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0234 - Wachkommando Andro-Beta

Titel: 0234 - Wachkommando Andro-Beta Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Kegelantenne seines Eichgerätes gegen die flimmernden Kontrollöffnungen von Aggregaten. Abweichungen waren nicht festzustellen, aber das hatte Finch auch nicht erwartet. Alle Aggregate auf Energiebasis stellten sich automatisch auf den vorgeschriebenen Eichwert ein, sobald die geringste Schwankung auftrat. Nur wenn Einstell- und Kontrollautomatik gleichzeitig versagten, mußte der Mensch eingreifen. Bei der Präzision und Dauerhaftigkeit der Erzeugnisse terranischen Raumschiffsbaus kam das nur selten vor.
    Finch zuckte ein wenig zusammen, als die Kontrollöffnungen von mindestens einem Dutzend Aggregaten zugleich in blutrotem Feuer erglühten. Doch dann wurde ihm bewußt daß die CREST II offenbar soeben vom Landeplatz auf Troja abgehoben hatte, um den Planetoiden einzusetzen. Ein solches Manöver erforderte natürlich eine höhere Beanspruchung der Meßwertweiche, als es beim Ruhezustand der Fall war. Das blutrote Leuchten zeigte die Aktivierung der jeweiligen Meßwertkanäle an.
    Soweit mit seinen Überlegungen gekommen, vermißte er plötzlich das rasselnde Geräusch.
    „Hallo!" rief er, und seine Stimme wurde innerhalb des Hauptganges gebrochen. „Orsy! Conrad! Wo stecken Sie denn?"
    Zu seiner Linken polterte etwas. Dann ertönte ein unterdrückter Fluch. Aus der Abzweigung neben Finch kroch eine Gestalt in der Arbeitskombination der Flotte.
    Zwei wasserblaue Augen fixierten Finch. Dann begannen die Augen zornig zu funkeln.
    „Aha, der Musterknabe..! Mann, können Sie mich nicht wenigstens in Ruhe lassen? Warum wecken Sie mich, Finch? Wollen Sie mir mitteilen, daß Mamas Liebling gelobt worden ist?"
    Finch holte tief Luft. Dann stieß er einen resignierenden Seufzer aus.
    „Es tut mir leid, wenn ich Sie gestört haben sollte, Orsy. Ich... ich wollte Ihnen nur helfen, damit Sie schneller fertig werden. Wo steckt eigentlich Nosinsky?"
    Orsy Orson zeigte sich verblüfft.
    „Helfen wollten Sie mir...?" Er brach in schallendes Gelächter aus „Nein!" ächzte er und hielt sich den Bauch. „Nein! Der liebe Junge verzichtet auf seine sauer erworbenen Privilegien, um mir zu helfen. Sie sind wirklich ein unverbesserlicher Idealist, Finch."
    „Nun", entgegnete Finch ungehalten, „ich konnte nicht wissen, daß Sie Ihre Arbeit im Schlaf bewältigen Kosmonautenanwärter Orson! Aber wenigstens Nosinsky sollte wach sein, wenn mich nicht alles täuscht. Wo ist er?"
    Orson kratzte sich am Hinterkopf. Er gähnte ungeniert.
    „Der...? Der ist bald noch schlimmer als Sie, Finch. Wir sind zusammen in die Meßwertweiche eingestiegen. Inzwischen müßte er... Er stockte und sah Finch verblüfft an. „Nanu? Sie haben doch gerufen Finch; und er hat sich nicht darauf gemeldet?"
    Finch schüttelte den Kopf.
    „Teufel!" knurrte Leutnant Orson. „Dann ist Nosinsky längst fertig mit der Überprüfung. Er hat mich absichtlich liegen lassen, der Schuft!"
    Orson kroch hastig zurück und kam mit seinem Feldeichgerät wieder zum Vorschein.
    „Los, Mann! Stehen Sie nicht herum wie ein Ölgötze! Wie ich Nosinsky kenne, hat er längst die Erfüllung seines Auftrages gemeldet. Wenn der Erste jetzt vorbeikommt und die offene Reparaturöffnung sieht..."
    Finch begriff.
    Rückwärts kroch er den Weg zurück. Der enge Gang erlaubte kein Umdrehen. Als er die Reparaturöffnung erreicht hatte, ließ er sich einfach fallen. Orson kletterte ihm nach. Rasch blickte er sich um. Aber da war niemand, der sich für sie interessierte.
    „Das hat noch einmal geklappt", meinte Orson erleichtert. Rasch verschloß er die Öffnung.
    Sie befanden sich beide auf dem Rückweg zum Materiallager IV, als der Erste Offizier sich auf seinem Kontursitz umdrehte und in ihre Richtung blickte.
    „Wo wollen Sie hin?" rief er verwundert.
    „Zum Materiallager IV, Sir!" erwiderte Leutnant Orson rasch. „Die Eichgeräte abliefern."
    Oberstleutnant Brent Huise runzelte die Stirn und blickte auf seine Uhr.
    „Jetzt sind Sie erst fertig? Sie haben fast zwei Stunden gebraucht, Leutnant Orson. Zu meiner Zeit war das eine Sache von zwanzig Minuten."
    Leutnant Orson lief rot an.
    „Ich... ich... „, stotterte er. „Wir haben es gründlich gemacht, Sir."
    „Leutnant Orson!" brüllte Brent Huise gereizt. „Sie wollen mir doch nicht unterstellen, daß ich früher nachlässig gearbeitet hätte! Wo steckt übrigens Leutnant Nosinsky?"
    „Er ist schon vorausgegangen, Sir", antwortete Finch Eyseman, bevor Orson reagieren konnte.
    „V... verzeihung, Sir!" stammelte Orson.

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