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0384 - Im Land des Satans

0384 - Im Land des Satans

Titel: 0384 - Im Land des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Handkantenschlag traf den Unterarm des Negers und entwaffnete ihn. Jetzt erst löste sich das Schwert vom Dhyarra-Kristall und polterte zu Boden. Mit einem zweiten Hieb trieb Zamorra den Angreifer bis an die Wand zurück.
    »Wohl verrückt geworden, wie?« brüllte er den Neger an.
    »Ihr verfluchten Zauberer seid schuld daran, daß das Böse in die Welt gekommen ist«, keuchte der Neger. Er wollte mit den bloßen Fäusten auf Zamorra los. Der entsann sich seiner Judo-Kenntnisse und schickte seinen Gegner mit ein paar blitzschnellen Griffen auf die Bretter. Sofort kniete er über ihn. Mit einem schnellen Blick hakte er das Amulett von der Kette los und drückte es dem Mann gegen die Stirn.
    Schlagartig wurde der Neger ruhig.
    Zamorra sah in die Runde. Im ersten Moment hatte es so ausgesehen, als wollten sich ein paar der Sklavenjäger dem Angriff anschließen. Aber als sie bemerkten, wie schnell Zamorra reagierte, ließen sie es. Jetzt allerdings wollten sie sich den Neger vornehmen. Zamorra hatte den Bann des Dämons wohl brechen können, aber etwas war immer noch haften geblieben. Und da die Männer ihn jetzt nicht mehr als ihren Feind einstuften, brauchten sie einen anderen Gegner - den Neger.
    »Zurück!« herrschte Zamorra sie an.
    Wahrhaftig, sie blieben stehen.
    Der Neger war sehr, sehr ruhig geworden. Merlins Stern verfehlte seine Wirkung nicht.
    »Wer bist du? Warum willst du mich töten?« fragte Zamorra.
    »Ich bin Samson! Ich will endlich frei sein«, keuchte der Mann. »Ihr Zauberer habt das Böse…«
    »Du redest Unsinn, Samson«, sagte Zamorra. »Versuche dich zu erinnern. Du bist frei. Du bist immer frei gewesen, bis man dich hierher holte. Woher kommst du? Aus Afrika? Amerika?«
    »Ame…« Er verstummte wieder. Seine Augen wurden groß.
    »Du erinnerst dich?« fragte Zamorra. »Du begreifst, wer dich lenkt? Ein Dämon hat dich unter seiner Kontrolle! Warum will er, daß du mich tötest.«
    »Du bist… verdammt, ich weiß es nicht.« Die Augen des Negers gewannen an Klarheit. »Wie, zum Teufel, komme ich hierher? Das darf doch nicht wahr sein! Wer sind Sie, Mann? Lassen Sie mich los!«
    Die Erweckung war totaler, als Zamorra geglaubt hatte. Schlagartig kam das Erinerungsvermögen des Mannes restlos zurück; eine Auswirkung des Direktkontaktes mit dem Amulett.
    »Ich bin Samson T. Knight«, sagte er. »Und Sie?«
    »Zamorra«, sagte der Parapsychologe. »Sind Sie sicher, daß Sie mich nicht mehr angreifen werden?« Er gab den Neger frei.
    »Und ob ich sicher bin«, knurrte Knight. Er tastete über seinen Körper. »Zum Teufel, hat einer was zum Anziehen für mich?«
    Das Nennen seines vollständigen Namens schien auch Wirkung auf die anderen auszuüben. Wieder brach ein Stück des Bannes, den ein Dämon über sie alle verhängt hatte. Sie wurden erneut ein Stück freier. Einige konnten sich plötzlich überhaupt nicht erklären, was sie zu dem getrieben hatte, was sie taten.
    Zamorra entsann sich eines wichtigeren Problems. Teri Rheken mußte diese Schänke betreten haben, durch die gleiche Tür, die auch Zamorra benutzt hatte. Er fragte nach der Druidin und lieferte ihre Beschreibung gleich mit.
    Knight lachte bitter auf.
    »Der Australier nahm sie gefangen«, sagte er. »Er wollte sie zu einer Art Lustsklavin machen. Aber ein Fremder hat sie befreit. Ich habe ihn nicht mal gesehen. Seitdem sind sie alle verschwunden.«
    »Der Australiaer?« echote Zamorra.
    »Olson, der verdammte Hund. Er hatte einen starken, australischen Akzent…« Knight verstummte. Ihm wurde bewußt, daß er es war, der Olson getötet hatte. Sein Gesicht wurde grau.
    Zamorra sah in die Runde. »Niemand weiß, wo Teri Rheken geblieben ist?«
    Wohl oder übel mußte er auf eigene Faust nach ihr suchen.
    Er wählte die einfachste Methode.
    Er suchte mit dem Amulett nach der Aura ihres Bewußtseins. Und er wurde fündig. Sie befand sich nicht einmal weit entfernt. Vielleicht eineinhalb Kilometer, jenseits des Flusses…
    Zamorra verließ die Schänke und begann zu laufen.
    Samson T. Knight schloß sich ihm an.
    ***
    »Unglaublich«, murmelte Lucifuge Rofocale. »Diesem Zamorra ist einfach nicht beizukommen!«
    Auch diesen Anschlag hatte er nicht nur heil überstanden, sondern dem Erzdämon sogar seine menschliche Waffe genommen.
    Alle, die in der Schänke versammelt waren, waren Lucifuge Rofocales Einfluß entzogen worden.
    Zwar wußte er jetzt durch seine Beobachtung von Zamorras Reaktionen, daß Teri Rheken doch eher zufällig

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