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0204 - Das Drung

Titel: 0204 - Das Drung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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ließ Icho Tolot das verseuchte Schiff hinter sich. Auf seinem Bildschirm sah er das solare Flaggschiff langsam kleiner werden. Mittels Ortung suchte er den Leerraum ab. Fern im Abgrund über Zeit und Raum sah er als Lichtpunkte die beiden Twin-Sonnen stehen. Parallel zu ihnen flog er. Die Geschwindigkeit der Gazelle stieg von 0,3 Licht auf den Wert 0,4.
    Icho Tolots fremdartiges Gesicht war ausdruckslos, auch als er zum Regulierschalter griff und den Luftdruck in seinem kleinen Schiff veränderte. Gelassen beobachtete er wie der Zeiger von 0,7 Druck immer höher wanderte. Als er fünfzehn Atmosphären erreicht hatte, schaltete er die Pumpen ab. Um die Steuerung brauchte er sich nicht zu kümmern.
    Vorher schon hatte er den Kurs festgelegt. Er trat zur Seite, öffnete seinen Raumhelm, verpackte ihn aber nicht wieder in den Ringkragen, sondern ließ ihn hinter seinem Nacken am Anzug hängen. Dann streifte er seine Kombination ab. Sie sah einteilig aus, doch als er nach den Stiefeln griff, konnte er sie vom Anzug trennen. Mit diesen Teilen ging er zur Schleuse. An drei Plastikseilen band er seine Schuhe und den Anzug. Vor der Schleuse legte er sie nieder. Die drei anderen Seilenden knüpfte er um eine metallene Öse.
    Noch einmal sah er sich prüfend um, dann griff er zur Schleusensteuerung, stellte sich gleichzeitig breitbeinig hin, und machte kraft seines Willens aus seinem Körper ein massives Gebilde, in dem das Drung jämmerlich zu schreien begann, als die Schleuse blitzartig aufsprang.
    Fünfzehn Atmosphären Überdruck fauchten explosionsartig in den Weltraum hinaus. Der Haluter, dicht vor der offenen Schleuse stehend, schwankte etwas, verlor aber in keiner Sekunde den Kontakt zum Boden.
    Die Schuhe und der Raumanzug aber, von Plastikseilen gehalten, wirbelten im Sog der ausströmenden Luft meterweit draußen im freien Raum, als würden sie in einem Windkanal hängen.
    In dem Haluter gab es keine einzige Spore mehr. Er rechnete fest damit, daß die gewaltsam ausströmende Luft aus dem Rumpf der Gazelle auch die letzte Spore aus Anzug und Schuhen in den Raum gewirbelt hatten. Um aber ganz sicherzugehen, wiederholte Tolot diese Säuberung noch dreimal.
    Danach streifte er seine Kombination wieder über und faltete den Klarsichthelm in den Ringkragen.
    Ein Blick auf den Bildschirm der Gazelle verriet ihm daß er den kleinen Flugkörper schleunigst abbremsen mußte, um nicht am Flaggschiff der Posbis vorbeizufliegen. Während der Andruckabsorber in der Gazelle zu summen begann, betätigte der Riese den Symboltransformer und meldete dem Plasma- Kommandanten der BOX-8323 seine Ankunft.
    Das Drung hatte es geschafft, die Besatzung der CREST II regelrecht willenlos zu machen. Allein die Offiziere des Flaggschiffes, in deren Hand das Schicksal von rund zweitausend Menschen lag, dachten immer noch nicht daran, sich dem Ungeheuer vorbehaltlos zu unterwerfen.
    Aber jeder Versuch, auch nur einen Plan zu entwickeln, wurde durch die Kontrolle des Drung zunichte gemacht.
    Die Flucht des Haluters hatte einen gewaltigen Schock ausgelöst. Auch Mory Rhodan-Abro hörte davon. In einem Intervall, in dem sie schmerzfrei war, suchte sie die Zentrale auf. Wie ein Schatten folgte ihr Melbar Kasom.
    Mory bemerkte den Ertruser. Sie blieb stehen, bis er an ihrer Seite war. „Kasom, Sie brauchen auf mich nicht mehr zu achten..."
    Heftig widersprach der riesengroße Mann. „Obmann, es wäre dann das erste Mal, daß der Chef keinen Ausweg finden würde."
    Sie lächelte verzagt. „Kasom, einmal ist es immer zum erstenmal.
    „Warten Sie hier auf mich. Ich will zur Zentrale."
    Der Ertruser blieb zurück. Mory traf ihren Mann im Gespräch mit Atlan und Oberst Rudo an. Ihr Eintritt war nicht bemerkt worden.
    Als sie sich der Gruppe näherte, hörte sie, daß man über Icho Tolots Flucht sprach.
    „Das Drung hat mir gegenüber die gleiche Behauptung aufgestellt. Demnach versucht der Haluter unsere Milchstraße zu erreichen! Aber weil das ein wahnsinniges Unterfangen ist, und der Haluter besser als jeder von uns weiß, daß er niemals bis zum Halo kommt, glaube ich nicht an die Behauptung..."
    Das Drung ließ den Arkoniden, der an der Aussage gezweifelt hatte, bewußtlos zusammenbrechen.
    Diese Stillegung der Atemorgane bis kurz vor dem Erstickungstod des Betreffenden war in der letzten Stunde das wirksamste Mittel des Parasiten geworden, auch im mutigsten Mann jeden Widerstand zu lähmen. Allein die Offiziere und verantwortlichen Ingenieure

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