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0384 - Im Land des Satans

0384 - Im Land des Satans

Titel: 0384 - Im Land des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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lacht mich aus. Aber ihr wart bis zu diesem Zeitpunkt nicht Herren eures Willens! Oder wollt ihr mir erzählen, daß ihr wirklich bereit wäret, auch jetzt noch, einen Menschen so grausam zu verstümmeln, wie ihr es bei dem Neger versuchtet? Ist das wirklich auf eurem eigenen Mist gewachsen?«
    Jemand zuckte mit den Schultern. »Wir Menschen sind doch Raubtiere, sagt man.«
    »Wer sagt das denn?« hakte Zamorra nach. »Wir…«
    Er verstummte.
    Hinter der Theke war ein Spiegel angebracht. Er war verstaubt und fast blind, aber Zamorra sah darin dennoch eine Bewegung hinter sich. Er wirbelte herum.
    Und sah das Schwert auf sich zurasen…
    ***
    Boris kletterte ans Ufer. Es war hier steiler als auf der anderen Seite, und er war geschwächt. Das Wasser war eiskalt gewesen und hatte ihm die Kraft aus dem Körper gezogen. Allmählich machte ihm auch seine Verletzung mehr und mehr zu schaffen. Er taumelte, als er endlich auf dem - Trockenen stand. Ein leichter Wind ging und kühlte seine nasse Kleidung weiter aus. Boris fror. Er suchte nach einem Zauber, den er dagegen stellen konnte, aber alles, was er aufbieten konnte, war eine Illusion. Und die wärmte nicht. Für Menschen konnte er sich unsichtbar machen oder ihnen ein anderes Bild, vorgaukeln. Gegen den kalten Wind war er machtlos.
    Dabei war es eigentlich gar nicht kalt. Die Sonne stand hoch am Himmel und sandte Hitzeschauer über das Land. Dennoch fror Boris.
    Ein Erinnerungsfetzen durchzuckte ihn. Die vereiste Taiga, Sibirien… was waren das für Bilder? Kaum hatte er es sich gefragt, waren sie auch schon wieder verschwunden, von der Wirklichkeit verdrängt. Es mußte etwas gewesen sein, das er vor langer Zeit einmal geträumt hatte.
    Seine Zähne schlugen heftig aufeinander. Er schüttelte sich. Ihm war kalt, eiskalt. Vielleicht hätte er doch nicht durch den Fluß schwimmen sollen. Es mußte auch noch andere Möglichkeiten geben, diese goldhaarige Sklavin in seinen Besitz zu bekommen. Sie hatte etwas, das ihn wie ein Magnet anzog.
    Den Degen in der Hand, machte er ein paar Schritte auf sie zu. Aber er merkte schnell, daß er keine großen Chancen hatte, sie zu erreichen. Sie brauchte bloß fortzulaufen. Oder sich wieder durch ihren Zaubertrick zu entfernen, so wie vorhin. Das hätte er bedenken sollen, ehe er losschwamm.
    Jetzt war es zu spät. Falls sie sich erneut auf die andere Flußseite versetzte, konnte er ihr nicht mehr folgen. Ein erneutes Schwimmen überstand er nicht - vorläufig.
    Seine Schulter brannte wie Feuer.
    Wie war das vorhin gewesen, ehe sie verschwand? Er hatte sie mit einem unsichtbaren geistigen Arm gepackt und zu sich gerissen, als er ins Wasser stürzte. Fast wäre sie von seinem Degen aufgespießt worden. Aber als sie gerade noch einen Meter von der Spitze der Klinge entfernt war, hatte sie sich aufgelöst und war hier am Flußufer wieder aufgetaucht.
    Wenn er sie nun noch einmal packte?
    Wie hatte er es gemacht?
    Du mußt zu mir! Ich will dich hier bei mir haben! dachte er konzentriert und stellte sich vor, wie sie auf ihn zuglitt.
    Irgendwie fühlte er sogar den Kontakt. Er glaubte die Goldhaarige zu spüren, glaubte, ihre Haut unter seiner Handfläche zu spüren, obgleich sie ein paar Dutzend Meter von ihm entfernt war.
    Aber dann entglitt sie ihm.
    Alles entglitt ihm. Er brach erschöpft zusammen. Boris, der Zauberer, hatte sich ein wenig zu viel zugemutet.
    Als die Goldhaarige sich ihm jetzt aus eigenem Antrieb näherte, reckte er ihr den Degen entgegen, um sie zu töten. Aber sein Arm sank kraftlos herunter.
    Boris verlor die Besinnung.
    ***
    Zamorra wußte nicht, wo der Neger das Schwert her hatte. Er wußte nur, daß er damit erschlagen werde sollte.
    Er hatte den Dhyarra-Kristall noch in der Hand. Er sah keine andere Möglichkeit als zu versuchen, das auf ihn herabsausende Schwert damit zu stoppen. Denn ausweichen konnte er nicht mehr; irgendwo würde die Klinge ihn noch treffen.
    Seine Hand mit dem Kristall flog hoch. Zielsicher traf sie das Schwert. Jetzt mußte die Klinge vom Kristall abgleiten, Zamorras Finger abtrennen oder ihm das Handgelenk zerschmettern…
    Aber es geschah nicht.
    Das Schwert klebte am Kristall fest. Allerdings ging ein heftiger Schlag durch Zamorras Arm, daß er glaubte, der Knochen müßte brechen. Er konnte das Schwert zwar stoppen, mußte aber die Wucht des Hiebes irgendwie ausgleichen.
    Zamorra nutzte seine Chance, ohne zu übelegen. Mit der anderen Hand schlug er zu. Ein exakt dosierter

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