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0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar

Titel: 0056 - Das Ungeheuer von Loch Morar Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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McNeal ging weiter, und Clive Thomas folgte ihm nur zögernd.
    Die beiden Männer wollten mit den Fahrern sprechen, die zusammenstanden und eine große Gruppe bildeten. So weit kam es nicht. Ein Ereignis lenkte sie ab, das man zumindest mit dem Begriff außergewöhnlich beschreiben konnte. Es passierte einem Fahrer.
    Thomas hörte einen Fluch und die Stimme. »Verdammt, geschnitten!« Unwillkürlich blieb der junge Mann stehen und drehte den Kopf nach links. Dort hatte sich einer der Fahrer an einem Stück Blech die Hand aufgerissen. Eine Fleischwunde, mehr nicht.
    Doch etwas war anders.
    Aus der Wunde quoll kein Blut…
    ***
    Sekundenlang starrte ich auf die Klaue. Sie wanderte weiter, von mir aus gesehen nach links und auf den Schilfgürtel zu.
    »Bist du fertig, John?«, hörte ich die Stimme meines Freundes Bill. Er hatte nichts bemerkt.
    »Moment noch«, sagte ich.
    »Was ist denn?«
    Ich ließ die Hand nicht aus den Augen. Sie hatte jetzt den Schilfgürtel erreicht, bog die Halme auseinander, und plötzlich wurde aus der Hand ein Arm, ein Stück Schulter, und dann sah ich den Kopf. Klatschnass hingen lange, strähnige Haare ins Gesicht, dessen Haut grünlich schimmerte. Ich sah die verdrehten Augen und das Weiße darin schimmern.
    Mir wurde klar, was für ein Geschöpf ich vor mir hatte. Einen Zombie!
    Eine lebende Leiche.
    Verdammt…
    Hinter mir war es still geworden. Bill Conolly gab keinen Kommentar von sich.
    Ich warf einen Blick über die Schulter. Auch mein Freund hatte die Leiche gesehen, und auf seinem Gesicht lag ein verzerrtes Grinsen, während er mit der rechten Hand nach seiner Pistole tastete.
    Jetzt wusste auch ich, in was ich da geraten war.
    Bill und ich wechselten einen Blick des Einverständnisses.
    »Soll ich schießen?«, zischte der Reporter.
    Ich schüttelte den Kopf.
    Auf keinen Fall wollte ich, dass Bill Conolly diesen Zombie endgültig zur Hölle schickte. Ich hatte vor, diesen Untoten zu verfolgen, um zu wissen, wo sein Ziel war.
    »Warum fahrt ihr nicht ab?«, klang Bob McClures Stimme auf.
    Wir gaben keine Antwort.
    Der Zombie tauchte inzwischen in den Schilfgürtel ein. Bis zur Hüfte reichte ihm das grünlich schillernde Wasser. Ich erkannte an den Bewegungen des Schilfs, wie er sich voran bewegte. Die Rohre wurden nach vorn bewegt und sprangen wieder zurück in ihre ursprüngliche Stellung.
    Der lebende Leichnam bewegte sich in unsere Richtung. Er wollte ans Ufer, das war klar.
    »He, warum fahren Sie nicht ab?« Bob McClure wurde ungeduldig.
    Bill wandte sich um und legte seinen Zeigefinger auf die Lippen.
    Der junge Mann schwieg. Er war verwirrt, da er nicht wusste, was der Grund unseres Bleibens war. Ich zog sicherheitshalber meine Beretta. Der Zombie kam immer näher.
    Weiter bewegten sich die Schilfrohre. Hin und wieder sah ich die Gestalt des Untoten zwischen dem Schilf schimmern. Der Zombie trug eine blaue Jacke oder einen Anorak, so genau konnte ich das nicht erkennen.
    Nur noch zwei Yards war er von mir weg.
    Schussbereit kauerte auch Bill Conolly im Heck des Bootes. Er deckte mir den Rücken.
    Dann war der Zombie mit mir auf gleicher Höhe.
    Mit einem Ruck drückte er die Schilfrohre zur Seite und verschaffte sich so freien Durchgang zu seinem Ziel. Und das war ich.
    Wir starrten uns an.
    Das Gesicht des Zombies schimmerte grünlich und war leicht aufgedunsen. In den verdrehten Augen leuchtete das Weiße. Der Mund war halb geöffnet, die Arme hingen am Körper herab, während die Hände zur Hälfte ins Wasser eintauchten.
    Ich hob die Waffe ein wenig an.
    Da sprang der Zombie vorwärts…
    ***
    Clive Thomas blieb stehen, als wäre er gegen eine Wand gerannt. Er starrte auf die Hand des Fahrers und damit auf die Wunde, aus der kein Tropfen Blut rann.
    Unfassbar…
    Der Fahrer hob den Kopf. Sein Blick kreuzte sich mit dem des Assistenten. Plötzlich hatte Clive Thomas das Gefühl, Eiswasser würde durch seine Adern fließen.
    Er senkte den Blick.
    »Starten wir noch nicht?«, fragte der Fahrer.
    Thomas schüttelte den Kopf. Er wollte etwas sagen, doch nicht ein Ton drang aus seiner Kehle. Er konnte es nicht fassen. Ein Mann, der sich eine Wunde beigefügt hatte, aus der kein Blut drang.
    Ungeheuerlich.
    Clive Thomas begriff nicht, er hatte noch nichts von Zombies gehört. Wenn ja, dann glaubte er nicht daran. Er brachte dieses Phänomen auch gar nicht mit einem Zombie in Verbindung, er war nur völlig verwirrt – und entsetzt. »Sehen Sie mal zu, dass wir bald starten

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