dann zu betonen, daß man nicht zuständig sei, sie aber gerne weiterverbinden wolle.
    Über viele Stationen gelangte sie schließlich direkt zur Fundstelle des Flughafens. Noch einmal leierte sie ihr Sprüchlein, das sie mittlerweile schon im Schlaf auswendig gekonnt hätte, herunter. Dann fragte sie, ob sich schon jemand nach dem senffarbenen Koffer erkundigt hätte.
    »Nein«, sagte der Mann am anderen Ende.
    Joanne Cannon überlegte kurz und wollte dann ihren Namen und ihre Anschrift bei der Fundstelle deponieren.
    Mitten im Gespräch knackte und krachte es in der Leitung. Ein Knistern und Knirschen war zu hören. Dann hatte es irgendein anderer Teilnehmer geschafft, sie aus der Leitung zu werfen.
    Ärgerlich drückte Joanne Cannon die Gabel ein paarmal nieder und wählte dann erneut die Nummer des Heathrow Airport.
    Es klappte nicht mehr. Sie kam einfach nicht mehr durch. Schon nach der zweiten Nummer schnappte ein Besetztzeichen ein.
    Nach mehreren Versuchen, die ohne Erfolg blieben, gab Joanne Cannon schließlich mißmutig auf. Sie wollte später noch einmal anrufen.
    Jetzt war es Zeit, ein erquickendes Bad zu nehmen…
    ***
    Auch Zamorra nahm ein Bad. Er hatte sich auf der Fahrt zum Hotel mit den wichtigsten Dingen eingedeckt. Nun saß er in der Badewanne und starrte ärgerlich zur Decke.
    Bald schon verlor er die Lust am Baden. Er verließ die Fliesenwanne und schlüpfte in den neu gekauften Bademantel, der die Farbe eines Flamingos hatte.
    Danach ließ er sich mit dem Heathrow Airport verbinden. Der Mann von der Fundstelle hatte einen ganz kleinen Lichtblick für ihn. Der senffarbene Koffer war zwar nicht abgegeben worden, aber eine Frau hatte sich gemeldet, die den Koffer irrtümlich mit nach Hause genommen hatte. Zamorra fragte sofort aufgeregt nach der Anschrift und nach dem Namen dieser Frau, doch damit konnte ihm der Angestellte leider nicht dienen. Zamorras Enttäuschung entfaltete sich wie ein großer Fächer.
    Der Angestellte bat ihn, doch später noch einmal anzurufen. Vielleicht meldete sich die Frau inzwischen wieder.
    Grimmig legte Zamorra auf. Der einzige Lichtblick für ihn war, daß sein Koffer nicht geklaut worden war.
    Er zog sich schnell an und meinte dann, daß ihm ein Drink in seiner Verfassung bestimmt nicht schaden könnte.
    Er fuhr mit dem Lift nach unten und betrat wenige Augenblicke später die Hotelbar.
    Hierbei handelte es sich um einen großen Raum, durch eine etwa tischhohe Mauer vom Speisesaal getrennt. Gleich auf dem ersten langbeinigen Hocker saß ein Mädchen. Sie war klein, dunkel und hatte einen vollen Mund. Ihr Kleid saß eine Spur zu knapp. Sie saß in einer Art an der Theke, die auf lange Übung schließen ließ. Ihre mageren Finger hatten grünlackierte Nägel, die unangenehm an eine Eidechse erinnerten.
    Als Zamorra an ihr vorbeiging, warf sie ihm einen interessierten Blick zu. Er nahm vier Hocker weiter Platz, damit sie nicht in Versuchung kam, ihn anzusprechen.
    »Einen Scotch!« sagte er zu dem

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