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0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert

Titel: 0157 - Die Rechnung - eiskalt serviert Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: eiskalt serviert
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Selbstmord. Noch niemals hat jemand einen G-man umgelegt, ohne dafür zu brennen.«
    »Dann bin ich eben die erste«, sagte lachend eine helle Frauenstimme, bei deren Klang es mir eiskalt den Rücken herunterlief.
    »Sie sind ja zurzeit sowieso außer Kurs, mein Lieber. Sie können sich ausruhen und das Haus bewachen. Ich überlege mir nur, was wir mit Ava tun sollen. Ich traue ihr seit der Sache mit Gomez nicht mehr. Sie hat Angst«, meinte Cheswick.
    »Es gibt drei Möglichkeiten, einschüchtern, wegschicken oder abservieren.«
    Da war wieder die helle, junge Stimme die sympathisch gewesen wäre, hätte die nicht so zynische Worte gesprochen.
    »Um Gottes willen keinen Mord mehr«, stotterte der zweite Mann, während Cheswick lachte.
    »Sie sind doch ein Angsthase. Ich überlasse es dir Mädchen. Wenn Ava nicht spurt, weißt du was du zu tun hast. Mache so, dass es wie ein Unglücksfall aussieht. Ricky kann dir nötigenfalls helfen. Wo steckt der Kerl denn überhaupt?«
    »Er ist in der Küche, um etwas zu trinken zu holen.«
    Das war mir eine Warnung. Ich rückte etwas zur Seite und passte auf. Ich wollte mich keinesfalls überraschen lassen.
    »Und nun zur Hauptsache. Wir müssen bei der Übergabe der Unterlagen an meine beiden Gesellschaften noch vorsichtiger sein als bisher. Es darf nicht durch die Post und nicht durch Boten dorthin geschickt werden. Ich übergebe dir die Papiere, auf Grund derer sie ihre Angebote einreichen können, und du machst den Trick mit den gleichen Collegmappen, den du gestern ausprobiert hast. Ihr dürft euch nur nicht immer im ›Mon Cherie‹ treffen. Verlegt das Rendezvous jedesmal an einen anderen Platz. Hüte dich zu telefonieren. Die Leitung könnte angezapft sein. Ich traue diesen Lumpen von G-men jede Schweinerei zu.«
    »Was machen wir mit dem zweiten?«, fragte das Mädchen in einem Ton, als ob es sich um einen Hund oder eine Katze handele.
    »Vorläufig in Ruhe lassen, und wenn er lästig wird, weg mit ihm.«
    »Und mit Percy?«
    »Ach so, mit deinem Liebling, der versucht hat, mich zu erpressen. Der größte Witz ist, dass du davon keine Ahnung hattest, bis ich es dir erzählte. Denkst du, er wird jetzt Ruhe geben? Er hat ja seinen Denkzettel weg.«
    »Ich fürchte, nein. Als ich ihn das letzte Mal sprach, sagte er, du würdest ihm diesen Schulterschuss tausendfach bezahlen müssen.«
    »Bist du sicher, dass es dir nichts ausmacht, wenn er ins Gras beißt?«
    »Das werde ich dir beweisen. Ich übernehme ihn.«
    »Mir kann das nur heb sein, aber nur dann, wenn es wirklich nötig ist. Ich möchte mir die Hunde nicht imbedingt auf den Hals hetzen. Komm morgen um halb acht zu mir. Ich gebe dir dann die Papiere für die Grundstücke in der 9ten Straße und am Tims Square. Sieh zu, dass alles klappt. Wir können keine Rückschläge gebrauchen. Schuld an der ganzen Schweinerei hat nur der alte Knacker, der mir vor den Wagen lief, und Myra, die wahrscheinlich geschlafen hatte und sich nicht festhielt. Die einzig brauchbare Person in dem ganzen-Verein bist du, Mädchen. Du bist die Einzige, die noch keinen Fehler gemacht hat. Wo hast du übrigens den Streifenwagen und die Uniformen versteckt, Cenion?«
    Jetzt wusste ich, wem diese zweite Männerstimme gehörte.
    »Der Wagen steht in einer alten Garage, ungefähr zweihundert Meter von hier, das Grundstück wird nicht benutzt. Es kommt kaum jemand dorthin. Die Uniformen liegen im Gepäckraum.«
    »So ganz gefällt mir das nicht, aber es wird wohl nichts Besseres geben. Fahren könnt ihr den Wagen so ohne weiters nicht, wenigstens nicht, wenn es nicht notwendig ist. Im Übrigen möchte ich möglichst wenig Schießerei haben. Ricky ist ja so geschickt mit seinem Sandsäckchen, mit dem er den neugierigen Reporter außer Gefecht gesetzt hat.«
    Eine Diele knackte, und im gleichen Augenblick flammte über mir die Beleuchtung auf. Ricky Asher, der Gorilla, der Jerry so unsanft zu einer Spazierfahrt eingeladen hatte, war eingetreten. Die linke Hand lag noch am Lichtschalter, und auf der Rechten balancierte er ein Tablett mit einer Schüssel Eis, zwei Flaschen und vier Gläsern.
    Beide standen wir wie ein paar Felsblöcke in den Rocky Mountains und glotzten uns an. Dann, im gleichen Moment, in dem ich nach der Waffe griff, flog das ganze Tablett durch die Luft, aber ich war einen Schritt zur Seite getreten, und so knallte alles zusammen splitternd, krachend und polternd gegen die halb geöffnete Tür, die unter dem Anprall nachgab und

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