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0156 - Lemy und der Krötenwolf

Titel: 0156 - Lemy und der Krötenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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abzuwarten."
    „Aber ihr könnt doch den Agenten nicht laufen lassen", fiel ich erregt ein. „Ein Funkspruch von ihm genügt, und die Abwehr greift ein."
    „Bisher bestand keine Gefahr. Magontin wird jedoch heute nicht fallen. Du kommst mit uns. Der Gleiter steht hinter den Sträuchern."
    Er winkte mit dem Strahler, und ich schritt vorsichtig aus. Die beiden Antis blieben hinter mir.
    Meine Lügen hatten kurze Beine, darüber war ich mir klar.
    Immerhin hatte ich alles erfahren, was ich wissen wollte.
    Da sie über Ebrolos Verbrechen informiert waren, hatten sie es für unwahrscheinlich gehalten, dass er um Hilfe funken würde.
    Dagegen hatten die Antis abgewartet, was der Mord an Anne Sloane für Folgen haben würde.
    Wenig später war ich entdeckt worden, und man hatte sich gefragt, ob ich Ebrolos Jäger sei oder nicht. Bis dahin waren die Überlegungen der Antis richtig gewesen. Wahrscheinlich hätten sie sich anders verhalten, wenn sie geahnt hätten, dass Ebrolo ein Aktivatorträger war.
    Vor dem Imperium fühlten sich die Bàalols zweifellos sicher.
    Niemand konnte ihnen unlautere Einmischungen in Fremdangelegenheiten nachweisen. Da wog meine Drohung mit einem ungesetzlichen Angriff durch eine Flotte der Springer schon viel schwerer. Solche Leute kümmerten sich nicht darum, ob eine Planetenkolonisierung erlaubt war oder nicht, ja, sie bezweifelten sogar die Rechtmäßigkeit der Imperiums-gesetze.
    Zur Rettung meines Lebens hatte ich den richtigen Weg beschritten. Jetzt hatte man sich sogar dazu entschlossen, mich in den Kulan Tempel zu bringen. Was war daraus zu folgern?
    „Wir werden in drei Stunden wissen, ob du ein Gesandter des Patriarchen Katzotel bist oder ein Offizier der Abwehr", sagte der hochgewachsene Anti so spöttisch, als hätte er meine Gedancken mitlesen können. „Im ersten Fall werden wir mit uns reden lassen.
    Im zweiten Fall wirst du nochmals vor einem Krötenwolf stehen, nur wird dann niemand von den Rängen aus schießen können. Dafür sorge ich. Wenn die Untersuchung durch die Abwehr stattfinden sollte, werden wir zutiefst bedauern, nichts von deiner Mission gewußt zu haben. Sonst hätten wir natürlich den vom Masho geforderten Kampf unterbunden. Für wie klug hältst du uns, Überschwerer?"
    „Und meine Mitarbeiter? Sie sind hier. Hast du sie vergessen?"
    entgegnete ich noch spöttischer.
    „Wir werden nicht nach ihnen suchen. Allerdings werden 'sie auch nicht erfahren, was wir miteinander besprochen haben. Du bist doch ein Gladiator, nicht wahr? Wen wundert es da, dass man dich zum Kampf fordert?"
    „Ich bin der Überschwere Melbar", sagte ich wütend.
    „Das wird ein Detektorverhör ergeben. Nach rechts, Gladiator."
    Die Lage wurde unangenehm. Sie wussten noch nicht genau, was sie von der Sache halten sollten. Wenn ich mich jedoch in den Tempel bringen ließ, war alles verloren. Außerdem sollte Ebrolo alias Magontin noch in dieser Nacht unschädlich gemacht werden.
    Wie vereinbarte sich das mit Atlans Plänen? Hatte er Ebrolo ebenfalls entdeckt? Ich wusste nicht, wozu er sich entschlossen hatte. Ich war zu spät ausgebrochen, und obendrein hatte ich mich noch fassen lassen. Natürlich war ich von den Antis beobachtet worden, sonst hätten die beiden Burschen nicht hinter dem Tor gewartet.
    Einer Untersuchung durch die Abwehr sahen sie in aller Ruhe entgegen. Es blieb ihnen auch keine andere Wahl mehr, als sich darauf vorzubereiten. Die Landungen von Anne Sloane und Ebrolo bewiesen eindeutig, dass diese Welt nicht mehr zu den unbekannten Planeten zählte.
    Wie ich die Antis kannte, würden sie genügend Mittel und Wege finden, um die Gesetze des Imperiums zu ihren Gunsten auszulegen. Für mich wurde es Zeit, etwas zu unternehmen.
    Weiter links entdeckte ich einen Felsblock. Er war zehn Meter hoch und doppelt so breit. Als Deckung war er gut geeignet. Ein Blick nach hinten belehrte mich, dass die Antis doch nicht so unerfahren waren, wie ich angenommen hatte.
    Keiner von ihnen war so leichtfertig, den Lauf seiner Waffe zu senken. Einen hätte ich niederschlagen können, den zweiten nicht mehr. Der Abstand von Mann zu Mann betrug mehr als drei Meter.
    Das war zu weit, um sie gleichzeitig packen zu können.
    Auf den Gedanken, einen von ihnen als Deckung zu benutzen, kam ich erst gar nicht. Ich kannte die Antis! Jeder von ihnen hätte auf den anderen geschossen, um mich töten zu können.
    Mir blieb nur die Flucht übrig; die blitzschnelle Flucht eines Ertrusers, dessen

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