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0040 - Einer von uns?

0040 - Einer von uns?

Titel: 0040 - Einer von uns? Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Delfried Kaufmann
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zurückhalten. Wenn Ans ihn aber nicht zurückhielt, dann konnte man damit rechnen, dass der Ältere eingriff, und von diesem Augenblick sah es böse aus.
    So genügte Frewmans Satz denn auch, sofort Ruhe herzustellen. Für einige Minuten war nichts zu hören als das Klappern der Würfel.
    Dann wurde mit einem Ruck die Tür aufgestoßen, und Rocco Rewers betrat seine Wohnung.
    »Morning-, Jungs!«, rief er und zeigte unter dem schmalen Schnurrbart seine sehr weißen Zähne. In gewisser-Weise war Rocco ein schöner Mann, wenn man seine stechenden Augen und seine vorspringenden Backenknochen übersah.
    Er schleuderte seinen Hut quer durch den Raum, dass er an einer Vase hängen blieb, die auf einer Anrichte stand. Mit der gleichen Eleganz und Genauigkeit konnte Rocco ein Messer schleudern, und diese Fähigkeit hatte viel zu seinem Ansehen beigetragen.
    »Boys«, sagte er. »Ich bin soweit. Ans, lass die Würfel und komm her! Ich hab euch ’ne Menge zu erzählen.«
    »Hoffentlich eine Sache, die ein ernsthafter Mann sich anhören kann«, knurrte Shouers.
    Rocco warf ihm einen schnellen Blick zu. Die Frewmans hatten ihren Knobelbecher im Stich gelassen und drehten sich dem Chef entgegen.
    »Wir machen ernst«, erläuterte Rocco, und seine Erregung brachte ihm dazu, dass er mit großen Schritten im Raum auf und ab lief. »Ich mache aus unserem Verein die größte Gang, die je in New York existiert hat.«
    Er trat an das große Fenster und blickte über die Dächer. »Ich werde über all das bestimmen«, rief er mit einer weiten Handbewegung.
    Er warf sich herum und starrte jeden seiner Kumpane an. »Und ihr mit mir!«, erklärte er feierlich.
    Solche Sätze waren Roccos Freunden nichts Neues. In dieser Tonart sprach er öfters, meistens wenn er einiges getrunken hatte. Ungewöhnlich war nur die Stunde, denn Rocco trank selten am frühen Vormittag.
    So lag kaum verhohlener Spott in Wels Trevors Stimme, als er fragte: »Nett von dir, an uns zu denken, Rocco, aber willst du uns nicht sagen, wie du es anfangen willst, alles das zu beherrschen?« Und er imitierte Rewers Handbewegung.
    Rocco spürte den Hohn. »Ich sagte, dass ich ernst mache, und genauso ist es. Wir werden uns ausdehnen. Und der erste Schritt wird sein, dass wir Al McCookies Laden übernehmen.«
    McCookie besaß drei Spielhöllen in einem Bezirk, der an jene Gegend grenzte, in der Rewers seine Läden unterhielt. Es war verschiedentlich mit ihm zu Reibereien gekommen, wenn die Schlepper beider Banden sich auf die Suche nach Kundschaft in Gegenden verirrten, die jeweils der andere als seine Domäne betrachtete. Allerdings waren diese Meinungsäußerungen nur über die Form einer Schlägerei hinaus gediehen. Außerdem hatte sich inzwischen längst eine Art Gewohnheitsrecht herausgebildet, nach dem bestimmte Straßen für McCookie, andere für Rewers reserviert waren. Seit Monaten war es zu keiner Meinungsverschiedenheit mehr gekommen, und McCookie und,Rocco pflegten von Zeit zu Zeit miteinander zu telefonieren, um sich gegenseitig nach dem Gang der Geschäfte zu erkundigen.
    »McCookie hat Schwierigkeiten mit dem FBI«, sagte Shouers. »Sie sind mächtig hinter ihm her. Einer seiner Leute ist bei einer anderen Sache geschnappt worden und scheint gesungen zu haben. Weißt du das, Rocco?«
    »Natürlich weiß ich es!«, fauchte Rewers. »Ich weiß immer, was im Geschäft los ist.«
    »Dann weißt du auch, dass es verdammt riskant ist, ein Geschäft wieder aufzuziehen, das gerade durch das FBI aufgeflogen ist. Man muss mindestens sechs Monate warten, und noch haben die G-men McCookie nicht gefasst.«
    »Ich werde nicht warten, bis die G-men ihn haben«, erklärte Rocco. »Wir werden McCookie erledigen und einfach seinen Verein übernehmen.«
    Das war immerhin so etwas wie eine Sensation und jeder wusste, was ein solcher Satz bedeutete. Shouers sprach die Meinung aller aus: »Du willst dich an 6 einen Mann heranmachen, hinter dem das FBI her ist? Du bist verrückt, Rocco!«
    Rewers lächelte ein breites Grinsen der Befriedigung.
    »Jawohl, genau das werde ich tun.«
    »Ohne uns«, erklärte Ans Frewman, und sein Bruder nickte nachdrücklich.
    »Mit euch«, antwortete Rocco mit Nachdruck.
    »Da musst du aber schon eine ganze Menge überzeugender Facts antanzen lassen, wenn du uns für diese Idee gewinnen willst«, sagte Trevor.
    Rewers blickte auf die Armbanduhr.
    »In zehn Minuten erwarte ich einen Mann. Dieser Mann ist der Fact.«
    »Wieso?«-Rocco lächelte

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