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0307 - Die Macht der Gläsernen

Titel: 0307 - Die Macht der Gläsernen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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innere Verletzungen eingestellt hatten. Hestinger blutete seit einigen Minuten aus Nase und Ohren.
    Mungu glaubte, ersticken zu müssen, und Tunither kämpfte mit fast unerträglichen Schmerzen.
    Die Jet flog im freien Fall auf ein unbekanntes Ziel zu. Dabei drehte sie sich gleichzeitig um zwei Achsen.
    „Ruhe!" sagte der I. O. ein drittes Mal, diesmal aber gedämpft.
    Hain Mungu, der Mann mit dem linksseitig biochirurgisch reparierten Gesicht stellte sein Krächzen ein Das gigantische Leuchtband der nahen Milchstraße schien in die Klarsichtkanzel auf dem Oberteil des durchlöcherten und aufgerissenen Diskusrumpfes hineinschweben zu wollen. Bei jeder Drehung des Schiffskörpers ging die Galaxis an einem fiktiven Horizont auf und gleich danach wieder unter.
    Pen Tunither achtete nicht auf das grandiose Schauspiel. Er lauschte auf das seltsame Geräusch, das aus Hestingers Brusttasche zu kommen schien.
    Es läutete erneut.
    „Was ist das denn?" erregte sich Tunither. „Hestinger, zum Teufel wachen Sie auf. Was haben Sie in Ihrer Außentasche?"
    Hestinger richtete sich auf. Er lag lang ausgestreckt über dem im Boden eingelassenen Maschinenhauptschott und versuchte, einige Risse mit selbsthärtendem Dichtmaterial aus der Notausrüstung zu verschließen.
    „In der Tasche? Ich - oh, natürlich ein Visiphon. Warum?"
    „Warum? Weil es in Ihrer Tasche klingelt, Sie Sumpfaffe", brüllte der Erste cholerisch. „Geben Sie das Gerät her. Jemand ruft uns an. Da, schon wieder."
    „Jemand ruft uns an?" Hestinger lächelte ungläubig. Mit Verlaub, Sir - Sie spinnen! Ein Taschen-Visiphon, arbeitet bekanntlich mit ultrakurzen Wellen, und die sind nun einmal nicht schneller als das Licht. Ein Anruf könnte bestenfalls von der OMASO kommen.
    Den jedoch zu beantworten möchte ich lieber vermeiden."
    Tunither stürzte sich mit einem Hechtsprung auf den schlanken Sergeanten, wirbelte ihn mit einem harten Griff auf den Rücken und riß den Magnetverschluß der Außentasche auf.
    Hestinger stöhnte. „Verdammt, ich habe schon genug blaue Flecken. Hören Sie doch mit dem Unsinn auf, Sir. Die Beeinflußten wollen uns einfangen; kontrollieren, ob wir noch leben. Vielleicht weiß jemand, daß ich als gewissenhafter Jünger der Ultra-Hochfrequenztechnik stets ein Taschengerät einstecken habe. Das hat seine Vorteile."
    Tunither dachte nicht daran, die Beschwörungen des Sergeanten zu beachten. Er zerrte das Gerät aus der Tasche und drückte den Empfangsschalter nieder. Auf dem winzigen Bildschirm zeichneten sich einige verwaschene Linien ab. Der Ton kam sofort.
    „... melden Sie sich. Ich wiederhole: Lordadmiral Atlan, Chef der Morgenrotflotte, ruft Funksergeant Hestinger. Wir haben Ihren SOS-Ruf empfangen und stehen mit einem Spezialschiff nur zehn Kilometer Backbord querab. Melden Sie sich. Ihre Jet ist schwer beschädigt. Hestinger melden...!"
    Der Bildschirm flimmerte immer noch. Hestinger hatte sich verfärbt. „Sir, hören Sie auf mich! Das ist ein Trick; ein schmutziger Trick, um festzustellen, ob wir noch leben.
    Der Ruf kommt von der OMASO. Die können sich ausrechnen, daß unser hochempfindlicher Hypersender ausgefallen ist. Es gibt genug Leute die wissen, daß ich immer ein Taschengerät bei mir habe. Hören Sie auf, antworten Sie nicht!"
    Das letzte Wort schrie er in erwachender Panik. Tunither stieß ihn zurück. Das Gesicht des untersetzten Mannes war plötzlich hart geworden. „Meine Sache, Hestinger. Ich riskiere es. Wollen Sie in dem brennenden, antriebslosen Wrack schön langsam braten? Atlan kann tatsächlich in der Nähe sein. Ich kenne seine Stimme. Er könnte es sein. Bleiben Sie liegen, Hestinger! Das Bild wird soeben klar." Hain Mungu sagte kein Wort. Ihm war alles gleichgültig geworden. Hestinger sah sich wie gehetzt um. Er wagte es aber nicht, den bärenstarken Tunither anzugreifen.
    Tunither begann plötzlich zu schluchzen. Da schob sich Hestinger mit Knien und Ellenbogen zu dem Ersten Offizier hinüber und blickte auf das deutlich gewordene Bild. Atlans markantes Gesicht war einwandfrei zu erkennen.
    „... Chef USO ruft Funksergeant Hestinger. Melden Sie sich. Wir...!"
    „Tunither spricht", rief der I. O. in das Mikrophon, „Sir, Oberstleutnant Pen Tunither, Erster Offizier der OMASO, spricht.
    Hören Sie mich?"
    Die Verbindung war einwandfrei. Atlan meldete sich sofort.
    „Nur mit der Ruhe, Mr. Tunither. Sie sind gerettet. Wer ist noch bei Ihnen? Machen Sie es kurz. Jetzt nur die wichtigsten

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