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0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs

Titel: 0275 - Der Fluch des Ägyptergrabs Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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in seltsamen Verkrümmungen bog, um so mehr schlangen sich die Binden um den tobenden Körper der Mumie. Kein Laut kam aus dem schwarzen Maul mit dem gelben Gebiß. Nur aus den Augen sprühte die Bosheit. Doch wie Fesseln legten sich die Binden wieder um seinen Körper. Fesseln, die er nicht sprengen konnte.
    Ohne die Melodie abzubrechen, sah Professor Zamorra, daß auch Tinas halbnackter Körper durch die Deckenöffnung oberhalb des Sarkophags gezerrt wurde. Michael Ullich nahm sich nicht die Zeit zu einer besonderen Begrüßungszeremonie, die er sonst nie ausließ, wenn seine Freundin ihm in solcher Bekleidung gegenübertrat.
    So schnell es ging, ließen sie das Seil wieder hinab. Einen Augenblick spürten sie, wie sich Professor Zamorra den Strick um den Leib schlang. Dann ein kurzer Ruck – mit aller Kraft zogen die beiden Freunde an. Schlagartig verstummte Zamorras Pfeifen – keuchende Geräusche kamen aus dem Schacht.
    Eine halbe Minute später hoben sie gemeinsam den Meister des Übersinnlichen aus dem unterirdischen Gefängnis.
    »Soll ich das Seil noch mal runterlassen?« fragte Carsten Möbius spitzbübisch. »Der Herr da unten könnte sich ansonsten langweilen…!«
    »Untersteh dich…!« drohte Professor Zamorra. »Und komm niemals auf den Gedanken, dieses Grab, das du damals nach unserem ersten Abenteuer vermauert hast, wieder zu öffnen. Laß den Priester Nefru da unten umgehen, bis sich das Schicksal seiner erbarmt!«
    »Oder bis Amun-Re vernichtet ist!« knirschte Michael Ullich.
    ***
    »War Helena wenigstens hübsch?« fragte Michael Ullich, während sie dem Punkt zueilten, von dem sie in ihre Eigenzeit zurückspringen konnten.
    »Eine alternde Frau!« sagte Sandra Jamis unschuldig. »Aber damals, als der Kampf um Troja tobte, muß sie sehr schön gewesen sein!«
    »Na, wenn ich bedenke, daß uns der unglückliche Diomedes vorausgesagt hat, daß wir dereinst beim trojanischen Krieg dabeiwaren…!« warf Carsten Möbius ein.
    »Untersteh dich, dann mit Helena anzufangen!« knirschte Tina Berner böse. »Ah, sie hat mich geschlagen. Doch nun ist sie tot. Und ich will weg von hier. In die Zivilisation. Wie ich hier rumlaufe. Hättet ihr wenigstens vernünftige Kleider besorgt…!«
    »Es war nichts Besseres da als die Minikleider, die von den Kretern unter der Rüstung getragen wurden!« grinste Ullich. »Was werden die staunen, wenn sie erwachen und ohne Hemdchen rumlaufen. Und dir, meine liebe Tina, steht so ein Miniröckchen ganz vorzüglich!«
    »Ich mag so was nicht! Ich bin kein Sexobjekt!« fauchte Tina Berner erbost. Als Jedi-Ritter bevorzugte sie Hosen, die ihre weiblichen Reize zwar zur Geltung kommen ließen, jedoch nicht überbetonten …
    »Wenn wir in unserer Eigenzeit sind, wirst du gekleidet sein, wie es einem Mädchen von deiner Schönheit zusteht!« erklärte Carsten Möbius. Und Michael Ullich zeigte sein breitestes Grinsen, als er verstand.
    »Hier … Hier ist die Stelle!« wies Professor Zamorra auf den Boden. »Hier kommen wir zurück. Micha und Carsten, gebt mir die Hände – Tina und Sandra, umklammert meine Füße, und denkt an nichts … An gar nichts!«
    Für einen Moment konzentrierte sich der Meister des Übersinnlichen auf Merlins Ring. Dann öffneten sich seine Lippen.
    » Analh natrac’h – ut vas bethat – doc’h nyell yen’ ve! « klang der Machtspruch des großen Druidenkönigs von Avalon auf. Für einen Sekundenbruchteil flirrte die Luft, und die Konturen verschwanden. Dann konnten sie die Landschaft mit einigen Veränderungen wiedererkennen.
    Sie waren heimgekehrt ins zwanzigste Jahrhundert.
    »Wie gesagt, ihr seid gekleidet, wie Mädchen von eurer Schönheit gekleidet sein sollten!« grinste Carsten Möbius und betrachtete Sandras wohlgeformten Körper ausgiebig, weil das Girl immer besonders zugeknöpft herumlief. »Da man aus der Vergangenheit nichts mit hierherbringen kann, ist alles drübengeblieben!«
    »Aber auch dein Lendenschurz!« stellte Tina kalt fest. »Und wie stellt ihr euch das jetzt vor? Sollen wir wie Adam und Eva in die Zivilisation zurückkehren? Das dürfte einen schönen Volksauflauf geben!«
    »Aber Tina!« schüttelte Carsten den Kopf. »Du weißt doch, daß ich in allen Fällen vorsorge. Sieh mal, was ich hier habe!«
    Mit schnellen Schritten ging er hinter einen Felsen und zerrte einen großen Koffer hervor.
    »Gut, daß den keiner geklaut hat!« stieß er erleichtert hervor. Dann öffnete er klickend die

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