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005 - Nachts wenn die Toten kommen

005 - Nachts wenn die Toten kommen

Titel: 005 - Nachts wenn die Toten kommen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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und nahm ihn an sich, ohne dass dies jemand in
diesen Sekunden der Aufregung bemerkte.
    George Hunters Leiche brannte lichterloh. Als die umstehenden
Feuerwehrleute endlich begriffen, was eigentlich geschah, und die Löschgeräte
einsetzten, hatten die mörderischen Flammen ihr Vernichtungswerk fast
vollendet.
    Der verkohlte Leichnam lag unter einem weißen Schaumberg begraben.
    Larry kam auf die Beine. Während seine Gedanken das Ungeheuerliche zu
begreifen versuchten, gab er einem Polizeibeamten bereits einen ersten
Zeugenbericht und erklärte, dass er den Toten identifiziert habe. Er wies sich
aus als Versicherungsagent. Immer wieder gingen seine Blicke zu dem Schaumberg,
unter dem der Tote lag. Die Leiche war präpariert gewesen, doch der
Zündmechanismus musste durch irgendeinen Defekt nicht rechtzeitig funktioniert
haben. George Hunters Leiche hatte sicher mitsamt dem Auto verbrennen sollen!
    Die Polizei löste die Menge der Neugierigen langsam auf. Ein Leichenwagen
kam, und die Aufräumungsarbeiten begannen, nachdem man George Hunter – vielmehr
das, was von ihm übriggeblieben war – abtransportiert hatte.
    Eine knappe Stunde später wiesen nur noch die Öl- und Brandflecken auf dem
Boden und die zerschundene Wand des Textilgeschäftes auf das Drama hin, das
sich hier abgespielt hatte. Ein paar Neugierige standen noch an den Haustüren
und besprachen das Unglück, aber einer nach dem anderen zog sich in das warme
Haus und das Bett zurück.
    Larry Brent hatte der Polizei seine derzeitige Anschrift im Singing River gegeben, falls
irgendwelche Rückfragen notwendig sein sollten. Die Polizei wusste nur, dass
ein Versicherungsagent namens Larry Brent dort ein Zimmer mittlerer Preisklasse
bewohnte.
    Dass derselbe Versicherungsagent noch in derselben Nacht die Wohnung des
toten George Hunter aufsuchte, das allerdings ahnte die Polizei in Pickens
nicht!
    Der PSA-Agent wusste, dass er noch vor der Polizei da sein musste.
    Das Haus war zweistöckig und hatte einen spitzen Giebel. Hunter hatte darin
nur eine Dachkammer bewohnt. Soweit Larry unterrichtet war, hatte der Detektiv
diese Kammer erst vor einem halben Jahr bezogen. Davor lebte er in Jackson.
    Es war alles ruhig. Im Haus brannte kein Licht, alle schliefen. Larry
öffnete mit dem Schlüssel die Haustür, leise und bedächtig, jedes unnötige
Geräusch vermeidend. Er lauschte in das Dunkel. Die Treppen zeichneten sich
schemenhaft in der Finsternis vor ihm ab. X-RAY-3 drückte vorsichtig die Tür
ins Schloss und stieg dann die Treppenstufen hoch. Die Dielen unter seinen
Schritten knarrten, und Larry Brent blieb mehr als einmal stehen, um sich zu
vergewissern, dass noch alles im Haus still war. Wenn man auf sein Eindringen
aufmerksam wurde und die Polizei rief, würde die Situation recht unangenehm für
ihn werden.
    Alles würde gefährdet sein, sobald man erst einmal wusste, dass er als
PSA-Agent fungierte. Nur im geheimen konnte er sein Ziel erreichen, deshalb
durften selbst offizielle Stellen in Pickens nicht ahnen, wer sich hinter dem
Namen Larry Brent wirklich verbarg.
    Niemand bemerkte sein Eindringen. Ungesehen erreichte er die Dachkammer.
Leise steckte Larry den Schlüssel ins Schloss, der ihm passend erschien. Er
wollte ihn herumdrehen, aber es ging nicht, die Tür war nicht abgeschlossen.
    Zwei Sekunden lang setzte Larrys Herzschlag aus. War bereits jemand hier
gewesen? Kam er zu spät? Plötzlich zuckte er zusammen. War da nicht ein
Geräusch hinter der Tür?
    Nein, er hatte sich getäuscht.
    Er drückte die Klinke herunter und spähte in das Dunkel der Dachkammer. Er musste
die Tür weiter öffnen, um den Raum besser überblicken zu können.
    Und dann ging alles blitzschnell. Larry Brent sah die dunkle Gestalt. Sie
stand vor dem Schreibtisch hinter der Tür. In der einen Hand hielt der Fremde
eine daumengroße Taschenlampe. Der feine Strahl ermöglichte es ihm, das
Notwendigste auf dem Schreibtisch zu erkennen.
    Ein Dielenbrett unter Larrys Füßen knarrte. Wie von einer Tarantel
gestochen, wirbelte der Fremde herum. Bei der heftigen Bewegung wischte er
Papiere von George Hunters Schreibtisch.
    Larry kam nicht mehr dazu, seine Smith & Wesson Laserwaffe aus dem
Holster zu ziehen. Er kam nicht einmal mehr dazu, überhaupt eine Abwehrbewegung
zu machen.
    Ein Alptraum rollte vor seinen Augen ab.
    Die dunkle Gestalt vor ihm schien plötzlich wie durch ein inneres Licht zu
leuchten.
    Die Knochen wurden sichtbar, die Schädeldecke – die mahlenden

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