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0037 - Ein Planet spielt verrückt

0037 - Ein Planet spielt verrückt

Titel: 0037 - Ein Planet spielt verrückt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clark Darlton
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entflohen und einen bereits festgelegten Treffpunkt anflogen. Gucky wußte das. Er mußte herausfinden, zu welchem Zeitpunkt das kritische Stadium begann.
    Zehn Meter zur Linken öffnete sich plötzlich eine Tür, und ein Arbeitsroboter trat ins Freie. In der Hand trug er einige Skizzen, die ganz offensichtlich einen Teil des fast fertiggestellten Schiffes wiedergaben. Er war nicht bewaffnet wie die Kampfroboter, von denen Gucky überall welche entdecken konnte. Aber deswegen war er nicht weniger gefährlich.
    Gucky saß aufrecht auf den Hinterpfoten und kaute auf einigen Grashalmen herum, die für ihn der Inbegriff der Seligkeit zu sein schienen. Die Werftanlagen, die Lagerbestände, die Hallen und die Roboter das alles interessierte ihn nicht. Für ihn gab es nur das köstliche, frische Gras, das er hier im Tal gefunden hatte. Das mußte sich der Roboter wohl auch gedacht haben, denn er nahm von Gucky kaum Notiz, sondern schritt mit seltsam ruckartigen Bewegungen auf den Tunneleingang zu, wo er mit einigen anderen Robotern zusammentraf und mit ihnen eine Unterhaltung begann.
    Gut gegangen, dachte Gucky und spuckte das Gras erleichtert wieder aus. Wenigstens hatte er es diesmal nicht schlucken müssen. Er ließ dabei das Werftgelände zwischen seinem Standort und dem Tunneleingang nicht aus den Augen und achtete dabei leider zu wenig auf das, was hinter ihm vorging. Er hörte die Schritte zwar, aber ehe er sich umdrehen konnte, traf ihn mit aller Gewalt eine harte Stiefelspitze in die Seite und schleuderte ihn einige Meter durch die Luft. Für einen Augenblick glaubte Gucky, sich sämtliche Knochen gebrochen zu haben, besonders dann, als er hart auf dem felsigen Boden landete und nach Atem ringend liegenblieb. Er war viel zu überrascht, sich in diesem Moment der Gefahr einfach in Sicherheit zu teleportieren, außerdem erblickte er jetzt denjenigen, dem er den Tritt zu verdanken hatte.
    Es war ein Springer. Unverkennbar wies der rötlich schimmernde Vollbart darauf hin, daß es sich nicht etwa um einen Goszul handelte. Auch der stämmige Körperbau verwies ihn in die Klasse der galaktischen Händler, die einst diesen Planeten beherrscht hatten. Er trug schwarze Stiefel und eine enge Hose. Der weiße Kittel kennzeichnete ihn als Wissenschaftler. Unordentlich wucherte eine wilde Haarmähne auf seinem Kopf.
    In einem Gucky unbekannten Dialekt murmelte er etwas vor sich hin und schritt weiter, ohne sich um sein Opfer zu kümmern. Aber endlich konnte der Mausbiber seine telepathischen Fähigkeiten einsetzen, die er noch Sekunden zuvor so fahrlässig mißachtet hatte. Wäre das nämlich nicht der Fall gewesen, hätte er die Annäherung des Springers rechtzeitig bemerkt.
    Das fehlt uns noch, daß die Viecher ins Tal kommen! Das war es, was der Springer in der unbekannten Sprache sagte. Und auf Interkosrno setzte er hinzu: „Ich werde den Robots neue Anweisungen geben müssen, sonst stolpert man noch über die Grasfresser." Während er weiter schritt, verfolgte Gucky seine Gedanken weiter und erfuhr noch, daß der Springer Borator hieß und der technische Leiter des Projektes und auch der einzige Springer hier war.
    Das hatte seine Vorteile. Gucky konnte jetzt, da er darauf achtete, die Gedanken des Springers gut verfolgen und auffangen, denn er hatte es nicht nötig, einen ganzen Strom von Impulsen zu sondieren und auszuwerten. Es gab in diesem Tal nur die Gedanken des Springers, alles andere war Schweigen. Er mußte sich ein Versteck suchen, in dem er unentdeckt sitzen und lauschen konnte. Langsam richtete er sich auf. Die Seite schmerzte noch immer. Nur mühsam beherrschte er sich, dem Rohling die Gemeinheit jetzt gleich heimzuzahlen, aber aufgeschoben war auf keinen Fall aufgehoben. Der Springer würde seine Herzlosigkeit noch bitter bereuen, das versprach Gucky sich, um sein Gemüt zu beruhigen. Er würde diesen Borator fünfzig Meter hoch in die Luft steigen und dort einen ganzen Tag hängen lassen. Und dann würde er ihn ...
    Erneute Schritte unterbrachen seine Zukunfts- und Rachevision. Ein Arbeitsroboter marschierte mit sturem Blick dicht an ihm vorbei, ohne ihn zu beachten. Da sah man es mal wieder, dachte der Mausbiber bitter. Die Roboter waren humaner als organische Lebewesen. Sie ließen ihn wenigstens in Ruhe. Hinter einem Stapel Kisten fand Gucky ein sicheres Versteck. Hier hatte er keine Überraschung zu befürchten, denn bevor man ihn fand, mußte man den größten Teil der Kisten forträumen, und das

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