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0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls

Titel: 0228 - Kein Lösegeld für blonde Girls Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kein Lösegeld für blonde Girls
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aussehende Dame in den Fünfzigern uns nahm unsere Entschuldigungen wegen der späten Störung gelassen entgegen.
    »Klopfen Sie nur an der zweiten Tür links. Henry ist zu Hause.«
    Damit verschwand sie wieder in ihrer Küche, aus der der appetitliche Geruch frischen Kaffees in unsere Nasen stieg. Auf unser Klopfen rief jemand: »Herein!«
    Wir folgten der Aufforderung.
    Der junge, dunkelhaarige Mann saß an seinem Tisch inmitten von Stapeln medizinischer Bücher und Collegheften. Er hatte anscheinend jemand anders erwartet, blickte uns erstaunt an und fragte:
    »Mit was kann ich Ihnen dienen?«
    »Wir möchten Sie um ein paar Auskünfte bitten«, sagte ich. »Als Erklärung möge Ihnen genügen, daß wir Freunde der Familie Trace sind.«
    Als er diesen Namen hörte, zuckte er sichtlich zusammen, und dann sagte er:
    »Wenn es sich um Kay handelt, so können Sie sich das sparen. Ich habe sie seit mehr als einer Woche nicht mehr gesehen und habe auch keine Lust, mich weiterhin mit ihr zu befassen.«
    »Vielleicht ändern Sie Ihre Auffassung, wenn wir Ihnen, allerdings streng vertraulich, mitteilen, daß Kay Trace seit heute mittag ein Uhr spurlos verschwunden ist. Ihr Wagen stand an der Penna Station. Sie hatte ihre Freundin Beryl Willow besuchen wollen und ist dort nicht angekommen. Ihre Eltern, besonders ihre Mutter, sind vollkommen außer sich, und so fühlten wir uns als Freunde verpflichtet, bei den Nachforschungen zu helfen.«
    »Ich kann nichts für Sie tun«, meinte er ablehnend. »Wahrscheinlich ist Kay mit einem ihrer Flirts ausgekniffen. Diese Flirts waren auch der Anlaß dazu, daß wir wiederholt Streit bekamen, und da sie nicht von diesen harmlosen Vergnügungen, wie sie es nannte, lassen wollte, machte ich Schluß mit ihr. Ich stellte ihr das Ultimatum, entweder alle anderen laufen zu lassen oder mich aufzugeben. Sie konnte sich nicht entschließen, und das ist alles.«
    »Sie studieren Medizin, wie ich hörte«, warf Phil ein. »Haben Sie ein Spezialfach?«
    »Noch nicht. Ich bin gerade dabei, eine Prüfungsarbeit zu schreiben.«
    »Und worüber schreiben Sie?«
    »Ich sehe zwar nicht ein, was Sie das angeht, aber es ist kein Geheimnis. Sie ist ein Versuch, darzustellen, wie sich die Technik der Konservierung Toter oder auch einzelner Körperteile seit den Zeiten der alten Ägypter, die in diesen Dingen Meister waren, gewandelt hat.«
    »Haben Sie auch praktische Erfahrungen darin?« warf ich ein.
    Er lächelte gönnerhaft. »Selbstverständlich! Ohne Praxis kann man derartige Dinge nicht wissenschaftlich behandeln.«
    »Das heißt also, daß Sie selbst solche Konservierungen durchgeführt haben.«
    »Klar, was glauben Sie denn?« fragte er ungeduldig.
    »Ich glaube, daß Sie es in diesem ihrem Spezialfach recht weit gebracht haben müssen. Haben Sie zum Beispiel auch menschliche Körperteile, zum Beispiel Finger, konserviert?«
    »Finger! Wie kommen Sie ausgerechnet auf Finger?«
    »Weil es mich interessiert.«
    Henry Roman stützte beide Handflächen auf den Tisch und erhob sich zu seiner recht beachtlichen Größe.
    »Ihr Interesse ehrt mich«, lächelte er ironisch. »Aber berücksichtigen Sie bitte, daß ich zu arbeiten habe. Außerdem kann ich Ihnen keinerlei Auskünfte über Kay Trace geben. Ich weiß weder wo sie sich befindet noch was sie zur Zeit treibt.«
    Phil und ich sahen uns an. Wir wußten, daß wir beide den gleichen Verdacht hatten, dem wir aber keinen Ausdruck geben durften. So blieb ich also freundlich und verbindlich.
    »Wir wollen Sie natürlich nicht unnötig aufhalten, Mr. Roman. Aber vielleicht können Sie uns eine Auskunft geben. Kay Trace hatte noch einige Bekannte, wie Sie ja auch wissen. Wir möchten auch diese aufsuchen, und zwar handelt es sich um einen gewissen Rush Flunky und einen zweiten, von dem wir nur den Vornamen kennen. Er heißt Martin. Kennen Sie die beiden Herren, und wissen Sie die Adresse?«
    »Und ob ich die Burschen kenne. Sie waren ja der Grund, daß ich mit Kay Zwistigkeiten bekam. Es sind unmögliche Jungs, das was man so Playboys nennt. Rush Flunky wohnt bei seinen Eltern auf Staten Island in Corners Road 54, das ist unmittelbar am Country Club, und Martin mit Nachnamen Grored in Queens. 15. Straße 16, bei einer Tante, deren Name mir entfallen ist. Ich will niemandem etwas Schlechtes nachsagen, aber ich traue den beiden Lumpenkerlen zu, daß sie Kay zu einer ausgedehnten Landpartie überredet haben.«
    »Ich danke Ihnen, Mr. Roman. Hoffentlich sind

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