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0254 - Die Geistersonne

Titel: 0254 - Die Geistersonne Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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daß es die nukleare Energie einer Fünf-Gigatonnen-Bombe bändigen kann. Wahrscheinlich hat es den Kernprozeß gebremst, damit ihm nichts von der freiwerdenden Energie verloren ging."
    Marshall nickte geistesabwesend. In seinem Gesicht arbeitete es.
    Dann schien er einen Entschluß gefaßt zu haben.
    „Sie machten mir vor kurzer Zeit einen gewissen Vorschlag, Cart ...", sagte er leise. „Jetzt weiß ich, daß uns nur noch diese einzige Möglichkeit bleibt.
    Wir werden Smaragd Ivernichten - mit einer Arkonbombe!"
    Die Blicke der beiden Männer kreuzten sich. Sie wußten genau, was eine Arkonbombe war. Diese Waffe, entwickelt von den alten Arkoniden vor mehr als zehntausend Erdjahren, löste einen unlöschbaren Atombrand für alle Elemente über der Ordnungszahl 10 aus. Einmal auf einem Planeten gezündet, war der Prozeß nicht mehr aufzuhalten. Er endete entweder damit, daß der betreffende Planet zu einer kurzlebigen Sonne wurde oder daß er in einer kosmischen Explosion zerplatzte.
    Es gab wenig Fälle, in denen die Gesetze des Solaren Imperiums den Einsatz dieses Massenvernichtungsmittels zuließen.
    Smaragd Iwar ein solcher Fall.
    Entscheidend war letzten Endes die Tatsache, daß es außer dem Aggressor auf Smaragd Ikein Leben gab oder jemals geben würde.
    John Marshall ging mit schweren Schritten zum Interkom und gab einen Befehl an das Waffenmagazin durch. Zehn Minuten später erschienen zwei Roboter und ein Waffenspezialist. Die Roboter trugen die tückisch funkelnde Bombe auf einer Schaumstofftrage.
    Der Telepath überzeugte sich davon, daß die Normeinstellung stimmte. Dann wandte er sich an Ras Tschubai.
    „Sie werden die Bombe nur etwa eine Sekunde halten müssen.
    Das ist, während Sie materialisieren. Dann lassen Sie sie vorsichtig zu Boden gleiten und kehren hierher zurück. Halten Sie sich nicht auf. Bringen Sie die Bombe mitten ins Ziel. Wie viel Zeit benötigen Sie dafür, Ras?"
    „Eine halbe Minute", erwiderte der Afro-Terraner tonlos.
    „Gut!" Marshall wandte sich wieder an den Waffentechniker.
    „Stellen Sie die Zündung auf eine Laufzeit von einer Minute!"
    Nachdem der Techniker seine Arbeit beendet hatte, hoben die Roboter die Bombe behutsam aus ihrem stoßfreien Lager und stellten sie auf den Boden. Ras Tschubai trat daneben und klappte den kurzen Tragegriff heraus.
    „Drücken Sie den Manuell-Zünder nieder!" befahl John Marshall.
    „Danach warten Sie eine Viertelminute - und dann: springen!"
    Der Teleporter nickte stumm. Er klappte seinen Helm nach vorn und überprüfte sorgfältig den Verschluß. Dann faßte er den Griff der Bombe mit der Rechten. Die Linke drückte den Zündstift ein.
    John Marshall glaubte, das Ticken eines Uhrwerks zu hören. Das war natürlich Einbildung. Uhrwerkzünder im Sinne dieses Wortes gab es schon lange nicht mehr.
    Cart Rudo räusperte sich. Tschubai lächelte verstehend. Es konnte einem Kommandanten schon die Kehle zuschnüren, wenn in seinem Schiff eine Arkonbombe mit laufendem Zünder stand.
    Als der Teleporter mitsamt der Bombe verschwand, atmete der Epsaler hörbar auf.
    Marshall blickte ihn sinnend an, dann bemerkte er wie beiläufig: „Beten Sie lieber, Cart! Beten Sie, daß wir von Smaragd Iloskommen, sobald dieses Monstrum von einem Lebewesen vernichtet ist. Andernfalls ginge der Weltuntergang über uns hinweg."
    Die halbe Minute schlich dahin wie ein halber Tag.
    Genau nach dieser Zeit materialisierte Tschubai in der Kommandozentrale. Mit zitternden Händen löste er seinen Helmverschluß.
    „Befehl ausgeführt, Sir. Das Ungeheuer hat mich offenbar gar nicht beachtet."
    John Marshall blickte auf den blutrot leuchtenden Strahlungsdetektor an Tschubais Raumanzug.
    „Sofort zur Dekontamination, Ras!" rief er. „Ihr Anzug hat sich ja förmlich mit Radioaktivität vollgesogen."
    Der Teleporter zuckte zusammen, klappte seinen Helm wieder zu und verschwand.
    „Man vergißt manchmal die einfachsten Sachen!" murmelte Marshall vor sich hin.
    „Achtung, Cheforter spricht!" krachte es plötzlich aus den Lautsprechern am Kartentisch. „Meßgeräte zeigen starke Energieausbrüche nuklearer Art auf der anderen Hemisphäre!"
    Der Telepath riß das Mikrophon förmlich zu sich heran.
    „Hier Marshall! Melden Sie mir, ob die Stärke der Ausbrüche zu- oder abnimmt. Ende!"
    Nach einer halben Minute lag die Antwort vor.
    Dort, wo sich das fremde Monstrum befand, breitete sich ein alles verschlingender Atombrand aus. John Marshall gab den Befehl zum

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