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0414 - Der Weltraum-Zirkus

Titel: 0414 - Der Weltraum-Zirkus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Wandschrank und nahm zwei Dragees aus der Hausapotheke.
    Wortlos überreichte er jedem der Spezialisten eines davon.
    Gehorsam schluckten Poster und Kilgore das Medikament.
    „So", sagte Deighton. „Ich hoffe, dass Sie jetzt halbwegs bei Sinnen sind. Big Vip, berichten Sie, wie es dazu kommen konnte, dass Sie beide in dieser Verfassung sind."
    „Jawohl, Sir", stieß Big Vip Poster eifrig hervor. Er konzentrierte sich und ließ seine Gedanken die beschwerliche Reise in die Vergangenheit antreten. Da war der Auftrag. Kilgore und er waren zusammen mit dem SolAb-Chef nach Olymp gekommen, um alles für die Ankunft des GGG-Zirkus vorzubereiten. Er, Poster, war als Begleiter Deightons ausgewählt worden, weil er als ehemaliger Artist eine Menge über die Nomadenzirkusse wusste.
    Am vergangenen Abend hatte Deighton Kilgore und ihm befohlen, sich mit dem Vertreter des GGG-Zirkus auf Olymp zusammenzusetzen und ihn auszuhorchen.
    Poster erinnerte sich, dass sie mit Yonah Gallico zusammengetroffen waren. Ein gastfreundlicher Mensch, dieser Zirkuspropagandist.
    „Haben Sie Gallico getroffen?" fragte Deighton weiter.
    „Ja, Sir", sagte Poster. Allmählich gewannen die verschwommenen Bilder an Klarheit. Er erinnerte sich, dass er zusammen mit Kilgore einen Schlachtplan entworfen hatte. Um schneller ans Ziel zu gelangen, hatten sie Yonah Gallico betrunken gemacht. Poster hatte dem Zirkuspropagandisten mit einigen Tricks imponiert, dann hatten sie zusammen alte Nomadenlieder gesungen.
    Schließlich war Gallico gesprächig geworden und hatte auf die Chefin von GGG zu schimpfen begonnen. Wie alle Nomadengruppen besaß auch GGG eine matriarchalische Regierungsform. Mathilda Grobwitz, die Chefin von Grobwitz, Gideon und Garnish, musste nach Gallicos Worten eine sehr strenge Anführerin sein.
    Poster erinnerte sich, dass Gallico eine Stunde von ihr gesprochen hatte. Die Hinweise, auf die Poster und Kilgore jedoch gewartet hatten, waren ausgeblieben.
    „Sir, Kilgore und ich glauben nicht, dass GGG Kontakt zu Corello oder den verschiedenen Sternenreichen aufgenommen hat, um für eine dieser Machtgruppen auf Olymp zu spionieren", sagte Big Vip Poster. „Die Nomaden sind viel zu freiheitsliebend, um sich auf irgendeine Weise zu binden."
    „Es ist seit drei Wochen offiziell bekannt, dass wir den GGG-Zirkus zu einem Gastspiel eingeladen haben", sagte Deighton nachdenklich. „Die Agenten unserer Gegner wussten sicher noch früher von unserem Vorhaben. Sie hatten also genügend Zeit, Verbindungsmänner in die ARTIST QUEEN einzuschleusen, die nun als Artisten getarnt nach Olymp kommen."
    „Yonah Gallico wusste nichts davon", sagte Poster. „Auf meine Frage, ob in letzter Zeit neue Künstler zu GGG gekommen wären, antwortete er mit nein."
    Galbraith Deighton trat ans Fenster. Er fragte sich, ob Rhodan und er richtig gehandelt hatten, als sie GGG zu einem Gastspiel auf Olymp eingeladen hatten. In einem erbitterten Nervenkrieg mehrerer Machtgruppen gehörte die Einladung an GGG zur psychologischen Kriegsführung. Rhodan und Deighton wollten jenen Politikern entgegentreten, die behaupteten, Olymp sei im gleichen Maße eine militärische wie wirtschaftliche Einrichtung. Die Anwesenheit eines Zirkus auf dem Handelsplaneten würde vor allem die fremden Händler vom Status Olymps überzeugen.
    Niemand konnte behaupten, dass die Nomaden im Interesse der Menschheit nach Olymp kamen, denn dazu waren sie zu unabhängig. Sie ließen sich für keine politischen Schachzüge ausnutzen.
    „Dabrifa, Corello und alle anderen, die sich für Olymp interessieren, lassen sich eine solche Chance bestimmt nicht entgehen", sagte Deighton. „Wir müssen damit rechnen, dass zusammen mit dem Zirkus ein paar unangenehme Zeitgenossen nach Olymp kommen, die ihre Nasen in alle möglichen Dinge stecken."
    Deighton wandte sich wieder den beiden Spezialagenten zu. Er sah, dass Big Vip Poster ein paar Tränen über die Wangen liefen.
    Das Gesicht Posters war rot angeschwollen.
    „Was ist los mit Ihnen?" erkundigte sich Deighton. „Fühlen Sie sich nicht wohl?"
    Poster nickte verzweifelt. Er musste aufstoßen, kämpfte aber gegen diesen überwältigenden inneren Drang, weil er es für unschicklich hielt, in der Gegenwart des SolAb-Chefs zu rülpsen.
    Die Anstrengung trieb ihm die Tränen ins Gesicht. Deighton hing zur Seitentür und deutete wortlos in die Toilette. Poster nickte erleichtert und schwankte hinüber.
    „Niemand braucht zu wissen, dass ich mich auf Olymp

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