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0006 - Das Mutanten-Korps

Titel: 0006 - Das Mutanten-Korps Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: W. W. Shols
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steckten in den Ohren, wo sie etwa soviel Platz beanspruchten wie ein Wattebäuschchen.
    „Abnormes Gehirnmuster", kam Takos Nachricht. „Ein deutlicher Knick im Gedankenspektrum. Was halten Sie davon?"
    „Ein erstaunliches Phänomen, Tako. Selbst wenn man den Zuschauern eine übernormale Erregung zugestehen muß, fallt eine solche Erscheinung vollkommen aus dem Rahmen. Haben Sie die Koordinate für den Sitzplatz?"
    „Ist notiert."
    „Gut, dann warten Sie, bis ich auch soweit bin."
    Reginald Bull arbeitete mit einer Hand in der Tasche. Die Peilantenne seines fingerhutgroßen Elektromagnetoskops ließ ihren Leitstrahl über die Menschen des Zuschauerblocks F gleiten. Da die zu erwartende Abnormität Bully inzwischen bekannt war, hatte er es nicht mehr so schwer. Sein Empfänger registrierte den Knick im Mentalspektrum und rastete automatisch ein, als er auf den gesuchten Strahlungskörper traf.
    „Meine Koordinate liegt fest, Tako. Laut Sitzplan 135 Grad, sieben Minuten."
    „Danke! Mein Wert ist 46 Grad, zwölf Minuten genau. Errechnen Sie bitte den Sitzplatz!"
    Tako und Bully recherchierten unabhängig voneinander und verglichen dann das Ergebnis. Es lautete einwandfrei in beiden Fallen auf den Sitzplatz Nr. 844 in Block F.
    „Okay", sagte Bully, „ich verschwinde zum Haupteingang. Bis zur Halbzeit dauert es noch fünfundzwanzig Minuten."
    „Gut", antwortete Tako Kakuta. „Kümmern Sie sich um das Robotkommando."
    Der Aktionsplan war klar und im voraus festgelegt. Mit Hilfe der vielen kleinen arkonidischen Errungenschaften hatte man den vermeintlichen Mutanten bereits genau bestimmt. Während der Halbzeitpause zwängte sich Kakuta durch die Sitzreihe, in der der Platz Nr. 844 lag. Nur um sicherzugehen, wollte sich der kleine Japaner seinen auserwählten Landsmann noch einmal unauffällig aus der Nähe betrachten.
    Es handelte sich um einen sympathischen jungen Mann von etwa 25 Jahren. Im Vorbeigehen machte Tako zur Sicherheit auch noch ein Foto des Mannes und zwängte sich dann auf der anderen Seite der Bankreihe wieder zum Treppenaufgang durch. Draußen traf er Reginald Bull.
    „Alles okay! Hier ist sein Foto. Sind die Roboter klar?"
    Bully nickte und steckte das Bild ein.
    Die zweite Halbzeit begann und forderte die Zuschauer durch riskante und elegante Spielzüge wiederholt von den Plätzen. Die Hölle brach los, als es der Mannschaft von Kyoto nach einer überzeugenden Drangperiode in der 77. Minute endlich gelang, den Ausgleich zu schießen. Noch einmal setzte die Elf aus Shizuoka alles auf eine Karte und drängte mit sechs Stürmern. Das Eckenverhältnis kletterte gegen Ende des Spiels auf 18:5 für Shizuoka. In der 82. Minute knallte der Mittelstürmer über den bereits geschlagenen Torwart von Kyoto den Ball an die Latte. Doch es sprang nichts Zählbares dabei heraus. Es war wie verhext. Es gelang nichts mehr. Und in diese Resignation fiel endlich ein steiler Angriff Kyotos im Gegenzug. Zwei Leute gingen allein auf die Reise und standen schließlich vor einem unbeschützten Tor, da Shizuoka viel zu weit nach vorn aufgerückt war. In der 88. Minute fiel das Siegestor für Kyoto.
    Die japanische Meisterschaft für 1979 war vergeben. Und in Block F standen zu beiden Seiten der Sitzreihe 34 zwei Männer, für die die Hauptarbeit erst jetzt begann.
    Der Mann von Platz 844 ging nach rechts heraus, wo ihn Bully abfangen mußte. Er war in Begleitung zweier Freunde. Also mußten die Mutantenfänger sich in Geduld üben. Draußen stand unter mehreren tausend anderen Fahrzeugen der Robotwagen, der seine Peilgeräte bereits auf den Mutanten eingestellt hatte. Die Verfolgten bestiegen ein Auto in größerer Entfernung. Bei dem augenblicklichen Verkehr war es nicht möglich, unmittelbar aufzuschließen. Man mußte sich in erster Linie auf den Kontakt mit dem Hirnwellenorter verlassen.
    Bully und Tako verständigten sich über ihre Radios. Kakuta zwängte sich in der drängenden Menge näher an Reginald Bull heran.
    „Dort der dunkelrote Wagen ist es. Erkennen Sie ihn?"
    „Da kommen wir so schnell nicht durch. Die Robots stehen zu weit hinten. Nehmen Sie Ihren Wagen, Bull, das ist noch günstiger."
    „Aber ehe ich angelassen habe, sind die Burschen weg."
    „Moment! Sie fahren nach rechts ab. Das geht auf die nördliche Zubringerstraße. Sehen Sie zu, daß Sie schnell vorwärts kommen. Überholen Sie, wo Sie können, und klemmen Sie sich hinter den Weinroten. Der ist ja gut auszumachen."
    „Und Sie?"
    „Ich

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