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0200 - Der Pakt mit dem Satan

0200 - Der Pakt mit dem Satan

Titel: 0200 - Der Pakt mit dem Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Staubschleier auseinander. Nicole klammerte sich an Zamorra, der die schräge Fläche hinaufstürmte. Irgendwo zwischen den Schleiern sah er Thor. Der Hüne war unverletzt.
    Jetzt erst setzte das Begreifen ein.
    Das Dämonenraumschiff der Meeghs hatte zuerst den magischen Schirm um den Tempel geknackt, nachdem dessen Stärke durch die schrillenden Tastimpulse erkannt worden war. Dann war der Fangschuß gekommen…
    Zamorra, den Arm immer noch um Nicole gelegt, sah sich um. Das Tempeldach hatte sich um mindestens zwanzig Meter gesenkt, war einfach abgerutscht, als es den Halt verlor! Knapp neben der Stelle, wo sie gelegen hatten, gähnte ein gewaltiges ausgezacktes Loch. Auch hier glühte es in der Tiefe. Der Strahl mußte sich noch unter dem Tempel in den Boden gefressen haben. Immer noch sanken zerpulvernde Mauern ein, legte sich das Dach noch schräger. Der Zerstörungsprozeß war noch nicht beendet!
    »Hoffentlich sind die anderen noch rechtzeitig hinausgekommen«, flüsterte Nicole. Ihre schlanke Hand umklammerte Fenrirs schimmerndes Halsband. Der Wolf schmiegte sich an ihre Beine.
    Es war typisch für Nicole, daß sie zuerst an andere dachte, dann erst an sich selbst. Zamorra registrierte es wie nebenher. Er suchte nach einer Möglichkeit, das Tempeldach zu verlassen. Unwillkürlich glitt seine Hand zur Hüfte, wo die Strahlpistole an seinem Trikot klebte . Er war kein Freund von Waffen, aber vielleicht würde es hier gleich nicht mehr anders gehen…
    Aber viel würde der Blaster gegen das gewaltige Meegh-Schiff nicht ausrichten können. Ein Nadelstich, wenn überhaupt…
    »Da - Thor!« stieß Nicole hervor.
    Thor von Asgaard hielt den Schaft seines Kriegshammers in der Faust und ließ ihn um den Kopf kreisen. Langsam zunächst, dann immer rascher und schneller, bis aus dem Kreisen ein wirbelndes, schattenhaftes Rad geworden war, das zu pfeifen begann.
    »Was hat er vor?«
    Übergangslos beugte Thor den Oberkörper zurück und ließ den rasenden Hammer los. Blitzend jagte das Wurfgeschoß in die Höhe, schien den Gesetzen der Schwerkraft Hohn zu sprechen, weil es keine Parabel beschrieb, sondern eine gestreckte, ansteigende Gerade, und raste direkt auf den Spider zu, der den Tempel mit seinem Schuß zerstört hatte. Thors Hammer traf mitten ins Ziel…
    ***
    Gryf kreiselte herum. Zwischen seinen Fingern sprühten Funken auf, als er einen bereits eingeleiteten Zauber wieder vernichtete. Die beiden nicht menschlichen Knochenmänner duckten sich zum Angriff.
    Aber der Kampf fand nicht statt.
    Asmodis lachte schrill.
    »Das ist gut«, hallte seine Stimme über die Lichtung. »Das ist sehr gut! Hübschen Frauen bin ich nie abgeneigt! Ich glaube, die Zusammenarbeit wird sehr fruchtbar sein!«
    »Nein!« stöhnte Teri Rheken entsetzt. Schritt für Schritt wich sie zurück. »Nein, nicht das! Ich will nicht! Merlin, du Verräter! Du Bestie!«
    Merlin fuhr herum. Sein ausgestreckter Arm richtete sich auf Asmodis.
    » Fruchtbar braucht die Arbeit nicht zu sein, aber wirkungsvoll!« donnerte der Zauberer. »Du wirst sie nicht belästigen, Asmodis! Alles beschränkt sich auf die Schließung des Weltentors!«
    Teri krümmte sich zusammen. »Du Verräter«, keuchte sie wieder. »Ich verabscheue dich!«
    Merlin sah sie betroffen an. Zum zweitenmal innerhalb weniger Wochen nannte man ihn einen Verräter. Hatte Zamorra nicht das gleich häßliche Wort benutzt, als er damals von der Mardhin-Grotte aus in die andere Welt geschleudert wurde und sich verlassen vorkam?
    Langsam kam der König der Druiden auf Teri zu. Gryf hatte das Mädchen inzwischen erreicht und schloß es in seine Arme. Abwehrend streckte er die Hand aus.
    »Komm nicht näher, Merlin«, warnte er.
    Jäh stockte Merlins Schritt. Der Zauberer von Avalon erkannte, daß Gryf es tödlich ernst meinte. Der cymrische Silbermond-Druide würde all seine Kraft gegen Merlin schleudern.
    Merlin wandte sich wieder dem Fürsten der Finsternis zu.
    »Laß uns zwei Stunden Zeit«, sagte er. »Dann kehren wir zurück, und die Arbeit kann beginnen.«
    »Ich erwarte euch«, grollte Asmodis.
    Merlin streckte die Arme gen Himmel und sprach eine Zauberformel. Im nächsten Moment war Asmodis mit seinen beiden Leibwächtern auf der verglasten Lichtung allein.
    Die drei Höllenwesen blieben, aber sie tarnten sich ein. Nicht jeder, der zufällig des Weges kam, brauchte sie in diesen zwei Stunden zu sehen. Ihre Konturen verblaßten, als sich der Zauber der Unsichtbarkeit über sie

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