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0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

0312 - Die Totenmaske aus Atlantis

Titel: 0312 - Die Totenmaske aus Atlantis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ebenso.
    Als ich nun den Kopf drehte und von dem feurigen Oval zurückdrängte, stellte ich fest, daß sich einiges verändert hatte.
    Zwei vorhin besetzte Schlingen waren leer. Und nur noch Wikkas Gesicht schaute aus dem Flammenkreis.
    Ich zuckte zurück, ging bis an den hinteren Rand des Podestes, wo sich Jane Collins in diesem Augenblick erhob, an ihren Hals faßte und sich darüber wunderte, daß sie freigekommen war.
    »Das kannst du Suko verdanken!« zischte ich ihr zu, bevor ich mich auf Arkonada konzentrierte.
    Der hatte natürlich bemerkt, wie grundlegend sich die Situation verändert hatte. Das Gesicht über uns nahm einen noch böseren Ausdruck an, wenn man davon überhaupt sprechen konnte. Er öffnete sein Maul. Ein wütendes Fauchen schwang uns entgegen, und mit wahrer Stentorstimme brüllte er uns die Worte entgegen.
    »Ihr habt es tatsächlich gewagt und euch gegen mich gestellt?«
    »Das siehst du ja!« schrie Kara zurück, während sie gleichzeitig ihr Schwert zog. Die Schöne aus dem Totenreich war bereit, den Kampf gegen den übermächtigen Gegner aufzunehmen. In ihren Augen funkelte der eiserne Wille, die Lippen waren fest zusammengepreßt.
    Scharf und kantig traten die Wangenknochen hervor. Sie stand breitbeinig auf dem Fleck, bereit, alles zu verteidigen.
    Ich kümmerte mich nicht um sie, denn als einziger bewegte ich mich in diesen Augenblicken.
    Chandler raffte sich soeben auf. Er hielt sich den Hals, der Blick zeigte Überraschung und Unverständnis, während ich ihn fragte: »Sind Sie okay?«
    »Ja, ja, aber…«
    »Kein aber. Kommen Sie und bleiben Sie in meiner Nähe. Und du auch, Jane!«
    Die ehemalige Detektivin gab keine Antwort. Sie starrte auf Wikkas Rücken.
    Die Oberhexe hing nach wie vor in der feurigen Schlinge. Ich konnte Suko verstehen, daß er sie nicht befreit hatte. Wikka hatte zuviel Schuld auf sich geladen, für die sie jetzt büßen sollte.
    Und sie versuchte es. »Arkonada!« wollte sie wahrscheinlich schreien, aber es drang nur ein Krächzen über ihre Lippen. »Arkonada. Jetzt siehst du, wer deine wahren Feinde sind. Nicht ich bin es, sondern die anderen. Laß mich frei, nimm diese verdammte Schlinge weg, dann werden wir gemeinsam kämpfen.«
    »Nein!« brüllte der Dämon, »du wirst hängen!«
    »Ich…« Wikkas Schrei verstummte in einem Gurgeln. Arkonada hatte sich entschieden, und er setzte seine Magie ein, die alle Zeiten überstanden hatte.
    Sie war stark, so stark, daß Wikka ihr nichts entgegenzusetzen hatte.
    Vor unseren weit aufgerissenen Augen vollendete Arkonada seine Rache und sorgte dafür, daß der Name Wikka endgültig ausgelöscht wurde.
    Sie starb.
    Und wir mußten zuschauen. So erlebten wir in den nächsten Sekunden das Schicksal, das uns ebenfalls zugedacht worden war.
    Die Schlinge bewegte sich. Sie ruckte in diesen Augenblicken an und riß Wikka vom Boden hoch.
    Im selben Augenblick breiteten sich die Flammen der Schlinge aus.
    Wikka wurde nicht stranguliert, Arkonada machte es schneller und sicherer. Er verbrannte sie.
    Im Nu sahen wir an der Stelle, wo Wikka in der Schlinge hing, eine magische Feuerwand. Sie fauchte, loderte und puffte, war klar, fast durchsichtig, und wir sahen, wie sich der Körper der Hexe vor unseren Augen zusammenzog und immer kleiner wurde, denn die Hitze preßte ihm die Flüssigkeit aus den Zellen.
    Als die Flamme verlosch, hing Wikka noch immer in der Schlinge, die ihren feurigen Schein verloren hatte.
    Schon vor ihrem Tod hatte sie nicht mehr so ausgesehen wie früher.
    Ihr Gesicht und ihr Körper waren schwarz gewesen, der Hexenstein hatte dafür gesorgt. Nun war sie noch immer schwarz, aber die Beine hingen in halber Höhe über dem Boden, so stark war ihr Körper geschrumpft.
    In der Schlinge pendelte keine normal große Hexe Wikka mehr, sondern eine Mumie.
    Und die verging auch. Sie bestand praktisch nur aus leichten Aschestoffen. Als die Schlinge schaukelte, rutschte der Kopf heraus und fiel zusammen mit dem Körper auf den Boden des Gerüsts.
    Den Aufschlag hörten wir alle. Er klang zudem unnatürlich laut in der erwartungsvollen Stille. Kaum hatte der Körper die Holzbohlen berührt, da fiel er auseinander.
    Zurück blieb schwarzer Staub, oder dunkle Asche, die zudem noch etwas fettig glänzte.
    Das war einmal Wikka gewesen.
    Wir alle hatten sie irgendwie gekannt. Vielleicht Jane Collins am besten. Auch Suko und ich hatten oft genug mit ihr zu tun gehabt, nur Chandler war in gewisser Hinsicht ein Neuling, hatte

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