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0209 - Im Banne der Scheintöter

Titel: 0209 - Im Banne der Scheintöter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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verstand bereits in dem Gesicht Hajos zu lesen. Der Hypno war ehrlich. Er wußte wirklich keine Möglichkeit, seine Gefährten aus dem Schiff zu bringen, außer sie einzeln zu überzeugen. Und das konnte Tage dauern.
    „Ja", sagte er nachdenklich. „Da bleibt uns eben keine andere Möglichkeit. Wir müssen Gewalt anwenden."
    „Gewalt?"
    „Ja. Du wartest hier. Ich bin nebenan in der Funkzentrale."
    Gucky watschelte die paar Meter und öffnete weit seinen Geist.
    Hajo sollte verstehen, was er sagte. Vielleicht würde er dann einfallsreicher und schneller werden. Die Verbindung mit der Kaulquappe war schnell hergestellt. Melbar meldete sich.
    „Hör gut zu, Großer", sagte Gucky und zwinkerte dem Riesen auf dem Bildschirm vertraulich zu. „Die Hypnos nehmen keine Vernunft an. Hajo gibt sich alle Mühe, aber er allein schafft es nie. Schalte den Narkosestrahler aus und den Lungenvibrator ein. Dann..."
    Gucky zwinkerte sich bald die Augen aus.
    „Den Lungenvibrator, was denn sonst? Die Ultraschallwellen zerreißen die Lungen der kleineren Hypnos, aber die Terraner halten die Beanspruchung schon eine Weile aus. Tut mir ja leid um die kleinen Kerle aber es gibt keine andere Lösung. Ich teleportiere dann rechtzeitig. Sagen wir - in genau fünf Minuten. Klar?"
    Melbar verzog das Gesicht, als habe er fürchterliche Bauchschmerzen. „Klar. Also den Lungenvibrator. Mein Gott, tun mir die armen Wesen leid. Der Lungenvibrator ist ja noch viel schlimmer als die Todesstrahler."
    „Aber wenigstens fließt kein Blut", sagte Gucky todernst und nickte grimmig. Er hatte gesehen, daß Hajo an der Tür stand. Die ovalen Augen waren vor Schreck fast kugelrund. „Die toten Hypnos können wir dann ja später aus dem Schiff schaufeln."
    „Wir nehmen den Roboter zu dieser Arbeit", schlug Melbar vor, der Hajo ebenfalls bemerkt und Guckys Trick längst durchschaut hatte. Der Hypno las Melbars Worte in dem Gehirn des Mausbibers. „Oder noch besser: Wir werfen sie in den Konverter, das gibt Energie für viele Flugstunden."
    „Einverstanden. In fünf Minuten also."
    Gucky tat so, als schalte er den Interkom an, und drehte sich um.
    Er sah Hajo gelassen an und wartete.
    „Das würdest du wirklich tun?" fragte Hajo entsetzt.
    „Natürlich - hast du vielleicht gelauscht? Oh, ich vergaß. Du bist ja Telepath. Na, mach dir nichts draus. Du kannst ja mit mir aus dem Schiff verschwinden."
    „Du willst zweitausend und mehr meiner Rassegefährten ermorden, Gucky! Ich dachte, wir wären Freunde."
    „Siehst du eine andere Möglichkeit? Draußen auf eurer Welt warten sechzehn meiner Freunde darauf, wieder ins Schiff zu können. Sie sterben, wenn wir sie nicht abholen, denn die Strahlung tötet sie. Und was ist mit den Leuten hier in der großen Kugel? Sollen sie die Sklaven eurer Rachegelüste bleiben? Sorge dafür, daß sie frei sind, und ich werde den Vernichtungsbefehl zurückziehen. Du hast noch vier Minuten."
    „Und wie soll ich das?"
    „Dir wird schon etwas einfallen." Gucky sah zur Uhr. „Noch eine Menge Zeit dazu."
    Hajo fixierte Gucky, aber dessen Gesichtsausdruck mußte ihn davon überzeugen, daß er es ernst meinte. Sehr ernst sogar. Er beschloß, ein weiteres Geheimnis seiner Rasse preiszugeben.
    „Kannst du mit deinen Sprechgeräten die Verbindung zu allen Räumen dieses Schiffes herstellen. So, daß alle Hypnos mich hören können?"
    „Kann ich schon, aber was hilft es? Ihr könnt ja nicht hören."
    „Doch, wir empfangen auch Schallwellen. Geht es also?"
    Gucky grinste heimlich in sich hinein.
    „Natürlich geht es. Was hast du vor?"
    „Ich werde meine Freunde in dem größten Raum des Schiffes zusammenrufen und zu ihnen reden. Gibst du mir die Zeit dazu?"
    „Einverstanden. Eine halbe Stunde, mehr nicht."
    Während Gucky Melbar unterrichtete, rief Hajo seine Hypnos zusammen. Minuten später wimmelte es in der großen Messe von den kleinen, gelben Pelzwesen, die dem dringenden Alarmruf ihres Artgenossen gefolgt waren. Aus allen Richtungen kamen sie und materialisierten zu Hunderten. Es gab Kollisionen und Streit um die besten Plätze, aber als Hajo ihnen erklärte, worum es ging, wurde es plötzlich sehr ruhig.
    „Ihr habt gesehen", fuhr Hajo fort, „wie die Fremden unsere Stadt zerstörten. Sie haben schreckliche Waffen, mit denen sie uns und unsere Welt vernichten können. Der Lungenvibrator ist ihre schrecklichste Waffe. Ich habe in den Gedanken des braunen Einzahnwesens gelesen und weiß, daß es keine Gegenwehr

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