0414 - Der Weltraum-Zirkus
den Nomaden finden lassen durften, denn niemand konnte ihnen helfen, wenn man sie nach den Bordgesetzen verurteilen würde.
Einmal wurde die Tür geöffnet und ein Mann leuchtete mit seinem Scheinwerfer herein. Kilgore und die beiden anderen Männer duckten sich hinter den Transmitter.
„Nichts!" rief der Nomade und schloß die Tür wieder ab.
„Ich befürchte, dass ich in dieser Nacht noch graue Haare bekomme", sagte der Spezialist.
„Ich verstehe nicht, wo Poster mit den anderen bleibt", sagte Proscowe ungeduldig.
„Überall im Schiff sind jetzt Suchmannschaften unterwegs", erinnerte Kilgore. „Da wird es für Lloyd und Poster schwer, die Beeinflussten in den Trichter zu bringen."
Sie hatten keine andere Wahl, als weiter zu warten. Kilgore begann zu befürchten, dass man Poster und Lloyd gefangengenommen hatte.
Endlich, als es draußen bereits hell wurde erschienen Lloyd und die Spezialisten mit Sillock und Juvhien.
„Ich dachte, wir würden den Trichter nie erreichen", sagte Lloyd erschöpft „Immer wieder mussten wir den Nomaden ausweichen.
Ohne die Mikrodeflektoren hätten wir es nicht geschafft."
„Wo ist Big Vip?" erkundigte sich Kilgore.
„In der Zentrale", sagte Lloyd. „Wir können ihm jetzt nicht helfen.
Es wird Zeit, dass wir Sillock und Juvhien zur MATAMAROS hinüberschicken."
Sie brachten die von Corello beeinflussten Männer in den Transmitter. Proscowe nahm eine Schaltung vor. Auch diesmal funktionierte alles reibungslos. Nach Juvhien und Sillock betraten die drei Spezialisten den Transmitter und ließen sich in das USO-Schiff abstrahlen.
„Jetzt sind Sie und Lloyd an der Reihe'', sagte Proscowe zu Kilgore. Kilgore sagte entschlossen: „Ich bleibe an Bord und kümmere mich um Big Vip."
„Das werden Sie nicht tun", entgegnete Lloyd hart. „Wenn man Sie gefangen nimmt und verhört, kann die ganze Sache noch herauskommen. Nur Proscowe bleibt zurück und schaltet den Transmitter um nachdem wir an Bord der MATAMAROS sind."
„Und was ist mit Proscowe?" erkundigte sich Kilgore.
„Er wartet bis es Tag ist und die Tore geöffnet werden. Mit seinem Mikrodeflektor kommt er schnell aus der ARTIST QUEEN heraus."
Widerstrebend betrat Kilgore an Lloyds Seite den Transmitter. Er empfand es als ungerecht, dass man ausgerechnet Big Vip zurückließ. Schließlich wäre ohne Posters Mitarbeit die Entführung des Neandertalers unmöglich gewesen.
9.
Lordadmiral Atlan trat an den Spezialkäfig, den man im Laderaum des MATAMAROS aufgestellt hatte. Lord Zwiebus hatte die Wirkung der Schockstrahlen überstanden und kauerte auf der Matte, die man ihm hin gelegt hatte.
„Sein Zustand hat sich erheblich gebessert, Sir", bemerkte McLure, der an der Seite des Arkoniden stand. „Ich glaube, dass wir ihn auf Tahun schnell auskurieren können."
„Glauben Sie, dass der Heilungsprozess auch auf Terra eingesetzt hätte?" erkundigte sich Atlan bei dem Wissenschaftler.
„Sie meinen, ob wir uns diese Aufregungen hätten ersparen können?" fragte McLure schulterzuckend. „Wer will das sagen?
Wir wissen viel zuwenig über dieses Wesen, um uns ein genaues Urteil erlauben zu können."
Atlan lachte leise.
„Die Nomaden tun mir ein bißchen leid" sagte er. „Ebenso unverhofft, wie der Neandertaler bei ihnen aufgetaucht ist verschwand er auch wieder. An Bord der ARTIST QUEEN wird man noch Jahre über dieses Phänomen sprechen."
Er hörte jemand hereinkommen und blickte sich um. Es war der Erste Gefühlsmechaniker Galbraith Deighton. Ich dachte, Sie hielten sich noch im Übertragungswagen auf", sagte Atlan.
„Nein", sagte Deighton. „Nachdem auch Proscowe die ARTIST QUEEN verlassen hatte, sah ich keinen Grund mehr dafür, noch länger zu warten. Ich kam an Bord der MATAMAROS, um die drei Corello-Agenten zu verhören."
„Haben Sie schon damit begonnen?" fragte Atlan, der den seltsamen Unterton in Deightons Stimme bemerkt hatte. Deighton blickte ihn an.
„Ein Verhör wird nicht möglich sein", erklärte der SolAb-Chef.
„Die drei Männer sind nach Ankunft an Bord der MATAMAROS gestorben."
„Tot?" fragte Atlan bestürzt. „Wie ist das möglich?
„Gehirnexplosionen", sagte Deighton. „Die übliche Art, wie Corello jeden vernichtet, der zum Verräter an ihm werden könnte."
„Eines Tages, werden wir diesen Wahnsinnigen ausschalten", sagte Atlan verbissen. Deighton antwortete nicht. Er ahnte, dass Corello bis zu seinem Tod noch viel Leid über die Menschheit bringen würde. Es
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