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0166 - Das Werwolf-Mädchen

0166 - Das Werwolf-Mädchen

Titel: 0166 - Das Werwolf-Mädchen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sie die Ungläubigkeit der Menschen kennengelernt. Das alte Wissen verkümmerte mehr und mehr. Was nicht mit dem Verstand zu erfassen war, was ins Mystische ging, wurde abgelehnt. Den Schwarzblütigen konnte das nur recht sein. Um so ungestörter konnten sie sich ausbreiten.
    Nicole senkte das Amulett etwas tiefer. Die fürchterliche Bißwunde begann sich zu verfärben, wurde schwarz. Dann begann die längst gestillte Blutung erneut, aber was jetzt den Körper verließ, war nicht rot, sondern mattschwarz.
    Werwolf-Blut!
    Da berührte die silberne Scheibe die Stirn des Untoten.
    Er zuckte nicht zusammen, er schrie nicht gequält auf. Dazu war der Keim noch zu schwach. Das Böse starb stumm und lautlos in einem Körper, der seit einiger Zeit schon tot war.
    Als Nicole das Amulett wieder zurücknahm, um es sich wieder um den Hals zu hängen, sah sie, daß sich auf der Stirn des Toten ein Mal gebildet hatte. Es war wie eingebrannt oder eintätowiert und unverwischbar.
    Ein Kreuz.
    Das Amulett hatte es als äußeres Zeichen erzeugt.
    Nicole wollte den Toten gerade wieder in seine ursprüngliche Lage zurückbringen, als hinter ihr Schritte laut wurden. Dann klickte der Sicherungsflügel einer Pistole. Sie kannte das Geräusch nur zu gut.
    »Stehen Sie langsam auf und heben Sie beide Hände«, forderte der Polizist aus Lannion. »Sie sind festgenommen.«
    ***
    Zamorra erwachte übergangslos. Von einem Moment zum anderen war er hellwach. Gefahrenimpulse durchpeitschten sein Nervensystem.
    Er riß die Augen auf.
    Ein seltsames Zwielicht herrschte. Er befand sich unter freiem Himmel, irgendwo in der Landschaft. Er lag auf dem Boden.
    Also hatte ihn das Werwolf-Mädchen verschleppt!
    Er begriff immer noch nicht, wie es zu jener Verkettung ungünstigster Umstände hatte kommen können. Normalerweise wäre er niemals auf diese billige Weise überwältigt worden. Das Werwolf-Mädchen und ihr vierbeiniger Vasall hatten einfach unverschämtes Glück gehabt.
    Wo war der Wolf überhaupt?
    Zamorra drehte langsam den Kopf. Da sah er den grauen Killer. Das Tier hockte am Wegrand und starrte ihn drohend an. Als er sich bewegte, fletschte der Wolf die Zähne und knurrte drohend.
    Wo war der Rest des Rudels?
    Nur das Mädchen und der Wolf waren zu sehen, sonst nichts. Zamorra fühlte den ziehenden Schmerz im Nacken, wo ihre Handkante ihn getroffen hatte. Sie hatte einen harten Schlag. Er versuchte die Stelle mit leichtem Druck zu massieren, ließ aber schnell wieder von diesem Vorhaben ab.
    Er setzte sich auf. Niemand hinderte ihn daran, nur das Knurren des Wolfs wurde noch etwas aggressiver. Anscheinend hielt ihn nur der Befehl der Werwölfin vor einem direkten Angriff ab.
    Zamorra versuchte sich zu orientieren und sah zum Sternenhimmel auf. Relativ schnell gelang es ihm, die Himmelsrichtungen ausfindig zu machen. Dann versuchte er Lichter von Häusern oder von Ploumanac’h selbst zu entdecken. Aber hier gab es nur grenzenlose Einsamkeit. Ploumanac’h war zu weit entfernt. Sie befanden sich hier irgendwo mitten in der »Wildnis«.
    Was immer auch geschah - es würde keine Zeugen geben, und höchstwahrscheinlich würde auch keine Hilfe kommen. Zumindest nicht rechtzeitig, denn wer würde Zamorra ausgerechnet hier vermuten?
    Er sah die Werwölfin an. Sie war damit beschäftigt, ein Pentagramm in den Boden zu zeichnen. Sollte hier eine Dämonenbeschwörung stattfinden? Wenn ja, hatte sie ihn sstimmt nicht nur zu Dekorationszwecken hergeschleppt. Sie würde ihn opfern wollen oder sonstige garstige Dinge mit ihm anstellen. Er konnte sich gut vorstellen, daß es nichts Angenehmes war. Wenn sie ihn nur einfach hätte töten wollen, hätte sie dies in Yardins Haus viel leichter gekonnt.
    Yardin! Was war aus ihm und den beiden Mädchen geworden? Waren sie tot? Oder lebten sie noch und versuchten jetzt irgendwie, ihm zu helfen, ohne zu wissen, wo er sich befand?
    Unwillkürlich tastete seine Hand zur Brust, wo sonst immer das Amulett hing. Aber er hatte es nicht mehr ergreifen können. Es war im Wohnzimmer zurückgeblieben.
    Er war also waffenlos. Er konnte höchstens versuchen, seine schwachen Para-Kräfte einzusetzen, die durch die Erklältung ohnehin nahezu blockiert waren. Aber er setzte nicht viel Hoffnung darauf. Im Normalfall wurden sie durch das Amulett verstärkt. Diese Möglichkeit stand ihm hier aber nicht zur Verfügung.
    Und davon laufen?
    Er war nicht gefesselt, aber das war auch nicht nötig. So schnell er auch war, der Wolf war

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