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0417 - Die Straße der Gräber

0417 - Die Straße der Gräber

Titel: 0417 - Die Straße der Gräber Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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schaute auf sieben Menschen!
    Völlig normale Menschen. Fünf Männer und zwei Frauen, aber sie alle waren von Geistwesen beseelt, die Eingang in ihre Körper gefunden hatten. Eine logische Erklärung konnte niemand erwarten, höchstens eine magische. In diesem abseits gelegenen Schwarzwalddorf fand tatsächlich eine kleine Sensation statt.
    Wohl noch nie hatte es das gegeben, daß die Geister der Toten Jahrhunderte nach der Wiedergeburt in die Körper dieser Wiedergeborenen zurückkehrten. So etwas konnte man nicht erklären, nur hinnehmen.
    So wie ich es tat, näher an die sieben Personen heranging und mir ihre Gesichter ansah.
    Sie hatten sich äußerlich nicht verändert. Nur in ihrem Innern war etwas vorgegangen, das sich auch außen auf den Gesichtern widerspiegelte. Es waren die weit geöffneten Augen, das Staunen darin, das Zucken der Wangenmuskeln, das Öffnen der Lippen, der Versuch einer Artikulation, ohne daß jedoch ein Wort hervorgedrungen wäre.
    Einer mußte die Initiative übernehmen. Die Menschen selbst waren dazu nicht in der Lage, also tat ich es. Zwar waren die Leute noch bewaffnet, sie hatten die Gewehre über ihre Schultern gehängt, aber sie machten mir nicht den Eindruck, als wollten sie die Gewehre gegen mich einsetzen. Nur meine Beretta holte ich mir wieder. Ich zog sie dem Stuntman aus der Tasche.
    Die sieben mußten einen innerlichen Befehl erhalten haben. Bevor ich noch etwas sagen konnte, bewegten sie sich und stellten sich jeweils hinter den Kreuzen auf, die zu den Gräbern gehörten, in denen sie im ersten Leben ihre letzte Ruhestätte gefunden hatten.
    Sie gingen sehr langsam. Nur der inzwischen höher liegende Schnee knirschte unter ihren Sohlen.
    Ich ließ das Kreuz noch in meiner Tasche. Die Geister waren sicher nicht grundlos aus den Gräbern gestiegen. Sie mußten eine Botschaft haben. Auf sie wartete ich.
    Und wieder war es Mark Tremper, der anfing zu sprechen. Er beugte sich dabei vor, als hätte er Magenschmerzen, aber er redete mit einer Stimme, die ich bei ihm noch nicht gehört hatte. Es mußte die seines Ahnherren sein, und ich stellte mir die Person genau vor.
    Es war der Mann, der innerhalb des brennenden Rades als erster sein Kreuz gezogen hatte.
    »Wir fanden keine Ruhe. Unsere Gräber und unsere Seelen durchbrachen die Zeiten. Sie sind aus einer Zwischendimension hervorgeholt worden, um sich jetzt wieder zu melden, denn die Gefahr ist noch nicht gebannt. Wir spüren sie genau. Die Jagd auf die Templer hat auch über die Jahrhunderte hinweg nicht aufgehört.«
    »Wer will euch jagen?« fragte ich. »AEBA?«
    »Ja, die Reiter des Bösen. Die Kavalkade der Apokalypse hat uns damals schon gejagt und wird uns auch heute wieder jagen. Wir sind Verlorene in der Weite der Dimensionen, aberwir sind wiedergeboren worden. Zum Glück, sage ich. Wir haben die Zeiten überwinden können, unsere Seelen waren stärker, haben neue Körper gefunden, doch die alten Ängste sind geblieben. Die Jagd ist noch nicht beendet. Die Reiter haben eine alte Rechnung offen. Sie fühlen sich so, als wollten sie eine Schuld begleichen, und sie werden kommen.«
    »Zu euch?«
    »Ja, in diese Zeit hinein, an diesen Ort, zu den sieben Gräbern, die für sie ein Dorn sind.«
    Ich hütete mich, darüber zu lachen oder es von der Hand zu weisen. Natürlich hatte Mark Tremper recht. Oder vielmehr dessen Geistführer. Auch ich kannte die Horror-Reiter. Ich hatte gegen sie gekämpft, und nicht nur in der Vergangenheit, sondern auch in der Gegenwart. Ich hatte sie erlebt, als der Schwarze Tod aus dem Sumpf gestiegen war. Man fand sie praktisch an allen magischen Brennpunkten. Wenn ich Trempers Worte richtig interpretierte, konnte ich damit rechnen, sie auch hier im Tal zu erleben.
    »Werden sie kommen?« fragte ich ihn deshalb.
    »Ja, ja, ich spüre es.«
    Nicht Tremper spürte es, sondern der andere, der Geist in ihm, der Zeit und Raum überwunden hatte, um in einen anderen Körper gelangen zu können.
    »Wann ist es soweit?«
    »Noch in dieser Nacht, noch in dieser Stunde. Sie wollen alles vernichten, alles. Endgültig aufräumen. Sie können es nicht zulassen, daß Personen, die von ihnen getötet wurden, wiedergeboren werden. Das paßt nicht in ihre grausame Welt. Deshalb werden sie in das Dorf einreiten und auch uns vernichten.«
    Ich schwieg, aber ich dachte fieberhaft über das Gesagte nach.
    Verdammt, das konnte ins Auge gehen. Der Geist hatte sicherlich nicht gelogen, er wußte mehr als wir Menschen,

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