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0341 - Keiner kennt die Todesstunde

0341 - Keiner kennt die Todesstunde

Titel: 0341 - Keiner kennt die Todesstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Keiner kennt die Todesstunde
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immer, wo ich zu finden bin. Von da aus kriege ich dann schon Bescheid.«
    »Ja, Sir.«
    »Ende«, knurrte Easton mißlaunig, warf den Hörer auf die Gabel der Halterung und stieg aus. Er hatte das Gespräch von seinem Dienstwagen aus geführt, der äußerlich nicht als Polizeifahrzeug zu erkennen war. Die Mordkommission war vor einer knappen Viertelstunde eingetroffen, und Easton hatte den Leuten die üblichen ersten Routinearbeiten aufgetragen.
    Kurz vor der Einfahrt blieb er stehen und strich sich über seine Bürstenfrisur.
    »Hallo, Easton«, brummte eine Männerstimme hinter ihm.
    Der Lieutenant drehte sich um. William Unlaine war aus seinem uralten Dodge gestiegen. Er war einer der Ärzte, die für die Mordkommission im östlichen Manhattan arbeiteten. Seine hagere, hochaufgeschossene Gestalt wurde, wie üblich, von einem hellen Staubmantel umhüllt, den er ausnahmsweise einmal zugeknöpft hatte.
    »Hallo, Bill. Eine Mädchenleiche liegt in der Einfahrt.«
    Nachdenklich sah Easton der hageren Gestalt nach, die mit langen, weit ausgreifenden Schritten in der Einfahrt verschwand.
    Er zündete sich eine Zigarette an und dachte: Gut, daß Wochenende ist. Sonst würde es hier bereits von Reportern wimmeln.
    Er nahm einen tiefen Zug und wollte wieder zum Fundort des Leichnams zurückkehren, als ihm eine leichte Bewegung des Vorhangs hinter einem Fenster im Parterre auffiel. Ohne den Kopf auffällig hinzuwenden, schielte er aus den Augenwinkeln hinauf zu dem Fenster. Wenn er sich nicht täuschte, stand jemand hinter dem Vorhang.
    Hastig nahm er einen neuen Zug aus der Zigarette und zählte die Fenster von der Einfahrt her ab: Es war das vierte. Er stülpte sich seinen Hut wieder auf, den er die ganze Zeit in der linken Hand gehalten hatte, und setzte sich in Bewegung.
    Das Durcheinander im Hof streifte er mit einem flüchtigen Blick. Der Spurensicherungsdienst arbeitete, und Unlaine kniete neben der Leiche. Alles war wie gewöhnlich.
    Harry Easton wandte sich nach rechts. Das Haus hatte vorn keinen Eingang. Es lag auf der Rückseite, wenige Schritte von der Einfahrt'entfernt. Fünf niedrige, ausgetretene graue Zementstufen führten zu der zweiflügeligen, brandrot gestrichenen Haustür. Easton stieg die Stufen rasch hinauf und legte die Hand auf die Klinke. Die Tür war nicht abgeschlossen und ging mit leisem Quietschen auf. Ein düsterer, kühler Flur mit einem angrenzenden Treppenhaus empfing ihn. Es gab nur zwei Türen im Parterre, die eine lag der Haustür gegenüber und mußte folglich in eine nach vorn, zur Straße hin gelegene Wohnung führen. Die andere Tür mußte zur rückwärtigen Wohnung gehören.
    Easton zog seinen Stabscheinwerfer aus der Manteltasche und ließ den Lichtschein über die beiden Türen gleiten. Links hing eine Visitenkarte mit der Aufschrift AMRISON, KUNST-MALER. An der Tür der nach vorn liegenden Wohnung gab es kein Namensschild, wohl aber einen Klingelknopf.
    Der Lieutenant zögerte ein paar Sekunden, dann legte er den Daumen darauf.
    Ein schrilles, in der tiefen Stille viel zu laut ertönendes Rattern klang auf. Gleich darauf schlurften Schritte heran, ein Schlüssel bewegte sich im Türschloß, und eine Sicherheitskette klirrte leise, als sie sich beim Öffnen der Tür sperrte. Ein älteres, unrasiertes Männergesicht erschien hinter dem schmalen Türspalt, den die eingelegte Kette sicherte.
    »Guten Morgen«, sagte Easton. »Ich bin Detektiv der Stadtpolizei. Hier ist mein Ausweis. Würden Sie mich bitte einlassen? Es dauert nicht lange. Ich möchte mich nur eine Minute mit Ihnen unterhalten.«
    Der Mann brummte etwas, die Tür flog zu und ging wieder auf, nachdem die Kette ausgehakt war. Harry Easton trat über die Schwelle. Er gelangte sofort in ein Wohnzimmer. Aber die Vorhänge davor waren von anderer Art als jener, der sich bewegt hatte, als er auf der Straße stand. Vom Wohnzimmer aus ging eine Tür nach links ab. Easton nahm an, daß sie in ein Schlafzimmer führte, jedenfalls in das Zimmer, wo er die Bewegung des Vorhanges beobachtet hatte.
    »Entschuldigen Sie die Störung«, sagte Harry freundlich. »Sie wohnen doch sicher hier, nicht wahr, Mister?«
    »Ich wohne schon seit 1911 hier«, erwiderte der Mann mürrisch, ohne auf Eastons unausgesprochene Frage nach dem Namen einzugehen. »Warum? Ist das verboten?«
    Harry musterte ihn verstohlen. Der Mann war an die sechzig Jahre, und er schien krank zu sein. Sein Gesicht hatte eine ungesunde, gelbliche Farbe.
    »Haben Sie

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