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0156 - Lemy und der Krötenwolf

Titel: 0156 - Lemy und der Krötenwolf Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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genommen werden.
    Außerdem war ich mit Tilta befreundet, und so verstand es sich von selbst, dass er sich um mich sorgte. Tilta war nur 19,11 Zentimeter groß, aber ich hatte ihn selbstverständlich nie fühlen lassen, welch ein Gigant ich war.
    Tilta war der Meinung, mit dem 1,90 Meter langen Zerstörer ein ausreichend großes Fahrzeug gewählt zu haben. Ich fühlte mich dagegen sehr beengt. Meine Spezialausrüstung war umfangreich.
    Die Wissenschaftler des Ausrüstungsteams hatten sich nicht ganz nach meinen Wünschen gerichtet. So hatte ich beispielsweise einen unhandlichen Schirmfeld-Deflektor, mit dem man sich unsichtbar machen konnte, für überflüssig gehalten. Ein Lemy Danger wird nur dann gesehen, wenn er es will! Bruder Boltre hatte trotzdem darauf bestanden, dass ich den Deflektor mitnahm.
    Tilta stieß mit hoher Fahrt in die dichter werdende Atmosphäre des Barbarenplaneten vor. Dabei rief er mir ununterbrochen Belehrungen zu, die ich als höflicher Mensch zu beherzigen versprach.
    Schon Minuten später tauchte auf den Bildschirmen die bedeutendste Stadt dieser Welt auf.
    Ich hatte mich eingehend informiert und auch ein Hypnotraining absolviert, das mich mit dem Altarkonidisch der Eysalbewohner vertraut gemacht hatte.
    Obwohl sie alle von den gleichen Kolonisten abstammten, hatte sich vor längerer Zeit ein Volksstamm herauskristallisiert, der auf Eysal seit nunmehr dreihundert Jahren die entscheidende Rolle spielte.
    Diese Eysaler nannten sich Salonen. Unsere Wissenschaftler hatten die Salonen mit den alten Römern der Mutterwelt Terra verglichen. Sie hatten ein großes Reich aufgebaut, die anderen Volksstämme unterdrückt oder versklavt und ;waren nun dabei, weitere Gebiete zu erobern. ,Ihre Hauptstadt Malkino galt als geistiger und kultureller Mittelpunkt des Planeten. Die anderen salonischen Städte waren weniger bedeutend. Die Ansiedlungen der wilden Eingeborenen, die wir Eysaler nannten, waren für uns überhaupt nicht wichtig.
    Das Salonenreich wurde von dem sogenannten Masho regiert; einem absolutistischen Herrscher, dem das Recht zustand, seinen Nachfolger zu bestimmen. Das waren die wichtigsten Punkte, die ich mir gemerkt hatte.
    Die Bàalol-Priester waren die wirklichen Befehlshaber auf Eysal.
    Sie hatten es verstanden, dem gesamten Volk die Verehrung einer heidnischen Gottheit aufzuzwingen.
    Schuld daran waren die technischen Kunststückchen der Antis, denen zahllose Möglichkeiten zur Verfügung standen, den Barbaren das Zähneklappern beizubringen.
    Wir wussten also genau, was auf Eyciteo II gespielt wurde. Jetzt kam es nur noch darauf an, die Übermacht der Antis auszuschalten und Ebrolo zu finden. Ich zog die Anschnallgurte fester und blickte auf den Konturschreiber, auf dem soeben der Zentralozean auftauchte.
    Die Hauptstadt Malkino lag im subtropischen Gebiet der nördlichen Halbkugel. Es war sehr warm auf dem zweiten Planeten der grünen Sonne, die insgesamt vier Trabanten besaß.
    „Ortung", sagte Tilta plötzlich und deutete auf den Echotaster.
    „Jemand arbeitet mit ultrakurzen Impulsen. Ob man uns erkennen wird?"
    Ich schüttelte den Kopf.
    „Bruder, du überschätzt die Größe deines Zerstörers. Kein Anti wird in dem angepeilten Fremdkörper ein Raumschiff vermuten.
    Beruhige dich."
    „Ich werde auf alle Fälle mit der NAMANO in der Nähe bleiben", grollte der Oberst.
    Ich nickte wieder und dachte dabei über die Wirksamkeit der Schiffswaffen nach. Unsere Thermogeschütze waren etwa so leistungsfähig wie die schweren Impulsstrahler terranischer Roboter. Ich gab vor mir selbst zu, dass damit nicht sehr viel anzufangen war.
    Wenn wir aber mit einem Ferngeschoß-Bombardement begannen, so gab es für einen Planeten keine Rettung mehr.
    Soweit durfte es nicht kommen. Außerdem stand es uns eigentlich nicht zu, auf Eysal militärisch zu intervenieren. Das war auch der Grund, weshalb Atlan auf ein Landemanöver verzichtet hatte.
    Damit wäre nichts gewonnen gewesen.
    Die Gesetze des Vereinten Imperiums ließen eine kriegsmäßige Handlung nicht zu. Anne Sloanes Tod und der Raub des Zellaktivators waren eine Angelegenheit der Geheimdienste.
    Anders würde der Fall aussehen, wenn es uns gelang, nachzuweisen, dass sich die Antis in die internen Belange einer fremden Welt eingemischt hatten. Damit wäre das Eingreifen der USO-Flotte gerechtfertigt gewesen.
    Bisher fehlten aber noch die notwendigen Beweise. Wir mussten äußerst vorsichtig sein, um die galaktischen Partnervölker

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