0025 - Wir störten das große Geschäft
worden sei. Wir schickten Ihnen Beamte zur Überwachung. Fountain wartete einige Tage, dann startete er seinen Coup. So, wie er uns den Ablauf der Dinge erzählte, haben sie sich sicherlich nicht abgespielt. Wahrscheinlich war es Fountain selbst, der unseren Beamten Koops niederschlug. Fountain hatte dafür gesorgt, daß sich die Tür zum Zimmer unseres anderen Beamten Denkey nicht schließen ließ, und Sie wurden nicht entführt, sondern Sie gingen freiwillig mit. Es war alles sehr gut vorbereitet. Ihr Bett war zerwühlt, Ihr Schlafanzug fehlte, Ihre Kleider hingen auf dem Stuhl. Es sollte so aussehen, als wären Sie mitten aus dem Schlaf heraus fortgeschleppt worden. Und doch haben Sie, Bedge, die Fehler gemacht, die Fountain auf den Elektrischen Stuhl bringen werden. Sie haben mit Ihrem kleinen Schießeisen geprahlt. Die Waffe war nicht zu finden. Und, Bedge, ein Mann, der nachts aus seinem Bett geholt wird, pflegt in seine Pantoffeln zu steigen! Ihre Hausschuhe aber standen friedlich vor Ihrem Bett. Sie waren nicht im Schlafanzug fortgeschafft worden. Sie waren gut gekleidet fortgegangen. Wir wußten jedenfalls, daß uns im Hotel ›Vermeer‹ eine Komödie vorgespielt wurde. Wir wußten nur noch nicht, wer der Drahtzieher war, Sie oder Fountain. Aber wir wußten, daß Sie einmal wieder Zusammenkommen würden. Entweder kamen Sie ins ›Vermeer‹, um die weiteren Schritte zu besprechen, oder Larry Fountain kam zu Ihnen ins Versteck. Wenn wir Larry Fountain nicht aus den Augen ließen, mußten wir früher oder später von ihm zu der ganzen Bande geführt werden; oder die anderen Mitglieder der Gang kamen zu ihm, und wir hätten euch auf einen Hiebb ausheben können. Nun ist es so gegangen, wie Sie es erlebt haben. Larry hatte noch mal Glück, aber es wird ein kurzes Glück sein. Wo ist das Versteck, in dem Sie sich auf gehalten haben?«
Bedge’ Unterlippe bebte, und plötzlich schrie er: »Ich sage nichts. Ich verlange einen Anwalt!«
»Der steht Ihnen nach dem Gesetz zu. Welchen Anwalt soll ich rufen lassen?«
Er zögerte. Er wußte keinen Namen zu nennen. Ich redete ihm zu.
»Es ist sinnlos, daß Sie den Rest nicht sagen wollen. Weder Sie noch Fountain noch sonst einer von der Bande kommt ohne die Strafe weg, die er verdient hat.«
Es nützte nichts. Lee Bedge blieb hart.
Ich versuchte, die beiden anderen auszuholen, aber Bedge schrie sie an: »Ihr haltet den Mund.«
Sie waren Gehorchen gewohnt. Sie hielten ihn tatsächlich.
»Schön, Bedge«, sagte ich nach einer Stunde vergeblichen Bemühens. »Wenn Sie auf meine Frage nach eurem Versteck, in dem sich jetzt wahrscheinlich Fountain verborgen hält, keine Auskunft geben wollen, dann beantworten Sie eine andere Frage: Wir fanden in Rundsons Besitz ein Notizbuch, in dem Nor ge in einer primitiven Geheimschrift einiges aufgeschrieben hat. Wir haben diese Schrift entziffert. Eine der Zahlen- und Buchstabenkombinationen war die Telefonnummer des ›Vermeer‹. Anscheinend hatte Rundson ein schlechtes Gedächtnis. Seine Notiz lieferte uns den letzten Beweis für die Richtigkeit unserer Theorie. Die andere Buchstabenfolge aber lautet: Safety 40 304 — For all.«
Ich blickte erstaunt auf, denn Bedge hatte einen Laut ausgestoßen, der nach Schreck und Überraschung klang.
»Was bedeuten diese Worte und Ziffern?« fragte ich langsam.
Er fiel vor Erleichterung in seinem Sessel zusammen, als er hörte, daß wir die Bedeutung nicht kannten. Dann raffte er sich vor.
»Keine Ahnung«, knurrte er.
Ich warf einen raschen Blick auf Matoni und Toon. Die beiden behielten ihre sturen Gesichter. Offenbar sagten ihnen die Worte und Zahlen so wenig wie uns. Es schien ein Geheimnis der Führungsgruppe zu sein, das nur Fountain, Rundson und Bedge kannten.
Ich stand auf. »Führt den Verein ab!« befahl ich. Die G-men brachten die drei Gangster hinauf. Phil und ich blieben allein zurück.
»Unglaublich, daß Bedge nicht reden will«, sagte er.
»Ja, und warum erschrak er so, als er von uns die Worte Safety 40 304 — For all hörte? Er hat nichts mehr zu verlieren. Er sitzt fest. Was immer die alberne Wort- und Zahlenkombination bedeutet, ihm kann es gleichgültig sein, ob wir davon wissen oder nicht.«
»Es scheint ihm nicht gleichgültig«, erwiderte Phil. »Auch ein Mann, den wir fest haben, gibt die Hoffnung nicht auf. Das liegt nun einmal in der menschlichen Natur. Es bleiben eigentlich nur zwei Dinge, die ihn noch interessieren können, wenn er schon im Gefängnis
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