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0037 - Ein Planet spielt verrückt

0037 - Ein Planet spielt verrückt

Titel: 0037 - Ein Planet spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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wenn sie keinen anderen Ausweg wußten. Gucky war sogar davon überzeugt, daß ihnen die Flucht der Springer-Kommandanten längst bekannt war. Das Gras schmeckte scheußlich. Das nächste Büschel wuchs genau zwischen den beiden vor Gucky postierten Robotern. Der Mausbiber gab sich innerlich einen Ruck und hoppelte darauf zu. Er hielt dabei den Atem an und konzentrierte sich, um jederzeit entmaterialisieren zu können. Wenn möglich, mußte diese allerletzte Rettungsmaßnahme jedoch vermieden werden.
    Der nächste Roboter drehte sich schwerfällig in seine Richtung. Der linke Arm winkelte sich unmerklich an und zeigte nun genau auf Gucky, der immer noch nicht zu atmen wagte und entschlossen weiter hoppelte, um zu dem plötzlich begehrenswert gewordenen Grasbüschel zu gelangen. Es waren Sekunden fast unerträglicher Spannung. Würde der Robot es für richtig halten, das scheinbar harmlose Tier zu vernichten? Wenn ja, dann sicherlich nicht aus Langeweile, denn die war Robotern unbekannt. Aber in einem solchen Fall sah die Programmierung eben ein Verbot für alle Lebewesen vor, das Tal zu betreten.
    Warum aber hatte der Roboter am Eingang nicht entsprechend gehandelt? Gucky nahm sich vor, die Frage später zu untersuchen, wenn er Zeit dazu hatte. Im Augenblick jedenfalls hatte er sie nicht. Er kam bei dem Grasbüschel an und begann zu fressen. Es schmeckte durchaus nicht besser als vorher, aber es kam Gucky doch so vor, als habe er niemals etwas Schmackhafteres gegessen. Dieser Eindruck blieb allerdings nur solange bestehen, bis sein einziger Nagezahn mit seinen vergeblichen Versuchen begann, das Gras zu zermahlen.
    Der Roboter betrachtete Guckys Äsen mit sichtlichem Interesse. Sein Waffenarm blieb gestreckt und schußbereit, aber wenn er die Absicht gehabt hätte, den kleinen Nager zu vernichten, hätte er nicht gezögert, es zu tun. Es hätte einfach keine logische Begründung für eine solche Verzögerung gegeben. Gucky erfaßte das mit seinem schnell arbeitenden Verstand und verschluckte in heroischer Selbstüberwindung das unzerkaute Büschel. Sein Magen schien revoltieren zu wollen, aber auch das ging vorüber. Mit innerlichem Schaudern ignorierte er den wachsamen Roboter und fraß weiter.
    Das positronische Gehirn des metallenen Wächters registrierte ein Lebewesen, das nicht wie ein Springer, aber auch nicht wie Goszul oder ein anderes intelligentes Wesen aussieht. Ein Tier, das keinen Verstand besitzt, sonst würde es die Nähe der kampfbereiten Maschinen vermeiden. Es denkt nicht, ist somit auch ungefährlich. Außerdem frißt es Gras, ist somit auf dieser Welt beheimatet. Und da die Goszuls die einzigen Feinde der Springer auf diesem Planeten sind...
    Der Schluß war logisch: Der Grasfresser war harmlos.
    Gucky bemerkte mit Erleichterung, wie der Waffenarm herabsank und der Roboter wieder zum Talausgang blickte. Das Schlimmste, die Probe aufs Exempel, war überstanden. Nur nichts überstürzen!
    Nach diesem Grundsatz handelnd, graste er gemächlich weiter und verrenkte sich dabei fast den Magen. Dann setzte er sich erneut in Bewegung und hoppelte auf das nächste Werksgebäude zu. In seinem Rücken verspürte Gucky ein merkwürdiges Kribbeln, aber er widerstand der Versuchung, sich umzudrehen. Was würde passieren, wenn der Roboter nun doch plötzlich anders schaltete und es sich neu überlegte? Es war für den Mausbiber keine sonderliche Beruhigung, festzustellen, daß er von seinem überraschenden Tod nichts spüren würde.
    Er ignorierte die nächste Grasinsel und hoppelte weiter, um schließlich mit unvorstellbarer Erleichterung um die Ecke des langgestreckten Gebäudes zu biegen und somit außer Sicht der Roboter zu gelangen. Aufatmend blieb er sitzen. Der Eingang zur Felsenwerft war noch zweihundert Meter von seinem jetzigen Standpunkt entfernt. Dazwischen lagen einige Hallen und frei gestapelte Lagerbestände: Metallgerippe, schimmernde Hüllenteile, kleinere Gerüste und große Kisten. Arbeitsroboter mit festgelegter Spezialprogrammierung bewegten sich überall zwischen den Hallen und gingen ihren Pflichten nach. Aus dem Tunnel kamen verschiedenartige Geräusche, die unzweifelhaft darauf schließen ließen, daß noch immer an dem Schiffsneubau gearbeitet wurde.
    Die Roboter hatten keinen gegenteiligen Befehl erhalten, und sie würden ihr Werk vollenden. Niemand aber konnte ahnen, was dann geschah. Rhodan durfte nicht riskieren, daß die Roboter womöglich mit dem fertiggestellten Schiff ins Weltall

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