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0340 - Alvas Feuerkuß

0340 - Alvas Feuerkuß

Titel: 0340 - Alvas Feuerkuß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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von einem Feuerkranz umgeben. Innerhalb des Kranzes schimmerte das schreckliche Gesicht.
    Eine dreieckige, bläuliche Fratze mit bösen, kalten Augen, aus denen das Grauen strahlte.
    Der Teufel!
    Gilmoore versteifte sich. Danach winkelte er die Arme und hob sie an. Dabei verzerrte sich auch sein Gesicht, und im nächsten Augenblick startete er.
    Über seinen verbrannten Hund sprang er hinweg, stieß auch noch die Alte zur Seite und rannte in panischer Flucht in die Dunkelheit hinein.
    Dabei schrie er so wie noch nie in seinem Leben und hörte hinter sich das gellende Höllengelächter des Satans. Der Schäfer Gilmoore war dem Wahnsinn nahe…
    ***
    Die Zauberfrau fluchte, denn sie hatte den Stoß nicht mehr ausgleichen können und war zu Boden gefallen. Schnell rappelte sie sich wieder auf, drohte mit der Faust und schrie dem Flüchtling Verwünschungen nach, die jedoch im Gelächter des Satans untergingen.
    Dann kam er selbst!
    Eine feuerumkränzte, hochaufgerichtete Gestalt, die einen pechschwarzen Anzug trug, so zeigte er sich der alten Alva. Aus dem Hemdkragen ragte ein feuerroter Schädel mit gekrümmten Hörnern, und die Hände, die aus den weißen Manschettenöffnungen stachen, waren schwarz wie Teer und nur mehr Klauen.
    So lässig kam er näher.
    Alva erwartete ihn.
    Sie starrte den an, den sie schon immer hatte kennenlernen wollen. Endlich war der Teufel auch zu ihr unterwegs. Oft genug hatte sie versucht, ihn zu beschwören und auch einigen Erfolg gehabt, denn es hatte sie manchmal ein gefährlicher Hauch getroffen, der wie der kalte Atem des Bösen über ihre Haut gehuscht war.
    Endlich war ihr Traum in Erfüllung gegangen.
    Sie lachte breit. Weit hielt sie die Augen offen, und während sie lachte, drangen auch gleichzeitig keuchende Laute über ihre Lippen.
    Der Teufel kam, um sie zu treffen.
    Schwindel erfaßte sie. Es war der Taumel der Freude, der sie so reagieren ließ. Vielleicht wollte er sie sogar zur Braut nehmen, und die alte Vettel war nahe daran, sich die Kleider vom Leibe zu reißen.
    Aber nein, das wollte er sicherlich nicht. Dennoch würde sie ihm ihre Dankbarkeit und auch ihre Dienstbarkeit beweisen.
    Asmodis war vielleicht noch zehn Schritte von ihr entfernt, als Alva ihren Körper krümmte und sich vor der Höllengestalt verneigte. Fast hätte sie dabei den Boden geküßt, so weit drückte sie den Kopf nach unten. Sie schielte nach vorn, hörte die Schritte des Teufels und sah auch den Widerschein des Feuers über den Boden huschen, der ein gespenstisches Spiel aus Licht und Schatten schuf.
    Der Satan blieb stehen.
    Gleichzeitig verlöschte auch das ihn umgebende Höllenfeuer, so daß sich die Dunkelheit ausbreiten konnte. Und nur ein wenig Licht drang vom Kamin durch die offene Tür der Blockhütte.
    »Komm wieder hoch!« befahl der Satan mit einer dumpfen Stimme, die gleichzeitig einen metallenen Unterton besaß. »Ich will dir ins Gesicht sehen, Dienerin.«
    Alva drückte sich langsam in die Höhe. Fast wurde ihr schwindlig, denn sie hatte genau verstanden, wie der Satan sie begrüßte.
    Als Dienerin!
    Dann hatte er sie akzeptiert.
    Sie lachte wieder und streckte ihre Arme aus, um die Gestalt zu umfassen.
    Asmodis reagierte völlig anders als erwartet. Kalt und ohne Gefühl. Er vollführte eine wischende Bewegung, schob die zufassenden Hände der Frau einfach zur Seite. Dann bekam die Zauberfrau einen Stoß gegen die Brust, der sie bis über die Türschwelle in das Blockhaus zurücktrieb.
    Der Teufel folgte ihr. Mit seinem Klumpfuß schob er die verbrannten Überreste des Hundes zur Seite, betrat die Hütte und rammte die Tür so hart hinter sich zu, daß das ganze Blockhaus zitterte.
    Vor dem Kamin hatte sich Alva aufgebaut. Sie rang ihre mageren Hände. Die Finger hatte sie ineinander verknotet, und sie fragte mit leiser Stimme: »Möchtest du etwas trinken, Satan? Ich habe alles hier, was dein Herz erfreuen könnte. Ich kann magisches Fett schmelzen, Tierknochen auflösen und dir ein Labsal bereiten. Oder…«
    »Rede nicht!« erklärte Asmodis kalt, drehte sich um und ließ sich auf einem Schemel nieder. »Ich bin nicht zu dir gekommen, um darüber mit dir zu reden. Verstanden?«
    »Ja, Meister!«
    Der Teufel lachte und schaute in die Flammen des Kamins. »Du liebst das Feuer, nicht wahr?«
    »Das ist richtig.«
    »Gut, dann werde ich dir einen Gefallen tun und dir den höllischen Flammenkuß geben.«
    Verzückt verdrehte die Alte die Augen. Sie hatte nur das Wort Kuß verstanden

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