0046 - Geschäfte mit Arkon-Stahl
Arkon-Raumanzug im 100-Kilometer-Tempo dahin peilte ununterbrochen den kleinen Hyperfunksender an und hörte seine Sendung immer lauter werden. Tiff brauchte sich nicht zu sorgen, entdeckt zu werden. Das winzige Deflektorfeld um seinen Anzug machte ihn unsichtbar.
Jetzt hob ihn sein Antigravfeld an. Wie ein Blatt, das in der Luftströmung dahintreibt, ging er in weicher Kurve über den Höhenzug zu seinen Füßen und entdeckte dahinter die kleine Ansiedlung, in der ununterbrochen ein winziger Sender arbeitete und Arkons Imperium alarmierte. Niemand hielt ihn auf, als er das flache Gebäude mit der für Hyperfunk typischen Antenne auf dem Dach betrat. Tiff ließ das Deflektorfeld stehen. Der Springer am Sender durfte ihn nicht als Fremdling erkennen, sonst war Perry Rhodans Anwesenheit in der Nähe von M-13 kein Geheimnis mehr.
Die Tür stand offen. Mit einer gewissen Neugier betrat Tiff das Haus. Zum erstenmal sah er, wie Galaktische Händler wohnten, die nicht in Raumschiffen lebten. Die fremdartige Wohnkultur überraschte ihn. Das Haus, in einer dörflichen Ansiedlung gelegen, strahlte wohltuende Behaglichkeit aus, und erstmals wurde Julian Tifflor ein Springer sympathisch.
Als er die Tür zu dem Raum aufstieß, hinter dem der Hypersender arbeitete, sah er den Händler herumfahren. Zur Sicherheit hielt Tiff den Psycho-Strahler auf ihn gerichtet, löste sich mittels des Antigravfeldes vom Boden und schwebte auf den Sender zu. Er schaltete das Mikrofon ab. Ihre Unterhaltung brauchte nicht über die gesamte Galaxis ausgestrahlt zu werden.
Dann gab er sich als Arkonide zu erkennen. Als ihn der Händler, ein etwas untersetzter, vierzigjähriger Mann, verständnislos ansah, sagte er dasselbe noch einmal auf Interkosmo.
„Ein Arkonide?" kam die Rückfrage, und der Mann ließ langsam die rechte Hand sinken. Tiff warnte ihn.
„Warum versteckst du dich hinter dem Deflektorfeld?" fragte der Springer mißtrauisch. Da kam Tiff zur Sache. Er ließ den anderen erst dann wieder zu Wort kommen, als er alles gesagt hatte.
„Willst du mit deinem Mißtrauen auch den letzten Springer auf Exsar ein Opfer der Seuche werden lassen? Liegen nicht schon genug Tote auf den Straßen der Städte herum? Erzähle mir, was du beobachtet hast, und ich will mein Bestes tun, damit wenigstens noch einige Millionen diese Seuche überleben! - Also, es liegt an dir, Freund!"
Zwei Stunden später befand sich Tiff in der Hauptstadt dieses Kontinentes. Hier war das Leben schon fast erloschen. Der Pesthauch schwebte über der Millionenstadt. Grausige Bilder sah er, als er über den Häusern dahinschwebte. Die große Hyperfunkstation war sein Ziel! Sie arbeitete noch, aber das gigantische Gebäude besaß nur noch Tote und Sterbende. Es gab keine Hand, die Julian Tifflor hätte helfen können.
Eine Stunde später hatte er das ihm fremdartige Bandgerät an den Sender geschaltet. Ein Endlosband lief. Der Hyperfunk wiederholte ohne Unterbrechung seine anklagende Durchsage! Anklage gegen Aralon und die Aras! Persönliche Anklage gegen Chef-Inspektor Gegul von Aralon!
Julian Tifflor war von der Überlegung ausgegangen, daß das Mammut-Gehirn auf Arkon diesen ununterbrochenen Hyperfunkspruch hören mußte. Wie präzise und logisch die Robotpositronik arbeitete, hatte er als Perry Rhodans Mann oft genug erlebt. Von Arkon mußte Anfrage in Aralon ankommen, und dann blieb den Aras auf Aralon nichts anderes übrig als alles zu tun, um der tödlichen „3-Stunden-Rhythmus-Seuche" Einhalt zu gebieten.
*
Perry Rhodan wurde von seiner Funkzentrale angerufen.
„Sir", fragte Funkoffizier Jobson leicht erheitert an, „darf ich Ihnen eine Sendung des Arkoniden Dugbox durchgeben, die über den Hyperfunksender von Exsar ausgestrahlt wird?"
„Geben Sie die Sendung herein", entschied Perry Rhodan und begann zu schmunzeln, als er Julian Tifflors Stimme sofort erkannte, doch dann versteinerte sein Gesicht, und Bully, der gemütlich auf der Couch lag und Löcher in die Decke gestarrt hatte, sprang auf und knirschte nur: „Wenn ich Gegul unter die Fäuste bekomme, dann wird dieser Ara etwas zu spüren bekommen! Sie geben an, Mediziner zu sein und sind in Wirklichkeit Ungeheuer! - Perry, warum hast du diese Höllenwelt Aralon nicht zu einer Sonne werden lassen?"
„Weil ich weder Rächer noch Richter bin, Bully! Wir besitzen nicht das Recht, zu richten, und ich bin froh darüber, diese Verantwortung nicht zu tragen!
4.
Kaum lag die Gazelle wieder
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