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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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Frau, wie
erkläre ich Ihnen das am besten?«
    Er warf einen Blick hoch zur geschlossenen Salontür und wollte noch etwas
sagen, doch seine Entscheidung wurde hinausgeschoben. Reifen quietschten vor
dem Haus, eine Autotür wurde aufgerissen, hastige Schritte erklangen auf dem
harten Boden. Dann ertönte abermals die Haustürklingel. Wenige Augenblicke
später standen Sheriff Starton und zwei Sergeanten, die ihn begleiteten, in der
geräumigen Diele.
    Donald Ritchner wusste nicht, was er alles sagte, was er alles tat. Er
schien erst dann wieder zu sich zu kommen, als der Sheriff oben im Salon stand,
ein paar flüchtige Worte mit Dr. Pandell sprach, und als sich die beiden
Begleiter des Sheriffs im Hause umsahen.
    Sheriff Starton war ein behäbiger, etwas dicklicher Mann. Er trug eine
randlose Brille, die er ständig zurechtrücken musste, weil sie von seiner Nase
rutschte.
    »Hier also hat Ihre Frau gelegen, Mister Ritchner?« Er umkreiste genau die
Stelle, die ihm der Millionär angegeben hatte. »Aber jetzt ist sie nicht mehr
da.« Er warf einen Blick über seine Brillengläser hinweg und musterte Donald
Ritchner. Der Mann machte einen verzweifelten Eindruck, war erregt, nervös und
zerfahren.
    Und widersprach sich ständig.
    Sheriff Starton wusste nicht, was er von der Sache halten sollte.
    Donald Ritchner schloss die Augen. Er versuchte, innerlich zur Ruhe zu
kommen. »Es ist genauso, wie ich Ihnen sagte, Sheriff«, kam es tonlos über
seine Lippen. »Zum wievielten Male soll ich noch das gleiche wiederholen?«
    Dr. Pandell ließ Donald Ritchner keine Sekunde aus den Augen.
    Einer der Sergeanten kehrte zurück. Er wechselte ein paar Worte mit dem
Sheriff. Dann wandte sich dieser an den Millionär.
    »Es tut mir leid, Mister Ritchner! Wir können von Ihrer Frau keine Spur
entdecken. Wir haben das ganze Haus durchsucht.« Er schob seine Brille in die
Höhe. »Haben Sie sich bestimmt nicht getäuscht?« fragte der Sheriff, und seine
Blicke begegneten sich mit denen von Dr. Pandell. »Sie haben etwas getrunken,
Mister Ritchner, vielleicht nicht viel, aber Sie waren einmal krank und ...«
    Donald Ritchners Gesicht lief blutrot an. Er hatte mit diesem Einwand
gerechnet. »Ich bin nicht verrückt, Sheriff«, stieß er hervor. »Ich weiß, was
ich gesehen habe!« Er blickte sich um, als suche er irgendwo in diesem Raum
nach einer Bestätigung für seine Worte. Seine Augen verengten sich plötzlich.
Natürlich – das Fruchtsaftfläschchen, das Glas ... Seine Blicke irrten durch
das Zimmer. »Da, auf dem Tisch ...« Er war nicht in der Lage, weiterzusprechen.
    »Was ist auf dem Tisch, Mister Ritchner?« Die Stimme von Sheriff Starton
klang ruhig, und doch glaubte der Millionär einen leichten zynischen Unterton
herauszuhören. »Ich kann nichts sehen.«
    Donald Ritchner starrte auf den flachen Tisch. »Ich sehe es ebenfalls nicht
mehr. Doch Fläschchen und Glas existierten, Sheriff! Ich habe beides dort
stehen sehen. Jemand muss es weggenommen haben.«
    Er sah die ungläubigen Gesichter und erkannte seine Situation.
    Dr. Pandell meinte: »Sie brauchen Ruhe, Mister Ritchner! Es wird das Beste
sein, wenn ich meinen Kollegen verständige. Sie sind verwirrt. Es wäre
vielleicht besser für Sie gewesen, wenn Sie heute keinen Alkohol zu sich
genommen hätten. Sie befanden sich bei Dr. Waller in psychiatrischer
Behandlung, nicht wahr?«
    Täuschte er sich oder war es Wirklichkeit? Betonte Dr. Pandell das Wort psychiatrischer nicht ein wenig zu
stark?
    Wie aus endloser Ferne vernahm Donald Ritchner die Worte von Sheriff
Starton.
    »Haben Sie denn schon einmal versucht, in Ihrem Bekanntenkreis nach Ihrer
Frau zu fragen? Vielleicht ist sie bei einer Freundin, vielleicht wissen Sie
das nicht mehr.«
    Der Millionär lachte heiser. Jetzt fing es also schon wieder an. Die
Behandlung, die ganze Kur umsonst? Er bemerkte nicht, wie scharf er auf die
Bemerkung des Sheriffs reagierte.
    »So, mit Mrs. Boddingham haben Sie schon gesprochen«, erklang die Stimme
des Sheriffs wieder. »Dort hält sie sich nicht auf? Ah ... sie hätte dort sein
können? Mittwochs treffen sich die Damen immer zum Bridge?«
    Dr. Pandell öffnete seine Tasche. Donald Ritchner fühlte kaum den Einstich
der Injektionsnadel. »Das wird Sie beruhigen, Mister Ritchner«, erklang die
vertraute Stimme des Arztes. »Entspannen Sie sich, versuchen Sie, an nichts zu
denken!«
    Willig ließ sich Donald Ritchner zur Couch führen.
    Sheriff Starton sah den Millionär über seine

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