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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

Titel: 0410 - Blonder Köder für den G-man Kostenlos Bücher Online Lesen
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und setzte mich. Jetzt hatte ich Muße, in Ruhe über den Fall Bennet Carter nachzudenken, denn inzwischen war ja klar geworden, dass es sich bei der Kette von Verbrechen um einen Fall Carter handelte.
    Und doch: Etwas stimmte auch an dieser scheinbar logischen Folgerung nicht.
    Gaillard zum Beispiel.
    »Wenn du nicht spurst, dann bringe ich dich um!«
    Das hatte Gaillard zu Carter gesagt. Die beiden waren miteinander verfeindet. Warum? Und weshalb war Gaillard genau wie Carter daran interessiert, mich ins Jenseits zu befördern?
    Welche Art von Agententätigkeit leistete Carter? Wer war sein Auftraggeber, wer bezahlte ihn?
    Es gab noch Dutzende von Fragen zu beantworten, und ich saß hier wie die Maus in der Falle!
    ***
    Dann passierte es.
    Ich vermochte nicht genau zu sagen, wie viel Zeit zwischen dem Kellerüberfall und diesem neuen, erschreckenden Ereignis verstrichen sein mochte, aber ich schätzte, dass ich schon mehr als zehn Minuten in dem alten Kühlraum saß.
    Das Zischen war boshaft und leise; es nahm jedoch rasch an Kraft und Stärke zu. Das Zischen schien irgendwo von oben her zu kommen, aus der Decke vermutlich.
    Das Zischen wurde begleitet von einem intensiven, Übelkeit erregenden Geruch. Es war der Geruch von Gas.
    Es bedurfte keiner großen Fantasie, um sich vorzustellen, was das bedeutete. Ich konnte mich auf den Boden legen und den tödlichen Schwaden zunächst ausweichen - aber wie lange wohl?
    Das nachdrängende Gas würde mich auch auf dem Boden bald erreichen, und nichts konnte mich dann davor bewahren, das Zeug in meine Lungen zu pumpen.
    Reizende Aussichten!
    Wo blieb der Aufseher? Er musste doch längst erkannt haben, dass im Keller der Teufel los war! Ich legte mich auf den Boden, stand aber sofort wieder auf. Nein, es hatte keinen Sinn, tatenlos zuzusehen, wie die teuflische Rechnung meines Gegners aufging.
    Ich tastete nochmals die Tür ab und versuchte mir vorzustellen, wo der Mechanismus der Schließvorrichtung lag, und wie er vermutlich funktionierte. Noch konnte ich schießen.
    Wenig später konnte ich bei einem Schießversuch schon mitsamt dem verdammten Keller und allem, was in seiner Nähe lag, in die Luft gehen. Ich ballerte los. Es riss ein paar hübsche Löcher in die Tür, aber die Kugeln hatten nicht die Kraft, die Tür zu durchschlagen. Auch der Schließmechanismus wurde nicht zerstört.
    Ob man die Schüsse gehört hatte?
    Ich bezweifelte es.
    Ich legte mich wieder auf den Boden.
    Das Zischen blieb gleichmäßig stark.
    Minuten verstrichen.
    Der eklige Geruch wurde stärker. Ich war sicher, dass ich das Zeug bereits einatmete.
    Immerhin blieb mir die Möglichkeit, mich in letzter Sekunde mitsamt dem ganzen, verdammten Haus in die Luft zu sprengen. Aber das schied natürlich im Vorhinein aus - ich hatte kein Recht, Unschuldige mit in die Katastrophe zu reißen.
    Plötzlich wurde das monotone Zischen von einem anderen Geräusch übertönt. Ich war sofort auf den Beinen, als ich es hörte. Jemand öffnete den Schließmechanismus der Tür!
    Im nächsten Moment wurde es um mich herum hell.
    Ich blinzelte in das grelle Licht einer Hundertwattglühbirne. Sie war unmittelbar an der Decke in eine Fassung geschraubt. Ich sah rasch, durch welche Öffnung das Gas in den Raum strömte; unmittelbar unter der Decke befand sich ein kleiner, stillgelegter Ventilator. Der Raum war grün gestrichen. An der Wand hing ein Schild RAUCHEN STRENG VERBOTEN. Es war besonders im Moment recht aktuell. Der Boden war betoniert. Alles starrte vor Schmutz, mein Anzug inbegriffen.
    Ich machte mir nicht die Mühe, ihn abzuklopfen. Meine Aufmerksamkeit konzentrierte sich auf die Tür.
    Die Pistole hielt ich in der Linken. Eine Kugel war noch darin, die letzte! Die Tür öffnete sich. In ihrem Rahmen erschien die große, massige Gestalt des Aufsehers.
    In diesem Moment knallte es.
    Der Aufseher riss den Mund auf, sein Blick wurde starr, sein Körper schien sich zu verkrampfen. Er streckte sich dabei und schien um einige Zoll zu wachsen.
    Mit der Hand hielt er sich am Türgriff fest. Hinter ihm tauchte ein Schatten auf.
    Gaillard!
    Er versuchte, dem getroffenen Mann einen letzten Stoß zu geben, um ihn in den Kühlraum fallen zu lassen, aber der Aufseher brach stöhnend in die Knie.
    Gaillard hatte jetzt freie Schussbahn, aber die hatte ich auch.
    Ich schoss zuerst.
    Gaillard schrie auf. Die Waffe entfiel seiner Hand. Er presste die linke Hand auf das getroffene Gelenk, machte auf dem Absatz kehrt und stürmte

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