Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0287 - Herrscher über tausend Geister

0287 - Herrscher über tausend Geister

Titel: 0287 - Herrscher über tausend Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
Vom Netzwerk:
da!« Und im gleichen Moment trat der Knochenmann als erster auf den Gehsteig hinaus und warf damit Zamorras Pläne restlos über den Haufen.
    »Packt ihn euch! Macht ihn fertig!« befahl der Knochenmann.
    »Jetzt!« schrie Zamorra und warf sich zu Boden. Dennoch war er nicht schnell genug. Die Kugel aus der Revolvermündung des Mannes, der hinter dem Skelett stand, traf!
    ***
    Als sie Zamorra laut »Jetzt« rufen hörte, stieß Nicole die Tür nach innen auf und sprang in das Haus, den Revolver in der Faust. Leichter Zug mit dem Daumen ließ den Hammer zurückschnappen und einrasten. Nicole hastete durch einen schmalen Gang und erreichte die nächste Tür. Da krachte vorn ein Schuß.
    Nicoles Stiefel stieß die Tür auf.
    Sie sah, wie sich der Römer, ein Mann dieser Zeit und ein Gelbhäutiger mit nacktem Oberkörper vor der Tür drängelten. Der Zeitgenosse repetierte gerade ein Winchestergewehr durch.
    »Waffen weg, Hände hoch und langsam umdrehen«, befahl Nicole.
    »Oder ihr seid tot!«
    Der Mongole fuhr herum. Nicole sah einen langen Kampfstab in seinen Händen, und sie machte nicht den Fehler, diese so primitiv aussehende Waffe zu unterschätzen. »Das gilt auch für dich«, rief sie dem Mongolen zu.
    Der Gewehrschütze warf sich zur Seite. Jetzt sah Nicole hinter den drei Männern draußen auf dem Gehsteig ein Skelett! Mehr erkannte sie nicht, weil der Mann mit der Winchester schoß. Sie duckte sich und feuerte zurück. Überlaut krachte der Revolver. Der Schuß stieß den Gewehrmann gegen die Wand. Im gleichen Moment wirbelte der Stab des Mongolen durch die Luft, kreiste dabei wie ein Hubschrauberpropeller und traf Nicoles Schultern, einmal rechts und einmal links. Sie fühlte, wie eine Schmerzwelle durch ihre Arme schoß und diese taub werden wollten. Der Mongole packte den Römer und schleuderte ihn auf Nicole zu. Tanista begriff sofort, was von ihm verlangt wurde, und noch ehe Nicole wieder Gefühl in die Arme bekam, saß Tanistas Kurzschwert vor ihrer Kehle.
    »Centurio, du bist wahnsinnig! Was versprichst du dir davon?« keuchte sie.
    Tanista antwortete nicht. Er schien eine Marionette zu sein. Nicole fragte sich bange, was draußen geschah. War Zamorra es gewesen, der geschossen hatte? Und wie wurde er mit dem Skelett-Krieger fertig? Der Mongole huschte nach draußen. Der Mann mit dem Gewehr folgte ihm, eine Hand gegen die verletzte Schulter pressend. Einerseits war Nicole froh, daß sie ihn nicht getötet hatte, andererseits aber hatte sie die linke Schulter erwischt, die falsche!
    Die Lähmung ihrer Arme ließ nach. Sie senkte den Blick. Der Römer deutete es als Zeichen der Aufgabe und ließ sich täuschen. Nicoles Bein zuckte überraschend hoch, die Stiefelspitze traf. Marcus Servius Tanista knickte ein, stürzte und wälzte sich verkrümmt und japsend am Boden.
    Nicole bückte sich, hob den Revolver wieder auf und stürmte zur Saloontür.
    Um Tanista brauchte sie sich die nächsten drei, vier Minuten nicht zu kümmern. Der Römer hatte mit sich selbst genug zu tun.
    In der Tür blieb Nicole stehen.
    Ihr Blick suchte Zamorra – und fand ihn nicht
    ***
    Die Gewehrkugel wirbelte Zamorra herum, noch während er sich fallen ließ, und nagelte ihn förmlich auf den Boden. Sekundenlang blieb er bewegungslos liegen, rang um Atem. Glühender Schmerz ging von seiner rechten Seite aus. Er brauchte über zehn Sekunden, um zu begreifen, daß er sich nur einen Streifschuß eingefangen hatte.
    Drinnen im Saloon knallte es auch.
    Nicole! dachte er. Hoffentlich schafft sie es, mir die Kerle so lange vom Leib zu halten, bis ich mit dem Skelett fertig bin…
    Das Amulett vor seiner Brust glühte. Er versuchte sich darauf zu konzentrieren und ihm einen Angriffsbefehl zu geben. Aber er schaffte es nicht. Der Schmerz an seiner Seite störte ihn. Vielleicht hatte die Kugel eine Rippe angekratzt… Er wußte es nicht, und er nahm sich auch nicht die Zeit, nachzusehen.
    Als er glaubte, sich von dem Trefferschock einigermaßen erholt zu haben, rollte er sich herum und sprang hoch, den Revolver immer noch in der Faust. Er erschrak. Der Skelett-Krieger stand schon ziemlich nah und bewegte sich auf Zamorra zu. Der Parapsychologe wußte, wie stark diese Knochenmänner waren. Mit reiner Körperkraft waren sie nicht zu besiegen. Der Revolver nützte auch nichts, weil man einen Toten normalerweise nicht erschießen kann. Ja, wenn er geweihte Silberkugeln im Lauf hätte…
    Er sah den Mongolen mit der eigenartigen

Weitere Kostenlose Bücher