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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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hört sich freilich so an. Aber wir wissen, daß es genauso wahr ist wie Ihr Auftrag von Mercant. Denn schließlich kennen wir ja Ihre Gedanken."
    Sie schloß die Augen. Und das Gefühl der Geborgenheit wich von ihr. Ohne Telepath zu sein, wußte auch Rhodan, was sie bewegte. „Ich kenne das Gefühl, einem Telepathen ausgesetzt zu sein. Er dringt in den letzten geheimen Winkel Ihres Privatlebens und macht Sie unglücklich. Ist es so?"
    Sie nickte ängstlich. „Ich hatte geglaubt, hier etwas Großes und Freies zu finden, Mr. Rhodan. Aber das ist keine Freiheit."
    Perry lächelte versöhnlich. „Ich kann Sie Ihnen wiedergeben, Miß Sloane. Ich selbst habe sie bereits."
    „Die Freiheit? - Die Freiheit vor einem solchen Menschen?" Dabei sah sie anklagend auf John Marshall. „Sie bekommen eine Gedankensperre. Ich bringe es Ihnen bei. Es ist ein Teil Technik und ein Teil Psychostudium. Sie erlernen es innerhalb weniger Wochen."
    „Soll ich so lange hierbleiben?"
    „Sie sollten eigentlich immer hierbleiben. Wenn Sie Lust dazu haben."
    Ihre Antwort war ein stummes Lächeln.
    Um Anne Sloane nicht noch mehr zu schockieren, hatte Rhodan angeordnet, daß Marshall zunächst nicht so oft in ihrer Nähe weilen sollte. Für eine angemessene Unterkunft mußte Dr. Haggard sorgen.
    Perry Rhodan, Sprecher der Dritten Macht, ging allein in Richtung der Werkhallen. Doch auch jetzt konzentrierte er sich kaum auf die bevorstehenden Kontrollen. Sein reger Geist hatte ein neues Problem gefunden, das es nach allen offenstehenden Möglichkeiten hin abzuschätzen galt.
    Allan D. Mercant hat sie geschickt! Der Chef der International Intelligence Agency. Rhodan war zutiefst enttäuscht. Er hatte Mercant bereits als eine wichtige Figur in seinem großen Spiel gesehen. Er hatte ihn unter dem Grönlandeis besucht, er hatte ihn hier in der Gobi als Unterhändler des Westens empfangen, und es war so etwas wie gegenseitige Sympathie dabei spürbar gewesen. Und jetzt schickte Allan D. Mercant Telekinetiker als Spione in die Gobi...
    Den Gedankengang unterbrach ein Alarmzeichen aus Crests Sender.
    „Hallo, Rhodan! Kommen Sie bitte sofort zur Arkonidenkugel! Wir haben neue Ortungen auf der Mondbahn."
    „Zum Teufel!" keuchte Rhodan und betätigte das Relais seines Allzweckanzuges, der ihn sofort schwerelos die dreihundert Meter überbrücken ließ. Er landete in der Luftschleuse und rannte in die Zentrale, wo Crest sich im Augenblick aufhielt.
    „Was für neue Ortungen, Crest? Ist das die Invasion? Jetzt schon? Das wäre der ungelegenste Augenblick, den wir uns wünschen könnten."
    „Ich kann noch nichts Bestimmtes sagen. Es ist lediglich eine Ortung. Doch, daß die Fantan-Leute eines Tages Verstärkung heranbringen würden, war uns seit ihrem ersten mißglückten Besuch klar."
    Rhodans Entschluß kam ohne das geringste Zögern. „Wir klären auf und greifen an, falls es die Situation erfordert. Kein Risiko für die Erde! Wir können es uns nicht leisten. Weder die Menschen noch die Arkoniden. Sie gestatten, daß wir Ihr Schiff einsetzen?"
    Crest stand jetzt so sehr im Banne von Rhodans Persönlichkeit, daß er die Frage als Befehl auffaßte. Sein Nicken war wie der Verzicht auf Autorität.
    Alarmsirenen mobilisierten die kleine Besatzung der Dritten Macht. Rhodan gab seine Befehle, die überall gehört wurden.
    „Mr. Klein und Mr. Li Tschai-Tung bitte zu mir an Bord! Sie, Peter Kosnow, übernehmen die ständige Radioverbindung. Alles andere arbeitet nach normalem Dienstplan. Auch für die Robots keine veränderte Einstellung! Alles klar zum Start! Li und Klein, Beeilung!"
    Die Arkonidenkugel startete senkrecht nach kurzer Aufhebung der Energiesperre. Mit vollsynchron laufendem Antigrav entwickelte sie unmittelbar nach dem Abheben von der Erde eine Beschleunigung von 500 Gravos. Auf diese Weise war nach zehn Minuten bereits die Mondbahn erreicht. Nur Rhodan und Crest waren aufgrund ihrer Hypnoschulung bei einer so hohen Geschwindigkeit in der Lage, das schnelle Boot wirkungsvoll zu steuern. Das Reaktionsvermögen eines normalen Menschen wurde etwa fünfhundertfach beansprucht, und deshalb war es kein Wunder, daß Klein verzweifelt darum bat, die Fahrt endlich abzustoppen.
    Rhodan tat ihm den Gefallen, denn er hatte inzwischen herausgefunden, daß das Feindschiff wesentlich langsamer umlief.
    Noch einmal wurde der Antigrav stark beansprucht, denn jetzt mußte er den Bremsandruck von 500 Gravos ausgleichen. Dann stand der Feind klar und ruhig

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