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0217 - Das Gespensterschiff

0217 - Das Gespensterschiff

Titel: 0217 - Das Gespensterschiff Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Schiffbrüchigen zwodreiviertel Minuten…«
    Die A-5 zog eine weiße Gischtspur hinter sich her. Nur zehn, zwölf Meter weiter brodelte es auch, aber in rot. Dort beschäftigten die Haie sich mit sich selbst.
    »Aufpassen!« brüllte Pradd. Er hatte im gleichen Moment den gleichen Gedanken gehabt wie der Commander. »Die Weißköpfe dürfen keine Chance haben!«
    Aber noch kam keiner von ihnen auf die Idee, sich doch wieder um die drei Menschen zu kümmern.
    Das MG im Bug des Kreuzers brauchte kein zweites Mal zu feuern. Eine halbe Stunde später wurde das Beiboot eingeholt. Naß wie badende Katzen hockten zwei Männer und eine Frau im Boot und schüttelten sich, als sie die Schiffsplanken des Kreuzers betraten.
    Goohan war schon wieder unten. Er verzichtete auf das Willkommen an Bord. »Außer Ihnen noch jemand?«
    Kopfschütteln antwortete ihm, und Schulterzucken. Keiner der drei hatte weitere Leidensgefährten gesichtet.
    »Die GIOVANNI?« fragte Goohan.
    Der Mann mit dem Backenbart, der sich als Pete Larsen vorstellte, deutete nur mit dem Daumen abwärts.
    »Abgesoffen wie eine trunkene Ratte, maledezione!« spektakelte der andere. Die junge Frau blieb merkwürdig ruhig und gelassen.
    »Wir suchen erst mal weiter!« befahl Goohan. »Pradd, bringen Sie die drei anständig unter und sorgen Sie für trockene Kleidung! Danach Meldung bei mir.«
    Wortlos verschwand Pradd mit den Geretteten. Auf Ehrenbezeigungen und ähnlichen Firlefanz hatte Goohan nie Wert gelegt. Hauptsache, die Crew war in Ordnung und wußte, was zu tun war. Und bei seiner Mannschaft saß in jedem Fall jeder Handgriff.
    Weiter kreuzte die ARIES durch den betreffenden Sektor. Aber nur das Echolot meldete auf Grund eine große Metallmasse.
    Die GIOVANNI hatte längst ihr nasses Grab gefunden.
    Zwei Stunden später überlegte Goohan, daß es sinnvoll sein konnte, mal wieder einen Zwischenbericht an die Basis zu funken und sich mit den Schreibtischstrategen dort und den Überlebenden hier ein wenig über die merkwürdige Sache zu unterhalten.
    ***
    Ginger Wilbursky, die schwarzhaarige Schönheit, die sich vor ihrem eigenen Namen fürchtete, weil er sie so entstellte, machte in der Marine-Uniform keine schlechte Figur. Die Montur war mindestens zwei Nummern zu groß, dafür aber hatte sie nur drei Knöpfe der Uniformbluse geschlossen und stellte unter Beweis, daß ihre Oberweite abendfüllend war. Mit leichter Besorgnis stellte Pete Larsen fest, daß sie James Ringoe, dem 1. Offizier, immer wieder aufmunternde Blicke zuwarf.
    Larsen kannte die Bestie Ginger. Und der Offizier sah auch nicht gerade schlecht aus, aber auf ihre Blicke reagierte er immer wieder gleichgültig.
    Larsen schmunzelte leicht, als er den fehlenden Ring an Ringoes Hand bemerkte. Verheiratet war er also nicht und demzufolge noch leichteres Wild für Ginger, die Jägerin. Denn die hatte es mit Sicherheit auch bemerkt.
    Den Captain der GIOVANNI hatte sie doch auch herumgekriegt. Ginger war für leichte Abenteuer, die schnell wieder vergessen wurden, immer zu haben. Und der Alte, der so alt gar nicht gewesen war, war jetzt vergessen. Er konnte Ginger nicht mehr wärmen.
    Larsens Schmunzeln wich Bitterkeit. Dachte Ginger Wilbursky nicht mehr an ihn? Hatte sie denn wirklich schon vergessen, daß er mit der GIOVANNI zu den Fischen gegangen war?
    Du verdammtes Rabenaas, dachte Larsen. Ausgerechnet du eiskaltes Miststück hast überlebt, während zehn gute Männer gestorben sind!
    In der geräumigeren Kabine des Kommandanten saßen sie um einen kleinen Tisch herum. Goohan hatte eine Flasche Wein geopfert, die er bis jetzt unter strengstem Verschluß gehütet hatte. Alkohol an Bord war außer zu medizinischen Zwecken streng verboten, aber in diesem Fall war es zu verantworten. Ringoe, dessen Freiwache gerade zu Ende gegangen war, hatte sich rasch für die Rettungsaktion interessiert und saß jetzt Ginger gegenüber.
    Ihre offenherzige Uniformbluse ignorierte er.
    »Noch mal von vorn«, sagte er. »Die GIOVANNI spielte also Geheimkurier, um eine Erfindung zu transportieren, die in Nassau übernommen werden sollte.«
    Pete Larsen nickte ruhig und stopfte seine Pfeife. Pietro, der Funker, schwieg sich aus. Gingers Augen flackerten. Larsen wußte, warum. Neben ihm und dem Captain war sie als einzige über ihre seltsame Fracht informiert gewesen. Nicht einmal Pietro hatte geahnt, in welchem Auftrag die Yacht unterwegs gewesen war. Deshalb zeigte er sich jetzt verschlossen und fast

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