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0329 - Astaroths Höllenbote

0329 - Astaroths Höllenbote

Titel: 0329 - Astaroths Höllenbote Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rolf Michael
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förmlich als Double an, wenn er seine Muskeln nicht zusehr betonte.
    Carsten dagegen sollte Pete Morris bei gefährlichen Szenen vertreten, der als »Chronos« den bösen Gegenspieler der Tigerin darstellt und am Ende in einem wilden Schwertkampf mit dem »Schwert der Macht« vernichtet wird.
    Während Pete Morris ein schweigsamer Mann war, der die Dreißig längst überschritten hatte und dem es darauf ankam, daß die Dreharbeiten bald beendet wurden und er zurück zu seiner Familie konnte, war Dave Connors einer von den Typen, die man als Angeber und Aufschneider bezeichnen kann. Großsprecherisch wie er sich auf der Party gab, mußte jeder annehmen, den tollsten Typen der Vereinigten Staaten vor sich zu haben.
    »Ein Operettenheld!« wie Carsten Möbius bissig bemerkte.
    Und in dieser Pose umarmte er jetzt zum großen Herzzerbrechen des Carsten Möbius Corinna Bowers. Nur eins ließ den Millionenerben aus Frankfurt dabei ruhig bleiben. Das Drehbuch sah vor, daß am Schluß dieser Einstellung sich ein geflügeltes Dämonenwesen herabsenken sollte, das den Helden in die Lüfte entführte. Im Buch war das dann der Grund, warum Chris, die Tigerin, sich auf den Weg machte, um die Macht des Zauberers Chronos zu brechen und »Lival, den Nacht-Prinzen« aus den Verliesen zu befreien, in denen er schmachtete. Eine Reise durch eine gefährliche Fantasy-Welt, die ihren Höhepunkt im Kampf gegen einen grausigen Drachen hatte, der den Weg zur Burg des Cronos sperrte.
    »Hoffentlich kommt der Dämon bald. Wenn er sie noch lange so weiter küßt, dann raste ich aus!« dachte Möbius, der sich immer wieder einreden mußte, nichts für Corinna Bowers zu empfinden.
    Daß er sich dabei belog, war ihm nur zu bewußt. Carsten Möbius verliebte sich ziemlich oft – und dann meistens sehr unglücklich. Er hatte nicht die lockere Art seines Freundes Michael Ullich, der jede Liebesbeziehung mit dem Feuer des Augenblicks genoß, ansonsten die ganze Angelegenheit aber nicht so eng sah und jedes Verhältnis rasch löste, wenn es für ihn langweilig wurde.
    Michael Ullich dagegen kombinierte, wie man jetzt einen Dämon landen lassen konnte. Es waren überhaupt keine Apparaturen aufgebaut, um hier mit einem komplizierten Trick zu arbeiten. Allerdings wurden die Aufnahmen vor einer normalen Kulisse gemacht und nicht vor einer Blue-Screen-Wand, auf der man die Dämonengestalt nachträglich einkopieren konnte.
    Wieder küßte Dave Connors Corinna und flüsterte dabei die Worte seines Dialogs. Liebessprüche waren das, die jeden Poeten der Romantik vor Neid erblassen ließen.
    Aus den Augenwinkeln erkannte Carsten Möbius, wie Carlos Mondega von seinem Regiesessel Chandras, dem verkappten Dämon, ein Zeichen gab.
    Im selben Moment streckte Chandras seinen linken Arm aus und seine Finger schienen ein verschnörkeltes Symbol in die Luft zu malen. Es war sehr klein. Man konnte kaum erkennen, daß Chandras den Finger der ausgestreckten Hand bewegte. Doch durch die Dinge, die er bei Professor Zamorra gelernt hatte, wußte Carsten Möbius, daß dieses Zeichen in jener anderen Welt wie eine lodernde Flammenschrift erschien. Ein Diener der Hölle wurde gerufen.
    Und der Dämon erschien…
    ***
    Er entstand aus dem Nichts.
    Der Körper war fast menschlich zu nennen. Er hatte Arme und Beine von deren Finger und Zehen gekrümmte, hakenähnliche Krallen ausgingen. Der ganze Körper war mit glänzenden, rostroten Schuppen bedeckt. Das Flügelpaar, das aus den Schulterblättern hervorwuchs und fast so hoch wie der ganze Körper war, erinnerte an die Schwingen einer Fledermaus.
    Das Grausigste jedoch war der Schädel. Er glich dem Kopf eines Pavians. Doch die hervorstehenden Eckzähne konnten einem wilden Eber gehören.
    Grüner Geifer sabberte aus den Lefzen des Rachens hervor und aus den schlitzförmigen Augen sprühte rotgelbes Feuer.
    Ein einziger Schrei ging durch das ganze Studio. Carlos Mondega schlug die Hände vor das Gesicht, als er die entsetzliche Erscheinung sah.
    Beleuchter und Kameraleute zuckten zusammen und wandten sich zur Flucht. Tödliches Entsetzen war in ihren kalkweißen Gesichtern zu lesen. Sie erkannten, daß die Bestie, die hier aus dem Nichts erschien, nicht der perfekteste Trick war, den Hollywood jemals gemacht hatte, sondern daß dieses Wesen echt war und Leben in sich hatte.
    »Alles bliebt an seinem Platz und tut seine Arbeit!« Die befehlende Stimme des Chandras klang trocken wie ein Peitschenhieb. » Ich will es! «
    Die stark

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