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0410 - Blonder Köder für den G-man

0410 - Blonder Köder für den G-man

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davon.
    Mit zwei Schritten war ich bei dem Aufseher. Ich beugte mich über ihn. Er atmete noch, aber nur schwach.
    ***
    Ich raste durch den Keller und die Kegelbahn zurück in den Billardsaal.
    Kein Mensch war darin. Die Spieler hatten es vorgezogen, sich stillschweigend zu verdrücken. Keiner hatte den Mut gefunden, Gaillard aufzuhalten oder sich als Zeuge zur Verfügung zu stellen. Auf dem Pult des Aufsehers stand ein Telefon.
    Ich rief das nächste Polizeirevier an und erteilte die notwendigen Anordnungen. »Es wird am besten sein, Sie bringen den Arzt gleich mit«, schloss ich. »Es geht um Tod oder Leben.«
    Ich legte auf, und eilte zurück.
    Das Gas strömte noch immer in den Keller.
    Ich sah mit einem Blick, dass Gaillard ein durch den Kellergang laufendes Gasrohr angezapft hatte. Von dem Rohr führte ein Gummischlauch zum Ventilator. Die Abdichtung von außen war provisorisch mit einigen Lappen vorgenommen worden. Ich folgte dem Rohr, bis ich zu dem Haupthahn gelangte. Ich stellte das Gas ab. Dann lief ich zu dem Aufseher zurück, der mir das Leben gerettet hatte.
    Er hatte sich auf den Rücken gewälzt und starrte mit weit geöffneten Augen zu mir hoch. Ich sah das Blut, das unter seinem Rücken hervorsickerte und eine kleine schimmernde Lache bildete.
    »Der Arzt ist bereits unterwegs«, informierte ich ihn. »Ich danke Ihnen, dass Sie mir helfen wollten.«
    Er bewegte die Lippen, ohne dass ein Laut daraus hervor kam. »Nicht sprechen«, bat ich ihn. »Es ist am besten, Sie bleiben ganz ruhig liegen. Nur eins können Sie mir verraten - mit einem Wort: Wo finde ich Gaillard?«
    Ich sah das Erstaunen in den Augen des Verletzten und begriff, dass er mit dem Namen nichts anzufangen wusste. Natürlich, Carter hatte mir einen falschen Namen genannt, um
    54 mich auf eine falsche Fährte zu locken! »Wer ist der Bursche, der mich hier eingesperrt und Sie niedergeschossen hat?«, fragte ich. »Wo finde ich ihn?«
    »Sunny McNally«, murmelte der Mann schwach. »In Rubys Bar …«
    Sein Kopf fiel zur Seite. Er hatte das Bewusstsein verloren.
    Ich wartete das Eintreffen von Arzt und Polizei ab.
    »Er muss sofort operiert werden«, entschied der Doktor nach kurzer Untersuchung, »aber ich bin sicher, dass wir ihn durchkriegen werden. Die Kugel hat kein lebenswichtiges Organ verletzt.«
    Ich wandte mich an den Führer der Streifenwagenbesatzung. »Sie kennen sich in dieser Gegend aus, Sergeant. Gibt es in der Nähe ein Lokal, das sich Rubys Bar nennt?«
    »Sicher«, sagte er. »Der Laden öffnet gegen 9 Uhr abends und steht im Ruf, dass in seinem Hinterzimmer illegale Glücksspiele betrieben werden. Wir haben schon wiederholt versucht, die Burschen hochgehen zu lassen, aber bis jetzt ist uns das nicht gelungen. Irgendjemand hat die Kerle stets rechtzeitig gewarnt.«
    »Kennen Sie einen Mann namens McNally?«
    »Sunny McNally?«
    »Das ist der Bursche, den ich meine.«
    »O ja, Sunny ist ein kleiner, mehrfach vorbestrafter Gauner, mit dem es immer wieder Ärger gibt. Er neigt zu Gewalttätigkeiten. Was hat er denn diesmal ausgefressen? Hängt er in der Geschichte mit drin? War er es, der auf Gramercy geschossen hat?«
    Gramercy war der Aufseher.
    Ich nickte. »McNally muss sofort verhaftet werden. Wegen versuchten Mordes in zwei Fällen, in drei Fällen, um genau zu sein, denn allein mich hat er zweimal aus dem Wege zu räumen versucht. Wo wohnt der Bursche?«
    »In der Elmwood Road. Die Nummer weiß ich nicht auswendig, aber ich war schon mal dort. Es ist ’n Wettbüro im Erdgeschoss. Sie können das Haus nicht verfehlen. Dabei fällt mir noch was ein. Sunny war ziemlich dick mit Conzerra befreundet! Wie ich höre, hat’s Jack ja erwischt. Sollte mich nicht wundern, wenn’s zwischen den beiden Krach gegeben hat.«
    Meine Kombination lautete anders, aber ich hatte weder Lust noch Zeit, mich dem Sergeant gegenüber auszulassen. Ich bedankte mich und ging, nachdem ich mir die Adresse von Rubys Bar notiert hatte.
    Sunny McNally wusste, dass sein Unternehmen fehlgeschlagen war. Es war anzunehmen, dass er daraus die notwendigen Konsequenzen zog.
    Im Falle einer Flucht würde er wahrscheinlich versuchen, ein paar Sachen mitzunehmen. Inzwischen hatte er fast eine halbe Stunde Vorsprung gewonnen, aber mir blieb die Chance, ihn einzuholen, weil er sich vermutlich in Sicherheit wiegte, Gramercy getötet zu haben.
    ***
    Ich fuhr zur Elmwood Road. Die Zeiten, da es hier noch Ulmen gegeben hatte, waren längst vorbei. Es war eine

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