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0,1 % - Das Imperium der Milliardäre

0,1 % - Das Imperium der Milliardäre

Titel: 0,1 % - Das Imperium der Milliardäre Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: H Krysmanski
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verlangt‹, sagte er am Rande einer UNO-Konferenz zum Thema Kriminalität. ›Kein Land kann dieses Problem allein bewältigen.‹« 34
    Die Erforschung dieser Welt durch investigativen Journalismus, Graswurzelrecherchen, die Möglichkeiten des Internets ist im Gange und deutet auf noch ganze andere Zahlen. Aber es sind die gemischten, die »unreinen« Formen von Machtausübung in der Krise des Kapitals, in denen man nach dem Allgemeinen suchen muss. Und diese Absurdistans werden immer mehr – von Afghanistan, Saudi-Arabien und so weiter bis Richistan (die Einschläge kommen immer näher). Nehmen wir ein Beispiel mitten aus der New York Times .
    Kasachstan bezahlt regelmäßig – wie auch die Volksrepublik China – aufwendige Einfügungen in die internationale Ausgabeder New York Times , die International Herald Tribune . Mitte Juni 2012 wurde auf diesen PR-Seiten ausführlich über das »Astana Economic Forum« berichtet. Vom praktisch auf Lebenszeit »gewählten« kasachischen Präsidenten Nursultan Nasarbajew wurde die Eröffnungsrede zitiert, in der er für eine erhebliche Erweiterung der G-20-Gruppe plädierte und nach tiefen Veränderungen bei der Behandlung der globalen Probleme verlangte. Das Zeitalter der Revolutionen sei vorbei, nur durch Evolution könne die Zivilgesellschaft weltweit wachsen. Nur die Bewahrung des Friedens könne die Welt vor Zerstörung retten. 7 000 Delegierte aus vielen Ländern lauschten dem Präsidenten. Und gegen den Inhalt der Rede war ja auch nichts einzuwenden. Interessant war eigentlich nur das zentrale Foto mit den prominentesten Gästen der Veranstaltung: Stephen Dunbar-Johnson, Herausgeber der International Herald Tribune ; Horst Köhler, Exbundespräsident; Recep Tayyip Erdogan, türkischer Premier; Nursultan Nasarbajew; Sha Zukang, stellvertretender UN-Generalsekretär für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten; Min Zhu, stellvertretender Direktor des IWF; Rex Tillerson, CEO ExxonMobil; Robert Mundell, Nobelpreisträger Ökonomie 1999.
    Die ganze Mischung ist es, die wohl ein recht wahrheitsgetreues Abbild nicht nur Kasachstans, sondern eines Teils der heutigen Welt vermittelt. The Telegraph schreibt über das Land und seinen Präsidenten: »Wie viele andere moderne Herrscher in Zentralasien begann Nasarbajew seine Karriere als sowjetischer Apparatschik. 1984 wurde er Vorsitzender des kasachischen Ministerrats und später erster Sekretär der kommunistischen Partei. Michail Gorbatschow ernannte ihn im April 1990 zum Staatsoberhaupt, im Dezember 1991 wurde er der erste und bislang einzige Präsident eines unabhängigen Kasachstans mit 91,5 Prozent der Wählerstimmen. Ohne Zweifel hat Nasarbajew eine Reihe von wirklichen Erfolgen vorzuweisen. In zehn Jahren ist das jährliche Pro-Kopf-Einkommen von 700 Dollar auf 8 000 Dollar gestiegen. Das Land hat sich aus Kriegen herausgehalten und das Chaos vermieden, das andere post-sowjetische Republiken befiel. Es hat sein nukleares Arsenal, einst das viertgrößte in der Welt, aufgegeben. Der militante Islamismus ist unter Kontrolle. Das neuntgrößteLand der Erde besitzt enorme Öl- und Gasreserven, außerdem Gold-, Mangan- und Kohlevorkommen. Es ist der neuntgrößte Uran-Produzent. Durch seine Lage an der Trennlinie zwischen Europa und Asien ist es ein wesentlicher Faktor bei langfristigen Energie- und Handelsplanungen in dieser Region. China investiert viele Milliarden in die Infrastruktur dieser Region und möchte Millionen Hektar Ackerland leasen. Per Gesetz hat sich Nasarbajew das Recht gesichert, auch nach seinem Eintritt in der Ruhestand noch in die Politik eingreifen zu können. Das Parlament hat auch seine Immunität vor Strafverfolgung und den besonderen Schutz seines Familienvermögens beschlossen. Als Transparency International jüngst berichtete, dass Kasachstan zu den korruptesten Ländern der Erde zähle, verkündete Nasarbajew einen ›heiligen Krieg‹ gegen Korruption. Eine Gallup-Umfrage zur gleichen Zeit ergab, dass 91 Prozent der Bevölkerung ihm gegenüber positiv eingestellt sind. Gleichwohl besteht kein Zweifel, dass Nasarbajews Familie in dem Land, das er gestaltet hat, sehr erfolgreich war. Das russische Magazin New Times schätzt, dass das Vermögen der Familie sich alles in allem auf etwa sieben Milliarden Dollar beläuft.« 35
    Singularitäten
    Gesellschaftliche Veränderungen wie die Überwindung des Kapitals können durch unterschiedlichste Kräfte – Fundamentalismen und organisierte

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