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Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt

Titel: Jerry Cotton - 0523 - Ich war das As der Unterwelt Kostenlos Bücher Online Lesen
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Seit Tagen schon tobte der Sturm über den Badlands. Er brachte Überschwemmungen mit sich und verwüstete ganze Landstriche. Abgedeckte Häuser und entwurzelte Bäume kennzeichneten seinen Weg — und Menschen, die er ermordet hatte.
    Menschen wie jener Bauer aus New Dorset, der unter einem umstürzenden Baumriesen begraben wurde.
    Wie jene junge Lehrerin aus Massany, die von einer plötzlichen Bö vor einen Lastwagen geschleudert wurde.
    Wie jener Tramp unbekannter Herkunft, der unter den Trümmern einer eingefallenen Scheune lag.
    Der Sturm tobte und forderte seine Opfer.
    Die Badlands bilden eine Hügelkette am Ostrand der Apalachen Mountains und sind im wahrsten Sinne des Wortes ein schlechtes Land. Eine Gegend, die von tiefen Schluchten durchzogen wird, an deren Hängen sich der Bad Way entlangzieht —- eine serpentinenreiche Straße, die ihren von den ersten Siedlern verliehenen Namen mit aller Berechtigung trägt.
    Der schwarze Chrysler hatte Massany kurz vor Mitternacht passiert, war mit hoher Geschwindigkeit durch das kleine Städtchen gerast und hatte wenig später den Bad Way erreicht. Ein Fußgänger, den er mit einer Schlammfontäne bespritzt hatte, sagte später aus, daß die Geschwindigkeit des Wagens mindestens achtzig bis neunzig Meilen pro Stunde betragen hätte.
    Dieselbe Angabe machte auch ein Angestellter des Forstamtes am Eingang des Bad Valley. Der Mann hatte gerade das Haus verlassen, um einen von dem heulenden Sturm losgerissenen Fensterflügel festzumachen, als der Wagen an ihm vorbeischoß.
    Beide Zeugen waren sich darin einig, daß der Wagen viel zu schnell fuhr — viel zu schnell, wenn die Straße trocken und kein Wind gewesen wäre. Und erst recht viel zu schnell in dieser Sturmnacht.
    Niemand sonst hatte den Wagen gesehen. Das war eigentlich kein Wunder. In dieser Nacht war kein Wagen auf dem Bad Way unterwegs — jenem sechzig Meilen langen Weg, der sich in mörderischen Serpentinen durch die Berge schraubt.
    Und keinen Zeugen gab es für das Unglück, das sich kurz nach Mitternacht ereignete.
    Der schwarze Chrysler zog durch eine langgestreckte Kurve. Die Räder tanzten auf dem Schotterbelag. Kies spritzte in die Nacht. Links von der Straße stieg eine Felswand empor, und auf der anderen Seite fiel ein steiler Hang ab. Die Kurve nahm kein Ende. Jedenfalls schien es so. Der Fahrer drehte das Steuer leicht nach rechts.
    Zu spät erkannte er seinen Irrtum — erkannte, daß das große Schild mit den weiß-schwarzen Pfeilen fehlte, das sonst Serpentinen anzeigt. Mit einem Male verschwand die Straße urplötzlich in einer Haarnadelkurve nach links. Der Fahrer wollte reagieren, aber vergeblich. Sein Tempo war zu groß.
    Die Reifen jaulten über den Schotter, als der Fahrer mit aller Gewalt bremste. Doch wie ein Geschoß raste der schwere Wagen in die Nacht hinaus, wurde durch die Luft geschleudert und fiel dann eine endlose Strecke ins Nichts hinein.
    Es gab einen harten donnernden Schlag, als er auf einen Felsen aufprallte, aber der heulende Sturm erstickte sofort das Geräusch. Er übertönte den Lärm des Fahrzeuges, als er den Hang weiter hinunterstürzte und sich in seine Einzelteile auflöste. Dann explodierte der Benzintank, grelles Licht flackerte auf und , beleuchtete gespenstisch das Wrack, das immer weiter geschleudert wurde und immer mehr deformiert wurde, bis es Schließlich unten im Tal verschwand.
    Kurze Zeit darauf erstickte der Regen das Feuer. Der Sturm heulte noch drei Tage weiter.
    Am vierten Tag wurde das Wrack des Wagens gefunden. Einige Stunden später auch die Leiche des Fahrers.
    ***
    »Ich will Ihnen sagen, was los ist«, erklärte Lew Callaway ungeduldig. »Ich habe verdammt wenig Lust, wegen dieser Geschichte Ärger zu kriegen. Da ich der Besitzer dieser Zeitung bin, haben Sie das zu respektieren.«
    »Aber Mr. Callaway«, wandte Mike Hood ein, »seit Jahren leben wir davon, die Geschichten der großen Agenturen nachzudrucken. Jietzt haben wir endlich einmal eine tolle Sensation in unserer Gegend, und da soll ich kurztreten?«
    »Allerdings«, sagte Callaway. »Ich weiß auch überhaupt nicht, wo hier die Sensation liegt. Es ist, ein Unfall — ein ganz normaler Autounfall. Jedes Jahr sterben in den Vereinigten Staaten fünf zigtausend Menschen bei Autounfällen. Ist da ein Verkehrstoter eine Sensation?«
    »Dieser Fall ist kein normaler Unfall«, behauptete Mike mit Überzeugung. »Am Steuer des Wagens saß schließlich Marvin Steele — einer der

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