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0271 - Die Welt der Körperlosen

Titel: 0271 - Die Welt der Körperlosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Projektors.
    Über dem blauweiß strahlenden Projektionsgitter wogten plötzlich wallende Nebel, formten sich zu Konturen, ballten sich zusammen und wurden endlich zu einem klaren Bild.
    Eine Pflanze des Planeten wurde gezeigt, ein niedriges, auf dem Boden kriechendes Gewächs von graugrüner Farbe. Im Zeitraffertempo schossen aus den unzähligen Verästelungen schlanke, weißgelbe Schäfte empor, verdickten sich am oberen Ende und dann brachen die Knospen auf. Violette Blüten von samtigem Schimmer entfalteten sich...
    Jählings wechselte das Bild.
    Ein Gewimmel zweier unterschiedlicher Zellarten schwebte über dem Projektionsgitter. Die Lautsprecherstimme erklärte. Doch die Wissenschaftler hätten den Vorgang auch so verstanden. Sie kannten die Fortpflanzungszellen der Kriechpflanze. Und sie kannten auch die winzigen, kristallin wirkenden Stäbchen, die plötzlich zwischen den Zellen auftauchten. Jedesmal wenn eines der Stäbchen die Wanderung einer Fortpflanzungszelle berührte, bildete sich eine Verdickung aus.
    Wieder schallte die Stimme des Chefs über die Lautsprecher.
    „Dies ist Versuch Nummer 7581. Beobachten Sie bitte die typische Verdickung. Von dort aus dringen die DNS-Fäden der synthetischen Viren durch die Wandung in die Fortpflanzungszelle ein."
    Mit den befallenen Pflanzenzellen ging eine Veränderung vor. Sie teilten sich ganz normal, aber aus den spezifizierten Zellen der Kriechpflanze war etwas anderes geworden.
    „Bei diesem Versuch gelang es uns zum erstenmal", erklärte Troloks Stimme, „mit synthetischen Viren Einfluß auf die Zelle jener Pflanze zu nehmen. Die 'infizierten' Zellen betrachten die DNS-Fäden des Virus als Baumuster und reproduzieren fortan bei der Teilung nur solche Zellen, die mit dem Baumuster des Virus identisch sind."
    Das Bild wechselte erneut.
    Es zeigte ein riesiges Versuchsgelände im Freien. Der gerodete Boden dampfte noch von der Nässe des letzten Wolkenbruchs. Von Kriechpflanzen war nichts zu sehen - dennoch schossen im Zeitraffertempo plötzlich die typischen weißgelben Schäfte aus dem Boden und entfalteten ihre violetten Blüten.
    Über dem Projektionsgitter zuckten Blitze auf, dann beruhigte sich die dreidimensionale Projektion wieder. Doch das Bild hatte sie geändert. In verkleinertem Maßstab zeigte es das Ergebnis einer Impulswellentastung. Tausende starker, fast metallisch blinkender Wurzeladern durchzogen den Boden unter dem Versuchsgelände. Die Wurzeln mündeten an einer Seite in den flimmernden Feldleitern eines Atomaggregats, auf der gegenüberliegenden Seite in ein Miniatur-Abstrahlgitter.
    Ein Raunen ging durch die Menge der versammelten Wissenschaftler, als das Atomaggregat zu arbeiten begann und seine Energie in die Wurzeladern schickte. Sekunden darauf lohte blauweißes Feuer aus den Miniaturtürmen des Abstrahlgitters.
    Die Projektion erlosch.
    Schwerfällig entstieg Trolok der Sitzschale und begab sich wieder zum Podium hinab.
    Er ließ seine Blicke über die Forschungsgruppenleiter wandern. Die blitzenden Augen in den breitflächigen Gesichtern verriet ihm: Sie hatten verstanden. Es bedurfte keiner zusätzlichen Erklärung mehr. Der Anfang war gemacht. Von nun an war es nur noch eine Frage der Zeit, wann der Augenblick der Rache kam.
    Trolok wußte, diesen Tag würde er nicht mehr erleben. Aber er hatte heute eine Schranke durchbrochen, die bislang als unüberwindlich galt; Pflanzen die Funktion von Maschinen zu geben, die sich selbst reproduzierten.
    Zum erstenmal seit vielen Jahren lächelte Trolok, als der Schluß der alten Formel verklang: „... alles ist veränderlich...!"
     
     
     
    1.
     
    Wie immer sickerten die Erinnerungen nur zaghaft tröpfelnd in sein Bewußtsein. Aus der traumlosen Schwärze des therapeutischen Tiefschlafs stiegen die ersten lichterfüllten Konturen empor: Gesichter von Freunden, Vorgesetzten und Untergebenen - und das Gesicht von Yezo seiner Frau und der Präsidentin des Planeten Oxtorne...
    Der seelische Schmerz beschleunigte den Vorgang des Erwachens.
    Wie lange waren sie nun schon getrennt - Yezo und er...? Getrennt durch Zeit und Raum und...
    Oberleutnant Omar Hawk schlug die Augen auf. Durch die transparente Hülle des Atemhelms blickte er auf die gallertartige fleischfarbene Masse, die ihn umhüllte. Allmählich wich das Gefühl der Taubheit aus den Gliedern.
    Omar entsann sich wieder, warum er hier lag, in einem Bioplasmatank der Bordklinik. Vor fast zwei Monaten hatte man ihn zum erstenmal in den

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