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030 - Die zweite Realität

030 - Die zweite Realität

Titel: 030 - Die zweite Realität Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael J. Parrish
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auch so einfach - es war ein abgekartetes Spiel!«
    »Nein, ich…«, unternahm der Gelehrte einen Versuch sich zu verteidigen, ließ es dann aber bleiben.
    »Gratuliere, Commander«, knurrte er. »Sie sind sehr scharfsinnig - ich hätte nicht gedacht, dass Sie so schnell darauf kommen. Aber nun ist es zu spät, um sich darüber noch Gedanken zu machen. Sie haben sich entschieden und die Seiten gewechselt. Es gibt kein Zurück mehr. Johnson - erinnern Sie Mr. Drax daran, dass er auf unserer Seite steht…«
    ***
    Zum ersten Mal reagierte der Koloss, der Matt gegenüber saß, griff in einer fließenden Bewegung unter sein Jackett, um seine Waffe zu zücken. Dies war der Moment, in dem Matt explodierte. Er war nicht aus seiner Arrestzelle geflohen, um nun erneut festgesetzt zu werden. Die vielen Monate harten Überlebenskampfes, die hinter ihm lagen, hatten seine Muskeln und seine Instinkte gestählt. Er hatte einen untrüglichen Sinn dafür entwickelt, wann es Zeit wurde zu handeln - und dieser Sinn schlug nun Alarm. Mit atemberaubender Wucht schnellte Matts rechter Fuß in die Höhe, traf den Hünen am Kinn, als der sich gerade erhob. Es gab ein hässliches Knacken. Der Kehle des Kolosses entrang sich ein wütendes Knurren. Der Mann wurde nach hinten geschleudert und fiel in seinen Sitz zurück, worauf der Van bedenklich ins Wanken geriet. Matt hörte die Reifen des Wagens quietschen, während der Fahrer ihn hektisch wieder unter Kontrolle zu bringen versuchte.
    »Verdammt, Johnson«, gellte Smythes Befehl.
    »Stellen Sie ihn ruhig…!«
    Der Koloss spuckte Blut und zwei Zähne, raffte sich wieder hoch und wollte sich mit einem wütenden Grunzen auf Matt werfen - doch der war schneller. Blitzartig wich er dem Kleiderschrank aus. Matts Rechte ballte sich zur Faust und zuckte empor, senkte sich in die Magengrube seines verblüfften Gegners. Eine Gerade, die er nachschickte, explodierte an der Schläfe des Hünen, fegte die Sonnenbrille aus seinem Gesicht - Matthew blickte in ein paar starr vor sich hin blickender Augen, deren leerer Ausdruck ihn erschreckte.
    »Shit«, knurrte er, »was für eine miese Vorstellung ist das hier…?« Die zu mörderischen Fäusten geball- ten Hände des Agenten flogen heran. Matt duckte sich und wich ihnen aus, setzte dann nach vorn. Die Bewegungen seines Gegners auspendelnd wie ein Preisboxer, unterlief er die Fäuste des Hünen, griff unter dessen Jackett und bekam die Waffe zu fassen. Mit einem Ruck riss er sie heraus - eine Beretta 98 G, Matts bevorzugtes Modell… Im Bruchteil eines Augenblicks hatte Matt die Pistole entsichert, zielte zuerst auf den Hünen, der in seiner Bewegung gefror, dann auf Smythe. »Anhalten!«, verlangte er lautstark.
    »Los, Professor! Geben Sie Anweisung, den Wagen sofort anzuhalten. Ich habe es mir anders überlegt. Ich steige aus!«
    »Sie haben eingewilligt«, brachte Smythe kopfschüttelnd in Erinnerung. »Wissen Sie noch? Wir haben es per Handschlag besiegelt, Commander. Es gibt kein Zurück mehr für Sie.« »Anhalten!«,
    verlangte Matt noch einmal. »Bringen Sie die verdammte Kiste zum Stehen, oder…«
    »Oder was?« Smythe widmete ihm einen mitleidigen Blick.
    »Wollen Sie Agent Johnson erschießen? Einen wehrlosen Mann? Oder etwa mich? Oder den Fahrer? Zu einer solchen Tat wären Sie nicht fähig, Commander, das wissen Sie. Ihr psychologisches Profil hat das eindeutig bestätigt…« Smythe begann zu lachen - ein überhebliches, arrogantes Lachen, das Matt auf die Nerven ging.
    Der Commander biss sich auf die Lippen, stieß eine lautlose Verwünschung aus. Das Dumme war, dass Smythe Recht hatte - er hätte lieber jeden Widerstand aufgegeben, als einen wehrlosen Mann kaltblütig über den Haufen zu schießen. Johnson gab ein Knurren von sich und nutzte die Gunst der Stunde. Wankend erhob er sich, um sich erneut auf Matt zu stürzen, der im hinteren Teil des Wagens stand - und einen verzweifelten Entschluss fasste.
    Er wusste nicht, was genau Smythe im Schilde führte und weshalb er ihn belogen hatte. Nur eines wusste er - er musste schnellstens hier raus! Schnell wie ein Kreisel wirbelte Matt herum, riss die Beretta in Anschlag und feuerte auf das Schloss der Hecktüre. Die Waffe bellte zwei Mal auf, Projektile jagten aus dem Lauf und schlugen in das Schloss. Mit metallischem Klang schlugen die Kugeln ein, Funken stoben - und im nächsten Moment schwangen die beiden Türhälften auf. Kühle Nachtluft fegte ins Innere des Lieferwagens. Matt

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