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0300 - Die Dynastie der Ewigen

0300 - Die Dynastie der Ewigen

Titel: 0300 - Die Dynastie der Ewigen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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winziger bläulich glühender Punkt entstand.
    Ein Dhyarra-Kristall…
    ***
    Professor Zamorra drehte den blaufunkelnden Kristall leicht zwischen den Fingern. »Ein Dhyarra-Kristall zweiter Ordnung«, murmelte er nachdenklich. Der Kristall funkelte im Sonnenlicht und warf schillernde Lichtreflexe über das Wasser des Swimming-pools wie ein Prisma. Zamorra wußte selbst nicht so genau, warum er den Kristall aus dem Safe seines Arbeitszimmer geholt hatte. Er hatte einfach einer Laune nachgegeben und betrachtete jetzt das bunte Farbenspiel. Die Lichtflecken tanzten wild auf dem Wasser, das Nicole Duval, seine Gefährtin, gewaltig durcheinanderquirlte.
    Die Glasüberdachung des Pools, der den krönenden Abschluß des Fitneß-Centers bildete, war zurückgefahren worden; der Pool lag völlig frei. Zamorra und Nicole genossen die Ruhe. Zu sehr hatten sich die Ereignisse in der letzten Zeit überstürzt. Die Entschärfung der magischen Bombe in Höllen-Tiefen und die Befreiung der von Asmodis gefangengehaltenen Peters-Zwillinge… das lebende Haus in Irland, dessen Bezwingung Zamorra von Nicole den scherzhaften Titel »Hausmeister des Übersinnlichen« eingebracht hatte… das Abenteuer mit dem unter den Wassern Venedigs erwachenden Schleimungeheuer des Amun-Re… Um so mehr genossen sie beide jetzt die Tage der Ruhe im Château Montagne. Zamorra faßte nicht einmal den Schreibkram an. Berge von Post stapelten sich. Aber weder er noch Nicole, die offiziell als seine Sekretärin fungierte, kümmerten sich darum. Sie brauchten ein wenig Ruhe. Daß die Sonne schien und ein warmes Sommerklima schuf, kam ihnen nur gelegen.
    Zamorra hatte es sich am Rand des Pools im Liegestuhl bequem gemacht und ließ sich von der Sonne bräunen. Vor einer Stunde hatte er sich noch an den Geräten des Fitneß-Centers ausgetobt, geduscht und gab sich jetzt dem süßen Nichtstun hin.
    Nicole schwamm an den Rand, kletterte aus dem Pool und kam naß und nackt zu ihm, beugte sich herab und küßte seine Stirn. »Willst du nicht auch ein paar Runden drehen? Das trainiert den Bierbauch weg…«
    Zamorra schnappte nach Luft und sah unwillkürlich an sich herunter. »Bierbauch? Ich? Bist du irre?«
    Er hatte nie einen besessen. Die ständigen Abenteuer sorgten schon dafür, daß er kein Gramm überflüssiges Fett ansetzte. Nicole erging es da ebenso. »Na warte«, drohte der Meister des Übersinnlichen. Er sprang auf, aber Nicole wich schon vor ihm zurück. »Fang mich«, forderte sie und verschwand mit einem wilden Sprung wieder im Wasser. Es spritzte bis zu Zamorra empor.
    Aber Zamorra kam nicht dazu, seiner aufregend schönen Gefährtin zu folgen und ihr zu zeigen, wer im Château die Hosen nicht anhatte.
    Das Farbenspiel, das der Dhyarra-Kristall warf, veränderte sich.
    Blutrot war das Licht, das der Zauberstein jetzt abstrahlte! Ein Rot, das im krassen Gegensatz zur noch vorhandenen Blaufärbung des Kristalls stand!
    Zamorra schluckte heftig. Da stimmte etwas nicht. Dhyarra-Kristalle wurden niemals von allein aktiv. Sie mußten von außen in Aktion gebracht werden.
    »He, was hast du?« rief Nicole überrascht.
    »Da ist etwas mit dem Dhyarra«, sagte er rauh.
    Nicole kam wieder aus dem Becken und trat neben ihn. Auch sie hob verblüfft die Brauen. »Das gibt’s doch nicht! Was hat das zu bedeuten?«
    Zamorra streckte vorsichtig die Hand aus und berührte den Kristall, der auf dem kleinen Rolltisch stand. Der Kristall fühlte sich normal an, wie durch Sonne erwärmtes Glas. Aber immer intensiver wurde das Rotlicht.
    »Den manipuliert doch einer«, stieß Nicole hervor. »Aber wer?«
    Es gab nur eine Handvoll Menschen auf der Welt, die in der Lage war, einen Dhyarra-Kristall zu benutzen, und noch weniger wußten, daß es diese Zaubersteine überhaupt gab. Daß ein Dämon sich des Kristalls bediente, schied aus. Die magische Abschirmung des Châteaus war perfekt. Da kam nicht einmal der Fürst der Finsternis persönlich hindurch.
    Aber wer konnte es dann sein?
    Ted Ewigk, der zweite Zamorra bekannte Besitzer eines Kristalls? Aber der hatte doch seinen eigenen Superstein. Und vor allem hätte er sich zuerst einmal höflich zum Besuch angemeldet. Der schied also auch aus.
    Ein unbekannter Kristallträger? Oder einer, der über entsprechende Fähigkeiten verfügte und diesen Kristall aus der Ferne an sich bringen wollte?
    Mit Dhyarra war fast alles möglich -entsprechend ihrer Stärke. Es gab verschiedene Klassen. Die schwächsten Kristalle waren erster

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