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0149 - Der Endzeit-Dämon

0149 - Der Endzeit-Dämon

Titel: 0149 - Der Endzeit-Dämon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lediglich ein Rechenexempel, festzustellen, in wie vielen Wochen oder Monaten die gesamte Erdoberfläche von der Strahlung überdeckt sein würde.
    Und es gab nur rund fünfzehn Immune - jene Menschen, die damals beim Angriff der Bestien unter dem Schutzfeld von Zamorras Amulett gestanden hatten. [1]
    Menschen, die dazu verdammt waren, hilflos zusehen zu müssen, wie ihre Mitmenschen einem furchtbaren Tod entgegendämmerten. Jeder Versuch, von außen Hilfe zu leisten, war automatisch zum Scheitern verurteilt, weil jeder Helfer der Strahlung zum Opfer fiel. Die einzige Möglichkeit bestand darin, die umliegenden Gebiete zu evakuieren, ehe die Verdummungs-Strahlung sie erreichte, und zu hoffen, daß irgendjemand den Hebel noch einmal herumwerfen konnte. Aber die zuständigen Regierungsstellen arbeiteten zu langsam, zu träge… eine wissenschaftliche Erforschung des Phänomens war undurchführbar, und solange hier keine Ergebnisse existierten, wollte man die Seuche nicht akzeptieren…
    »Wie fühlen Sie sich?«
    Raffael erlaubte sich ein schwaches Lächeln. »Wieder okay«, murmelteer, kam schwankend auf die Beine und stand dann aufrecht. Doch Nicole wußte, daß er gegen die Nachwirkungen des Handkantenschlages anzukämpfen hatte. Hier zeigte sich erstmals der eiserne Wille dieses unscheinbaren, alten Mannes, der stets im Hintergrund blieb, ohne dessen Wirken aber im Schloß kaum etwas laufen würde, weil der Professor nicht die nötige Zeit hatte, sich um alles zu kümmern. Das nahm ihm der Diener ab, auf den sich der meist abwesende Schloßherr voll verlassen konnte. Und Zamorra wie auch Nicole fürchteten den Moment, in dem Raffael aus irgendeinem Grund - sei es Krankheit, sei es das Erreichen des Pensionsalters - seine Dienste nicht mehr verrichten konnte.
    Das war unvorstellbar.
    »Sie machen ein paar Tage Pause«, empfahl ihm Nicole. »Sie haben es auch einmal nötig, Raffael…« Sie sah ihn wieder mit einem ihrer seltsam prüfenden Blicke an. »Wann haben Sie eigentlich zuletzt Urlaub genommen?«
    »Urlaub? Ich verstehe nicht«, sagte er verwirrt.
    »Vor einigen Jahren, nicht wahr?« murmelte sie. »Ich werde eine Notiz auf Zamorras Schreibtisch legen - für den Fall, daß er zurückkommt…«
    Sie verstummte jäh, schlug die Hand vor den Mund, als könne sie das Ausgesprochene damit noch zurückhalten. In der Form hatte sie es nicht ausdrücken wollen: für den Fall, daß er zurückkommt!
    Glaubte sie denn nicht mehr daran, daß er zurückkehrte?
    Raffael, der Alte, wurde neben ihr zum Tröster, als er entgegen allen dienerischen Gepflogenheiten den Arm um ihre Schulter legte, sie kurz väterlich an sich zog und sagte: »Nicole, er kommt doch wieder… er ist doch noch immer wiedergekommen, weil er wiederkommen muß…«
    »Muß?« fragte sie und sah ihn an. »Er ist ein Mensch, und Menschen können auch einmal Pech haben…«
    »Für ihn ist es schwer zu versagen«, lächelte Raffael und löste den Arm. »Nicole, haben Sie denn selbst falsch gedeutet, was Sie mir von dem Erlebnis in Italien, am Garda-See, erzählten? Von seiner Ähnlichkeit mit dem Unsterblichen? Ich glaube nicht, daß diese Ähnlichkeit nur äußerlich war!« [2]
    Schweigend sah Nicole ihn an. Zamorra - ein Unsterblicher? Das war zu fantastisch, um es als wahr akzeptieren zu können. Daran konnte sie nicht glauben und wollte es nicht, weil es die Unsterblichkeit unter Menschen nur in den Gedanken anderer gab.
    »Bei Ihrer Deutung haben Sie etwas vergessen, Raffael«, sagte sie spröde. »Habe ich Ihnen nicht erzählt, daß Sir Francis Hedgeson seine Unsterblichkeit verlor und längst nicht mehr unter den Lebenden weilt?«
    ***
    Captain Pernell schlug die Faust in die offene Handfläche der Linken. Es gab ein klatschendes Geräusch, das die Männer in der Bodenleitstelle von Houston zusammenfahren ließ.
    »Ortung! Warum ist das UFO nicht mehr zu erfassen?«
    Lieutenant Haskins räusperte sich. »Sir, falls Sie einen schriftlichen Bericht über die Landung wünschen, brauchen Sie es nur zu sagen…«
    Im nächsten Moment stand ihm der Captain im Nacken.
    »Haskins«, säuselte er katzenfreundlich. »Ich hoffe, Sie wissen nicht genau, welchen Tonfall Sie soeben angeschlagen haben - hoffe es für Sie!«
    Haskins lehnte sich in seinem Sessel zurück.
    Er kreuzte die Arme vor der Brust, sah stur geradeaus über den Radarschirm hinweg und sagte laut: »Ich stelle fest, daß in Ihren Worten eine Drohung enthalten war, Sir. Sergeant Hawkins…

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