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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Die Meeghs werden die ganze Stadt durchkämmen, wenn sie uns hier nicht mehr finden. Sie werden Menschen auslöschen oder quälen… seht!«
    Der Spider war nähergekommen. Er berührte Häuser, sank tiefer, und wo immer der Schattenschirm Mauerwerk und Dächer oder aufragende Bäume streifte, zuckten grelle, schwarze Entladungen auf, sprühten Blitze und ließen Verwüstung und Untergang zurück. Häuser begannen zu schmelzen oder zu zerpulvern. Bäume und Sträucher flammten grell auf.
    Auch dies war anders, als Zamorra es kannte. Damals, als die Meeghs jenen Berg in Südwales hinauf krochen, um Caermardhin anzugreifen, waren sie widerstandslos durch den Wald geglitten. Hier aber zerstörten sie alles, was der Schirm berührte.
    »Sie müssen ihn anders geschaltet haben«, murmelte er sinnend. »Auf Zerstörung programmiert… ich begreife diese Rasse nicht. Welcher Teufel des Universums mag die Meeghs erschaffen haben, um sie als Geißel des Lebens einzusetzen…?«
    Niemand antwortete ihm darauf, weil es noch keine Antwort gab. Aber irgendwann, schwor sich Zamorra, würde er die Antwort finden.
    Doch jetzt galt es, hier zu verschwinden.
    Der Tempel bewegte sich immer noch. Sank weiter in sich zusammen. Hier und da falteten sich Wände ineinander, brachen Mauern krachend auseinander und schossen Flammen empor. Die Hitze stieg, und über kurz oder lang würden die Steine schmelzen.
    »Mir nach«, rief Thor und setzte sich in Bewegung.
    Zamorra, Nicole und der Wolf folgten ihm. Ein Raubtier und zwei Menschen, die von regenbogenfarbenen schillernden Kurz-Umhängen umweht wurden, die das von Staubschleiern getrübte Sonnenlicht immer noch hell funkelnd reflektierten…
    Nicht ganz einen Kilometer vom Tempel entfernt setzte der Spider flammensprühend und knisternd in einer Häuserzeile auf…
    ***
    Teri Rheken schwieg, als sie zwischen Gryf und Merlin auf die verdorrte Eiche zuschritt. Wiederum hatte Merlin für den Übergang gesorgt und sie im zeitlosen Ablauf zum Kreuzweg versetzt.
    Suchend sah sich Gryf um, unwillkürlich seine Hand unter die Jacke schiebend. In einer Innentasche verbarg sich sein Silberstab, mit dem er verblüffende Wirkung hervorrufen konnte…
    »Asmodis wollte doch auf uns warten«, knurrte er. »Wo steckt der Teufel?« Im gleichen Moment schälten sich die Umrisse der beiden Leibwächter aus ihrer Unsichtbarkeit. Gleichzeitig begann sich der verdorrte Baum heftig zu schütteln.
    Asmodis kauerte auf einem der unteren, starken Äste. Jetzt sprang er herab. Sein gezackter Schweif mit der glühenden Dreieckspitze peitschte heftig.
    »Die Zeit ist bereits um«, sagte er tadelnd. »Ihr habt lange gewartet.«
    Stumm griff Teri nach Gryfs Hand. Merlin hatte sie nicht gestört. Als sei es zum letzten Mal, hatten sie sich geliebt, und Gryf ahnte, daß das Mädchen mit dem langen goldenen Haar mit dem Schlimmsten rechnete. War Asmodis wirklich zu trauen? Hatte nicht jeder Pakt mit dem Teufel immer einen Pferdefuß?
    Gryf beugte sich leicht vor und küßte Teri. Noch einmal klammerte sie sich förmlich an ihn, umschlang ihn und erwiderte seinen Kuß mit einer Heftigkeit, die ihn fast erschreckte.
    Nach einer Ewigkeit fühlten beide, wie sich Hände auf ihre Schultern legten und sie langsam auseinanderzwangen. Merlins Hände.
    »Es ist Zeit zu gehen«, sagte der Uralte.
    Teri nickte, löste sich von Gryf und blieb einfach stehen. Gryf und Merlin traten zurück.
    Asmodis hab die Hand und kam langsam auf Teri zu.
    »Dann laßt es uns vollbringen. Je schneller wir es tun, desto besser ist es«, sagte er mit glühenden Augen.
    Seine Klauenhand streckte sich aus und berührte Teris schlanke Finger. Das Mädchen erschauerte unter der Berührung.
    »Welches Weltentor ist es?« fragte der Fürst der Finsternis.
    »Ich bringe dich hin«, sagte sie leise. »Gleiche dich mir an.«
    »Einverstanden«, sagte Asmodis. »Wirst du es ertragen?«
    »Zuviel der Fürsorge«, erwiderte sie eine Spur zu heftig. »Ich denke schon! Aber öffne dich nicht zu weit!«
    Asmodis grinste, aber sein Grinsen erlosch, als er einen Blick Merlins auffing. Der Zauberer von Avalen hob die Hände.
    »Denke daran, daß sie unter meinem Schutz steht«, sagte Merlin.
    Der Fürst der Finsternis kicherte.
    »Keine Sorge«, versichete er. »Ich werde daran denken - solange unser Pakt gilt!«
    Teri begann sich auf das zu konzentrieren, was getan werden mußte. Merlin hatte ihr die Lage des Weltentors plastisch geschildert, den Ort, die Entfernung

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