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0156 - Lemy und der Krötenwolf

Titel: 0156 - Lemy und der Krötenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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einem Führungslauf für Kunststoff-Raketengeschosse in Miniaturbauweise bestanden.
    Es war bekannt, dass die durch mentale Psi-Kräfte aufgeladenen Körperschirme der Antis immer nur einen Abwehrbereich besaßen.
    Entweder absorbierten sie Energiestrahlungen jeder Art, oder sie verhinderten das Eindringen von materiell stabilen Körpern.
    Die neueste Schutzmaßnahme der Antis bestand darin, die Feldaufladung so rasch zu verändern, dass eine gute Abwehr für beide Waffenarten entstand.
    Wir hatten in Versuchen festgestellt, wie zwecklos es war, gleichzeitig mit normalen Projektilen und energetischen Strahlern zu schießen.
    Die Feldstabilität dauerte jeweils eine Zehntausendstel-Sekunde. Es war aussichtslos, im manuellen Betrieb zu versuchen, diese winzige Zeitspanne auszunützen. Wenn man mit Mikroraks schoss, wurden sie bei der laufenden Umstellung bestimmt abgewehrt. Ebenso geschah es mit Energiestrahlungen.
    Die Kombilader waren mit einem mikropositronischen Rechengehirn verbunden. Wenn die Schussentfernung zu einem Anti einmal ermittelt war, wurden die Laufzeiten von Energie- und Projektilschuß berechnet und auf die Synchronschaltung weitergeleitet.
    Beim Abfeuern eines Kombiladers verließ die Rakete zuerst den Lauf. Der wesentlich schnellere Energiestoß erfolgte um jene Zeitspanne später, die sich auf Grund der Entfernungsmessung ergeben hatte.
    Infolge dieser genauen Auswertung trafen beide Schüsse im gleichen Augenblick das Ziel - und dann gab es für einen Anti keine Chancen mehr. Entweder stand sein Feld auf Körperabwehr oder auf Energie Absorption. Kombilader arbeiteten mit einer Auftreffgenauigkeit von einer Zehntausendstel Sekunde.
    Ich wog die plumpe Waffe in den Händen. Ebrolo hatte ausgespielt.
     
     
    5.
     
    Bericht: Melbar Kasom
     
    Ich tippte dem Wächter mit den Fingerspitzen auf den Kopf und ließ den Besinnungslosen zu Boden gleiten.
    Am Ende der Mauer erkannte ich die Bohlen des Tores. Es verschloss den Hinterausgang der Arena, der nur von solchen Leuten benutzt wurde, die in dem Kampfgelände etwas zu tun hatten.
    Wieder versuchte ich, an Hand der Sterne die Uhrzeit zu bestimmen, aber es gelang mir auch diesmal nicht. In diesem Teil der Galaxis waren die Einzelsterne nicht mehr zu erkennen. Der Himmel war von Milliarden Sonnen übersät, die wie ein leuchtendes Band bis zum Horizont reichten. Einen Funkanruf konnte ich nach den letzten Geschehnissen nicht mehr wagen.
    Nachdem die Antis zu meiner Überraschung den Entschluss gefasst hatten, den Kadaver des Krötenwolfes zu untersuchen, war man auf mich aufmerksam geworden.
    Vor zehn Minuten war ich aus den Verliesen ausgebrochen.
    Akußa war mir dabei behilflich gewesen, jedoch hatte er darum gebeten, ihn anschließend bewusstlos zu machen. Das war geschehen. Mein einziger Freund in der Festung des Hasses und der Missgunst lag hinter dem ersten Fallgitter des Labyrinths.
    Wahrscheinlich hatte man ihn schon gefunden.
    Ich lauschte nochmals und rannte in das Torgewölbe hinein. Die einfachen Riegel boten kein Hindernis. Als ich den Verschlussbalken abhob und die Torflügel aufstieß, lag der Lieferantenweg vor mir.
    Weiter hinten, etwa zehn Meter entfernt, entdeckte ich das Standbild eines in Ungnade gefallenen Götzen. Dort sollte Atlan den Deflektorgenerator niederlegen.
    Ich kauerte mich zusammen und setzte zum Sprung an. Plötzlich flammten zwei Scheinwerfer auf, und ich wurde von ihren Lichtbahnen voll angestrahlt. Da rührte ich mich nicht mehr.
    „Sehr vernünftig, Überschwerer", sagte jemand in einwandfreiem Interkosmo, das sich vom Altarkonidisch der Eysaler erheblich unterschied.
    Ich hütete mich, ein Glied zu bewegen. Scheinwerfer besaßen nur die Antis. Es wäre zwecklos gewesen, in das Licht hineinzuspringen. Hatten sie meinen Generator gefunden?
    „Langsam aufrichten und zwei Schritte nach vorn treten", sagte der gleiche Mann.
    Ich veränderte meine Haltung nicht. Die Aufforderung wurde wiederholt. Dann meinte der Unbekannte mit einem ärgerlichen Unterton: „Überschwerer, du solltest kein Theater spielen. Du beherrschst die Sprache, in der ich dich anrede. Ich warte noch drei Sekunden. Kommst du nicht, wird zwischen deinen Füßen ein kleiner Vulkan entstehen."
    Ich wartete zwei Sekunden und richtete mich auf. Langsam schritt ich nach vorn und blieb stehen. Hinter mir quietschte das Tor. Also war noch jemand anwesend.
    Die Scheinwerfer erloschen. Als sich meine Augen wieder an das Sternenlicht gewöhnt hatten,

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